Im Tal der Orchideen

Exoten am Wegesrand
Im Tal der Orchideen

Berge, Gipfel, Hochtälern, Geröllfelder – und Orchideen? Wer meint, dass dies nicht so recht zusammenpasst, war noch nicht im Nationalpark Berchtesgaden. Genauer, im Wimbachtal, einem zentral bei Ramsau im Nationalpark gelegenen Hochtal. Denn hier, zwischen dem berühmten Watzmann auf der einen und dem weniger bekannten, aber nicht minder eindrucksvollen Hochkaltermassiv auf der anderen Seite, lassen sich neben der „normalen“ Gebirgsflora auch Orchideen in wohl beispielloser Fülle und Vielfalt bewundern.

Doch das Wimbachtal hat noch mehr zu bieten! In der Wimbachklamm am Talende lassen sich mächtige Wassermassen bestaunen, die sich mit großem Getöse zwischen engen Felswänden bergab stürzen, im sich dahinter öffnenden Wimbachtal wollen Bergmassive bewundert, geologische Seltenheiten erkundet, Adler entdeckt und Gamsspuren begutachtet werden. Das breite Tal zwischen Watzmann und Hochkalter wird geprägt von einer geologischen Besonderheit, dem Wimbachgries, einem fast 10 km langen und bis zu 1,5 km breiten Schuttstrom mit unvorstellbar großem Volumen, der sich von den Palfenhörnern im Süden langsam Richtung Ramsau bewegt und in seinen Tiefen die Ursprünge des Wimbaches in sich trägt. Der hat seinen Ursprung ebenfalls im Bereich des Talschlusses, scheut aber das Tageslicht und legt den größten Teil der Strecke im Verborgenen, tief im Schuttstrom fließend zurück. Erst kurz vor Ramsau tritt er rauschend zutage, fließt durch die Wimbachklamm und ergießt sich dann in die Ramsauer Ache. Entstanden ist er nicht nur geografisch, sondern auch chronologisch weit vor seinen Quellen: Regenwasser, das bereits im Mittelalter um die Palfenhörner niedergegangen war, floss im Schuttstrom des Wimbachgries verborgen langsam das Tal hinunter und tritt heute erst, Jahrhunderte später, ans Tageslicht.

Wer aber nicht nur den beeindruckenden Gipfeln ringsherum oder den rauschenden Wassermassen seine Aufmerksamkeit schenkt, sondern seinen Blick auch auf die violett, in zarten Rosatönen oder eierschalfarbig blühenden Pflanzen rechts und links des Wanderweges richtet wird erstaunt feststellen: Es sind tatsächlich Orchideen!

Exoten am Wegesrand
Unsere heimischen Orchideen treten weitaus bescheidener auf als die protzigen Schönheiten, die wir aus dem Blumenladen um die Ecke kennen. Die zarten, traubenförmig angeordneten Blüten von Knabenkraut, Waldvögelein und Co. erinnern auf den ersten Blick kaum an die ausladenden, beeindruckend großen Einzelblüten der Phalaenopsis-Arten, die daheim unsere Fensterbänke verschönern. So muss man schon ein wenig genauer hinsehen, um die kleinen Schönheiten am Wegesrand auch als Orchidee zu erkennen - hat der Blumenfreund aber erst einmal seinen Blick geschärft wird er bald erstaunt feststellen, dass ihn der 10 km lange Weg durch das Wimbachgries, von der Wimbachklamm über das Wimbachschloß bis hin zur Wimbachgrieshütte durch hunderte, wenn nicht tausende Orchideen führt. Und nicht nur hier, sondern auch außerhalb des Wimbachtals, überall im Nationalpark und darüber hinaus sind die Wege im Berchtesgadener Land von den zauberhaften Blütenständen vieler einheimischer Orchideenarten gesäumt.

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Orchideen-Wanderung
Wer sich aufmacht, die Schönheiten des Wimbachtals für sich zu entdecken, sollte ein wenig Kondition mitbringen. Gutes Schuhwerk und die für Touren im Gebirge übliche Ausrüstung (Rucksack mit Getränken, ein paar Müsliriegeln, Regenzeug, warmer Jacke sowie Erste Hilfe Päckchen) sind immer dann notwendig, wenn es weiter als bis zum Wimbachschloß gehen soll. Der gut ausgebaute, für eine Gebirgswanderung sogar ausgesprochen komfortable Weg darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der Wanderer mitten im Gebirge befindet, wo jederzeit mit Wetterumschwüngen und anderen Gefahren zu rechnen ist.

Hunde sind gerne gesehen, müssen jedoch unbedingt an die Leine, auch die ganz braven, denn im Nationalpark gilt Leinenpflicht. Damit schützen Sie nicht nur das Wild vor Störungen, das hier die größeren Rechte hat, sondern auch ihren besten Freund, denn dem droht Gefahr: Durch die im Wimbachtal recht häufigen Kreuzottern und, man mag es kaum glauben, auch durch die ortsansässigen Adler. Es ist tatsächlich schon vorgekommen, dass ein kurzfristig außer Sichtweite verschwundener, frei laufender Hund von einem Elternvogel flugs erbeutet und als Futter für das hungrige Küken zum Horst getragen wurde!

