Wallfahrtskirche Sankt Felix

Wallfahrtskirche Sankt Felix

Nach Wunderheilung im Jahr 1712 entstand die Wallfahrt zum Felixberg

Zur altbayerischen Lebensart gehört seit jeher das Wallfahrten und Pilgern. Als Folge dieser tiefen Volksfrömmigkeit entstanden über das ganze Land verstreut Wallfahrtskirchen und Kapellen. Zu finden sind sie auf sanften Anhöhen, auf landschaftsbeherrschenden Bergkuppen, in einsamen, weiten Wäldern oder in Ortschaften. Viele solcher Gnadenstätten. Man trifft diese in ganz Süddeutschland an. Eine der schönsten unter ihnen – allein schon wegen der schönen landschaftlichen Lage – ist die spätbarocke Wallfahrtskirche Sankt Felix. Diese typische oberpfälzer Land-Wallfahrtskirche steht an einem Hang vor den Toren der Kreisstadt Neustadt an der Waldnaab.

(..) Text an dieser Stelle gekürzt, liegt komplett vor!

So wie sie heute zu sehen ist, wurde die Kirche 1746 vollendet. Finanziert wurde der Bau aus Opfergeldern von einheimischen und böhmischen Wallfahrern. Am Gotteshaus angebaut ist das Gebäude des Minoriten-Klosters, dessen Grundstein 1925 gelegt wurde. Das Innere der Kirche strahlt Ruhe und Ehrfürchtigkeit aus. Der ganze Raum ist auf den Heiligen Felix ausgerichtet, dessen Leben auf 46 Bildern dargestellt ist. Anteil am Bau der Kirche hatten viele Künstler und Bauleute aus der näheren Umgebung.

Die Wallfahrt zu Sankt Felix in Neustadt nahm ihren Anfang im Jahr 1712. Dies ist auch das Jahr, in dem der in Umbrien geborene Felix von Candalice heilig gesprochen wurde. Schon zwei Jahre zuvor erwählten ihn die nach Neustadt berufenen Kapuzinerpatres zum Schutzpatron und machten ihn so in der ganzen Umgebung bekannt.

Als 1712 der Neustädter Stadtrichter Christoph Ulrich von Weinzierl von einer Krankheit befallen wurde, die auch kein noch so guter Arzt zu heilen vermochte, wurde er nach Anrufung des Heiligen Felix gesund. Als Dank stiftete er eine Statue des Heiligen, die sich noch heute am Hochaltar befindet. Sie wurde damals allerdings nur auf einer hölzernen Säule im Freien nahe der jetzigen Kirche angebracht.

Von da an soll es zu vielen Gebetserhörungen gekommen sein. In Wallfahrtsbüchern ist von 325 Wundern die Rede, die von 1712 bis 1734 geschehen sein sollen. Nachdem über die Statue 1729 eine hölzerne Kapelle errichtet wurde, baute man schon 1735 wegen des immer größer werdenden Pilgerstroms eine steinerne, kleeblattförmige Kapelle. Schon drei Jahre später wurde mit dem Bau der jetzigen Kirche begonnen. Nach der Sekularisation ging auch hier, wie anderswo, die Wallfahrt stark zurück. Schon 1834 wurde in Sankt Felix kein Sonntagsdienst mehr zelebriert. Obwohl 1870 die Wallfahrten wieder vereinzelt zunahmen, bekamen sie aber erst nach der Gründung des Franziskaner-Minoriten-Klosters im Jahr 1925 wieder richtigen Aufschwung.

(..) Text an dieser Stelle gekürzt, liegt komplett vor!

Heute ist die Wallfahrt auf den ehemaligen "Doktorleitenberg" oder den „Felixberg“, wie die Anhöhe im Volksmund auch genannt wird, wieder etwas zurück gegangen. Trotz allem machen sechs Kirchengemeinden der näheren Umgebung alljährlich eine Fußwallfahrt hier her und auch andere Wallfahrer, die jedes Jahr einen anderen Pilgerort besuchen, kommen immer wieder hierher. Einmal im Jahr um den 18. Mai herum wird hier auch das Felix-Fest gefeiert.

Text und Fotos © Walter J. Pilsak

Alle Texte, die Sie von Reportagen.de erhalten, werden vor der Auslieferung noch einmal überarbeitet. Sie erhalten stets unique Content!