Giftige Pflanzen in unseren Gärten

Ganz schön giftig...!

Giftige Pflanzen in unseren Gärten

Die Welt um uns ist voller Gift! Mit dieser gewagten Behauptung sollen nicht etwa die zahlreichen Fälle von Umweltverschmutzung sowie die Verschmutzung unserer Gewässer durch chemische Giftstoffe gemeint sein! Nein, gemeint ist damit die Flora um uns herum. Das was die Natur in unseren Gärten und Parks gedeihen und wachsen lässt und uns in oft herrlicher Pracht anbietet. Vieles davon ist nämlich giftig!

Was aber bedeutet denn nun eigentlich das Wort „Gift“? Es ist ein Sammelbegriff für alle Stoffe, die durch chemische Wirkungen Krankheiten und Tod verursachen können; wobei die Empfindlichkeit gegen Gift individuell verschieden ist. Gift wirkt, je nachdem wie alt wir sind, wie unser Ernährungszustand ist, oder die Neigung zu Allergie und Gewöhnung ist, ganz unterschiedlich auf uns. Giftig wirken selbst so lebenswichtige Stoffe wie Kochsalz, Vitamine, Sauerstoff und Wasserstoff, wenn wir sie dem Körper in übermäßigen Mengen zuführen. Ja selbst Trinkwasser kann tödlich wirken, wenn es in großen Mengen getrunken, für einen Verdünnungseffekt im Körper sorgt. Wie heißt doch der berühmt gewordene Ausspruch von Paracelsus: „Alle Dinge sind Gift und nit ohne Gift, allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist!“

Ein anschauliches Beispiel für Paracelsus viel zitierten Satz ist der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea). Das Gift dieser Pflanze – das Digitalis – hat schon unzähligen Menschen mit Herzleiden das Leben gerettet. Trotz allem ist aber vom Hausgebrauch dieser Pflanze dringend abzuraten, da schon eine relativ kleine Dosis tödlich wirken kann.

Schön aber giftig!

Wenn wir etwas von giftigen Pflanzen hören, dann werden die meisten Menschen sofort an giftige Pilze und einige wenige andere bekannte Giftpflanzen denken. Dabei ist jedoch die Palette an Giftpflanzen in unserer Umwelt riesig groß. Aber auch in unseren Gärten finden wir eine ganze Anzahl von ihnen. Viele Wiesen-, Zier- und Gartenpflanzen sind nicht so harmlos, wie sie aussehen. Viele enthalten das lebertoxische..

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Giftiger Bienenhonig

Eine weitere Pflanze aus der unermesslich reichen Giftküche der Natur ist das Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), das zu Onmachten, Blut- und Nierenschäden führt. Zwischen 30 und 40 Früchte sollen für den Menschen sogar tödlich sein. Giftig sind auch Alpenveilchen (Cyclamen), Küchenschelle(Pulsatilla vulgaris) sowie die Rosmarinheide (Andromeda polifolia). Von Vergiftungen, die durch Rosmarinheide-Honig vorkamen, berichtet schon im 4. Jahrhundert v. Chr. der griechische Schriftsteller Xenophon:“Wer wenig von dem Honig gegessen hatte, glich einem Betrunkenem; wer viel davon aß, einem Wahnsinnigen oder Sterbenden!“ Dieser giftige Honig entsteht allerdings nur, wenn ihn die Bienen in einer Reinkultur von Giftpflanzen sammeln und er danach auch nicht mit Honig anderer Blütenpflanzen gemischt und verdünnt wurde.

Zu den gefährlichen Giftpflanzen gehört auch ...

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Oft sind in unseren Gärten auch Rittersporn (Delphinium) und Engelstrompeten (Brugmansia) zu finden. Beide sind sehr giftig wobei letztere auch schon Todesfälle verursacht hat. Aber auch Robinie (Robinia pseudoacacia), verschiedene Ginsterarten, die bunte Kronwicke (Securigera varia), Stechpalme (Ilex aquifolium), Zwergholdunder (Attich), Heckenkirsche (Lonicera fragrantissima), Stechapfel (Datura stramonium) und Einbeere (Paris quadrifolia) sind zum Teil sehr giftig. Und hier noch eine wenig bekannte Tatsache: Wussten Sie, dass schon drei bis zehn Samen der Ricinus (Ricinus communis) tödlich giftig sind? In seiner Gefährlichkeit übertrifft der darin enthaltene Giftstoff, das „Ricinus“ das Zyankali und Strichnin bei weitem. Es ist bis jetzt kein Gegengift bekannt. Das aus Ricinus hergestellte Ricinusöl ist jedoch – wie allgemein bekannt sein dürfte – relativ harmlos! Der Ricinus-Strauch – auch „Wunderbaum“ genannt - ist eine beliebte Zierpflanze in unseren Gärten.

Text und Fotos: Walter J. Pilsak
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