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Genuss-Wanderung
Das breite Hochtal zieht sich mit gleichmäßiger sanfter Steigung fast 10 km erst in südlicher, dann südöstlicher Richtung dahin. Vom Parkplatz an der Wimbachbrücke geht es noch ein kurzes Stückchen zwischen den Häusern von Ramsau hindurch, wobei am Wollstüberl unbedingt eine Marke für den Besuch der Wimbachklamm gelöst werden sollte.
Zwischen Schafweiden – hier wird das seltene und vom Aussterben bedrohte Alpine Steinschaf gezüchtet – geht es dann in den Wald, wo sich der Weg bald trennt. Nehmen Sie den linken Pfad durch die kurze, aber überaus eindrucksvolle Wimbachklamm, wo Sie auf gesicherten Wegen das tosende Naturschauspiel bewundern können. Nach dem Verlassen der Klamm geht es eine ganze Weile immer parallel zum Wimbach, wobei der Wald sich schnell lichtet. Schon sind rechts und links die ersten Orchideen zu entdecken, die bald immer zahlreicher werden. Ohne den Weg zu verlassen lassen sich die kleinen Schönheiten auch ganz einfach fotografieren, da das Niveau des Weges oft etwas tiefer liegt und man die rosafarbenen, blauen und violetten Blüten bequem auf Augenhöhe ablichten kann.

Vorbei an den Quellen des Wimbaches geht es weiter, die Palfenhörner am Talschluss immer im Blick. Der Wald wird lichter, das laute Tosen des Wimbaches bleibt allmählich zurück, Stille kehrt ein. Es lohnt sich nun, ab und an den Blick von den Orchideen abzuwenden und in den Himmel zu richten, wo sich – meist in beträchtlichen Höhen – regelmäßig die „Wimbachadler“ bewundern lassen. Das ortsansässige Steinadlerpärchen brütet hier seit Jahren erfolgreich, da es rund um das Gries optimale Bedingungen für die Jagd und die Aufzucht der Jungen vorfindet. Der Horst liegt dabei etwas tiefer als ihr Jagdgrund, damit Mama und Papa Steinadler die oft schwere Beute im bequemen Gleitflug zum Küken bringen können. Und, nein, nicht etwa die Hunde unvorsichtiger Naturfreunde werden bevorzugt erbeutet, sondern Gämsen, Steinböcke, Schneehasen und andere typisch alpine Wildtiere.

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Waldhyazinthe und Knabenkraut
Wer sich auf dem Weg zur Wimbachgrieshütte links auf dem Wanderweg hält, anstatt den Fahrspuren mitten im Schuttstrom zu folgen, wird durch weitere Orchideensichtungen belohnt. Im lichten Wald mit dem grasigen Untergrund fühlen sie sich besonders wohl, obwohl der Weg nun immer weiter ansteigt und bald die 1.500 Höhenmeter erreicht und sogar überschritten sind. Kein Problem für Knabenkraut, Waldhyazinthe und Co., deren exotisches Äußeres nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass es sich bei Orchideen um äußerst anpassungsfähige, zähe Pflanzen handelt, die mit den klimatischen und geologischen Bedingungen der Alpen hervorragend zurechtkommen. Zart und zerbrechlich, das sind die Orchideen nämlich nicht, sondern ganz ausgebuffte Überlebens-Strategen. So locken die Knabenkräuter potentielle Bestäuber mit dem Versprechen auf Nektar gezielt auf und in ihre Blüten, ohne dieses Versprechen jedoch einzulösen. Wenden sich die Insekten dann enttäuscht ab, werden sie durch einen ausgeklügelten Mechanismus mit Pollenpaketen beladen, die sie dann zur nächsten Blüte tragen. Zudem haben sich Orchideen, wie viele andere Pflanzen auch, mit Pilzen zusammengetan. Diese Lebens – und Schicksalsgemeinschaften aus Pflanze und Pilz haben gemeinsam größere Chancen als alleine. Nicht nur am Wurzelwerk lässt sich diese Mykorrhiza genannte Symbiose nachweisen, viele Orchideensamen keimen sogar nur, wenn sie mit den passenden Pilzen vergesellschaftet sind. So verwundert es nicht, dass Orchideen nicht nur den so abweisend erscheinenden Schuttstrom hier im Wimbachtal für sich erobert haben, sondern auf der ganzen Welt mit annähernd 30.000 Arten die unterschiedlichsten Lebensräume besiedelt haben.

Der Name „Orchidee“ leitet sich von „Orchis“ ab, der griechischen Bezeichnung für „Hoden“. Schuld an dieser etwas seltsamen Namensgebung sind die Knabenkräuter, deren doppelte Wurzelknolle den Betrachter zu der vielleicht naheliegenden Assoziation verführte. Wesentlich romantischer benannt kommen andere im Nationalpark Berchtesgaden heimischen Arten daher: Hier blüht das zarte „Bleiche Waldvögelein“ neben der bizarren „Vogel-Nestwurz“ und der „Grünlichen Waldhyazinthe“, hier bringt die Bestimmung der zahlreichen Knabenkräuter selbst den Experten ins Schwitzen. Auch der Laie wird bei näherer Betrachtung einen guten Eindruck von der Vielfalt der hier ansässigen Arten erhalten. Neben all den prächtigen Orchideen warten auch zahlreiche „typische“ Alpenblumen darauf, entdeckt zu werden. Aufmerksame Beobachter werden rot blühenden Almrausch, blaue Enziane und zartweiße Schneerosen entdecken. Mit etwas Glück lockt die Blütenpracht den gefährdeten Apollofalter an, der hier noch regelmäßig anzutreffen ist.

Über den Köpfen des Naturfreundes kreisende Adler, zu seinen Füßen blühende Orchideen, ringsum eindrucksvolle Gebirgsmassive, unter den Füßen des Wanderers der Jahrhunderte alte Schuttstrom, es gibt viel zu entdecken im Wimbachtal, dem Tal der Orchideen … wann fahren Sie hin?

Text und Fotos: Angelika Schmelzer

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