Phantastische Burgruine Flossenbürg

Phantastische Burgruine Flossenbürg

Von ihr aus bietet sich ein imposanter Ausblick über das oberpfälzische Grenzland

Was für einen imposanten Anblick bietet sie doch, die Ruine Flossenbürg im oberpfälzischen Landkreis Neustadt an der Waldnaab! Kühn erhebt sie sich, das hügelige Umland beherrschend, auf dem 718 Meter hohen Schlossberg. Den Fremden, der zum ersten mal zu Füßen dieser Anhöhe steht, zieht es unweigerlich hinauf zu den direkt aus dem Fels wachsenden Burgresten. Dabei nimmt er die kleine Anstrengung gerne in Kauf, die der etwas steile Anstieg kostet, schon alleine der Neugierde wegen, was sich wohl von dort oben aus für ein Ausblick bieten würde. Und in der Tat, wenn man den steilen Anstieg und die abschließenden 135 Stufen hinauf steigt, bietet sich eine eindrucksvolle Rundumsicht. Der Parkstein – Europas schönster Basaltkegel, wie ihn Alexander von Humboldt bezeichnete, ist im Westen zu sehen. In der gegenüberliegenden Himmelsrichtung geht der Blick zum Entenbühl, der höchsten Erhebung des Oberpfälzer Waldes. Und auch die Silberhütte, Schutzhütte des Oberpfälzer Waldvereins sowie der Schellenberg, auf dem sich auch Ruinenreste befinden, ist von der hölzernen Plattform aus zu sehen.

Obwohl diese Burg nun schon seit über 300 Jahren ihr Dasein als Ruine fristet, lässt sich noch erahnen, wie groß die Anlage einst gewesen sein muss. Die Burg entstand in drei größeren Bauabschnitten, die vom 12. über das 13. bis ins 16. Jahrhundert hineinreichten. Die große Bedeutung dieser Burg lässt sich auch an der Zahl der Eigentümer ablesen.

Während ihres 500jährigen Bestehens von 1105 bis 1634 konnten sie viele Adelige stolz ihren Besitz nennen.

Der Gründer von „Castrum Flozze“, wie die Burg ursprünglich hieß, war Graf Berengar von Sulzbach. Schon im Jahr 1188 erwarb sie Kaiser Barbarossa Friedrich II. Nächste Eigentümer waren im Jahre 1212 der böhmische König Przemysl Ottokar, 1251 die Herzöge von Bayern und 1300 die Reichsvogtei Nürnberg. Im Jahre 1360 kam die Burg wieder nach Böhmen. Spätere Besitzer waren die Leuchtenberger und die Wittelsbacher. Als im Jahre 1581 Pfalzgraf Friedrich die Burg übernahm, war auch ihr Schicksal besiegelt. Aus den Steinquadern der Flossenbürg ließ dieser die Friedrichsburg in Vohenstrauß erbauen, die nach ihm benannt wurde.

1634 wurde die in einem schlechten Zustand befindliche Burg von den Kroaten gebrandschatzt. Später sind der Turm der Michelskirche in Weiden und die Steinerne Brücke in Luhe zum Teil aus Steinen der Flossenbürg errichtet worden. Die restlichen Bauteile, die dieser Wiederverwendung nicht zum Opfer fielen, wurden durch die dauernden Erschütterungen aus dem nahen Steinbruch arg in Mitleidenschaft gezogen. Zu Füßen der Ruine wurde nämlich der hier in Zwiebelschalenschichtung vorkommende Granit gewonnen. Erst Mitte dieses Jahrhunderts ist die Ruine Flossenbürg unter Natur- und Denkmalschutz gestellt und so ein weiterer Verfall verhindert worden.

(..) Text an dieser Stelle gekürzt, liegt komplett vor!

Text und Fotos: Walter J. Pilsak

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