Teebaumöl als Heilmittel in der Hausapotheke

Die wunderbare Renaissance des Teebaumöls
Teebaumöl als Heilmittel in der Hausapotheke

Erst entdeckt, dann vergessen und heute wieder wertvoller den je. So ließe sich die europäische Geschichte des Teebaumöls in wenige Worte fassen. Die Renaissance des Teebaumöls begann mit erstaunlichen Erfolgen in der Haut- und Gesichtspflege. Später kamen dann Anwendungen im Mund-, Fuß- und Intimzonenbereich hinzu. Und es werden immer weitere Anweungsmöglichkeiten entdeckt. Teebaumöl ist ein echter Tausendsassa. Stark in der Wirkung aber sanft zum Körper. Grund genug das erstaunliche Mittel einmal genauer unter die Lupe zu nehmen...

Die Geschichte der Verwendung des Teebaumöls ist schon ca. 4000 Jahre alt. Die australischen Ureinwohner wussten und nutzten schon die Heilkräfte des Baumes Melaleuca alternifolia, dessen Übersetzung aus dem Griechischen melas-schwarz und leucos-weiß bedeutet, was auf die Farben von Stamm und Ästen hinweist.

Die Aborigines zerdrückten die Blätter oder legten sie auf heiße Steine um so die freiwerdenden Öldämpfe inhalieren zu können. Außerdem stellten sie Verbände aus dem Brei zerstoßener Äste und Blätter her. Bekannt ist das die Ureinwohner Australiens mit Teebaumblättern und deren Dämpfen, Infektionen, Entzündungen, Hautinfektionen, Zahnfleischentzündungen und Parasitenbefall bekämpften.

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In Europa begann man sehr schnell das kostbare und heilsame Öl aus den Blättern heraus zu destillieren, wobei die Gewinnung sehr aufwendig ist und man für ca. 10 Liter Teebaumöl etwa 1500 Bäume benötigt, was einer Anbaufläche von 500 qm entspricht.

Zwischen 1920 und 1930 suchten damalige Forscher ein möglichst untoxisches Produkt mit gleichzeitig hohen antiseptischen und heilenden Wirkungsspektrum. In den Vierzigerjahren dann wurde das Teebaumöl schließlich als Lokalantiseptikum eingesetzt, allerdings wurde es schon kurze Zeit später wieder vom gerade aufkommenden Penicillin fast vollständig verdrängt.

Mit Aufkommen der Ökologiebewegung in den Siebzigerjahren und eines damit neu erstarkenden Bewusstsein für Naturschutz, gesunde Ernährung und alternative Heilmethoden, rückten dann die medizinischen Eigenschaften des Teebaumöls wieder in das Bewusstsein der Gesellschaft. Auch die bedrohliche Entwicklung der Resistenzbildung von zu häufig verwendeten Antibiotika sorgte für eine Notwendigkeit nach risikofreien und effektiven Möglichkeiten Ausschau zu halten.

Teebaumöl hat einen frischen würzigen mentholartigen Geruch (ähnlich wie Eukalyptus), der durch den Hauptwirkstoff von Teebaumöl, den Terpinenen-4-ol hervorgerufen wird. Außerdem ist es stark lipophil, was bedeutet das es sich sehr gut in Fett löst. Die besondere antibakterielle und fungizide (pilzvernichtend) Wirkung, die durch seine Penetrationsfähigkeit ermöglicht wird, beruht auf der Eigenschaft des Öls in Gewebe und Zellmembranen eindringen zu können, um so den Stoffwechsel von Mikroorganismen zu beeinträchtigen. Teebaumöl besteht des weiteren aus etwa 100 verschiedenen Substanzen und ist im Vergleich zum Phenol, das im Eukalyptusöl enthalten ist, als Bakterizid 11 bis 13 mal stärker.

In einer Studie von 2003 reagierten drei Prozent (..) TEXT AN DIESER STELLE GEKÜRZT, LIEGT KOMPLETT VOR!

Teebaumöl findet heutzutage eine breite Anwendung. Es ist in Shampoos, Hand-und Körpercremes (besonders bei unreiner Haut, wie Akne), in Deodorants, Badezusätzen, Seifen, Zahnpasta und Mundwassern enthalten. Bei Pilz-und Bakterienbefall der Haut werden zumeist Zubereitungen mit fünf bis zehn Prozent Teebaumöl verwendet.

Teebaumöl kann gegen Pickel wirksam sein, da die Ursache von Akne in den meisten Fällen eine zu fettige Haut ist. Die leicht austrocknende Eigenschaft des Öls kann hier heilsam eingreifen und die Grundlage der Entstehung von Akne, Talg und Hautfett, entziehen und somit Pickel verschwinden lassen und außerdem am weiteren Entstehen hindern. Es kann bei allen Formen von Warzen helfen, da die im Teebaumöl enthaltenen Terpinene eine antiseptische Wirkung entfalten und somit als hochwertiges Therapeutikum in der Medizin anerkannt sind. Auch gegen Nagelpilz kann es durch seine antiseptischen und antifungalen Wirkungen, die aus dem Wirkungsbereich der Terpinen und Cineolen stammt, bestens eingesetzt werden. Teebaumöl findet des weiteren Anwendung bei Herpes, Feigwarzen, Akne, Läusen, Hämorrhoiden, Schuppen, Flöhen, Krätze, Hautpilz, Milben, Schuppenflechte, unreiner Haut, Mundgeruch und Zahnfleischentzündung.

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Sitzbäder mit wenigen Tropfen Teebaumöl, dem Wasser beigemengt, können bei Blasenentzündung und Scheidenpilz eingesetzt werden. Bei Bronchial- und Erkältungskrankheiten gibt man wenige Tropfen in Olivenöl und kann so eine Brust- und Rückeneinreibung machen. Um der Wintergrippe Vorschub zu leisten, sollte man ein geträufeltes Taschentuch bei sich zu tragen, um ab und an daran zu riechen und so aufkommende Keime sofort eliminieren zu können.

Wachstumsbedingte Muskelschmerzen bei Kindern und Jugendlichen können durch Massagen mit Teebaumöl gelindert, oder auch zum Verschwinden gebracht werden. Teebaumöl entspannt und lockert die Muskeln auf sanfte Art, während sein Geruch außerdem beruhigend wirkt. Um Teebaumölbalsam selber herzustellen bereitet man ein Gemisch von zehn Teilen Teebaumöl mit hundert Teilen Vaseline. Diese Anwendung lässt sich ebenfalls bei Hexenschuss und Krampfadern einsetzen.

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Text: Astrid Mensah
Fotos: Bildagentur Zoonar (Elena Elisseeva, Wolfilser, Artem Zamula, Sherjaca)

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