Galápagos - Das Archipel der letzten Saurier

Galápagos

Das Archipel der letzten Saurier

Serie Inselparadiese, Folge V

Etwa 1000 Kilometer vor der Küste Südamerikas liegen die Galapagosinseln. Eine Ansammlung von 13 großen und sechs kleinen Inseln sowie zahlreichen Felsen und Riffs. Es sind die Spitzen eines untermeerischen Vulkanmassivs. Einige Vulkane sind noch aktiv. Überall gibt es schwarze Lavafelder, Pionierpflanzen und runde Vulkankegel. Menschen leben nur auf Santa Cruz, der größten Insel. Der Rest ist unbewohnt und steht unter Naturschutz. Ein Tierparadies mit wahrhaft einmaligen Bewohnern! Über 1500 Tierarten leben hier und fast die Hälfte dieser Tiere gibt es nirgendwo sonst auf der Welt zu sehen!

Obwohl es ein weiter Weg ist, locken die Galapagos-Inseln viele Besucher an. Sie kommen um die letzten "Saurier" der Erde, skurrile Vögel oder seltene Meeresbewohner zu sehen. Am Land leben urtümliche Reptilien die es nur hier zu bewundern gibt. 180 Millionen Jahre lang beherrschten die Reptilien die Erde. Vor 65 Millionen Jahren endete dann das lange Zeitalter der Dinos. Einige haben überlebt und sind auf Galapagos zu bewundern. Zu ihnen gehören die Galapagosmeerechsen und -Leguane. Obwohl die bis zu einen Meter großen Tiere gefährlich aussehen, sind sie relativ harmlos. Sie gleichen geheimnisvollen Wesen der Vergangenheit, Drachen mit langen Schwänzen, klauenbewehrten Füßen und Rückenkamm. Ernähren tun sie sich aber lediglich von Algen, die auf den Steinen wachsen.

Auch die Riesenschildkröte gehört zur Kategorie „alter Saurier“. Die gemächlichen Panzerträger können über 200 Jahre alt werden und bringen satte 200 Kilo auf die Waage. Kein Tier wird älter! Schildkröten leben schon seit 180 Millionen Jahre auf der Erde. Ihre Langsamkeit ist ihr Erfolgsgeheimnis. Wer langsam ist, vermeidet unnötigen Energie- und Wasserverlust und kann eine starken Schutzpanzer mit sich herumtragen. Natürliche Feinde hat eine ausgewachsene Riesenschildkröte auf Galapagos nicht.

Viele Sporttaucher reisen zu den Galapagosinseln um die vielfältige Unterwasserwelt zu bewundern. Am häufigsten bekommen sie Seelöwen zu Gesicht. Es sind ziemlich freche Tiere, die bei fast jedem Tauchgang anwesend sind. Die Seelöwen machen sich einen Spaß daraus die Taucher zu umkreisen und zu ärgern. Viel Freude haben sie auch daran die kleinen Weißspitzenriffhaie aus ihren Schlafhöhlen zu locken und ihnen dann bei der Flucht in die Schwanzspitze beißen! Die Seelöwen sind so schnell, dass sie vor den Haien keine Angst zu haben brauchen.

Ein besonderes Erlebnis für Taucher ist die Begegnung mit einem Hammerhai.

Rund um die Galapagosinseln gibt es zahlreiche Schulen der eigenartigen und hochsensiblen Tiere. Hammerhaie zeichnen sich durch die hammerartige Verbreiterung der Schnauze aus. Sie enthält ein hoch empfindliches Sinnesorgan mit dem die Fische elektrische Impulse registrieren können.

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Auch die Vogelwelt des Archipels ist ein Unikum. Grund für den Vogelreichtum sind die nahrungsreichen Gewässer um die Insel. Galapagos liegt auf dem Kreuzweg verschiedener Meeresströmungen. Die unterschiedlichen Strömungen haben zu einer ungewöhnlichen Artenvielfalt geführt. So können hier an kaltes Wasser angepasste Pinguine neben Rotschnabel-Tropikvögeln, kleinen Rubintyrannen und Braunpelikanen leben. Während die Pinguine im kalten Gewässer nach Fischen jagen, bevorzugen die Pelikane wärme Flachgewässer wo sie mit ihrem ketcherartigen Schnabel auf die Jagd gehen. Der Rubintyrann wiederum jagt von einem Ast aus nach vorbei fliegende Insekten. Durch sein knallrotes Gefieder fällt der kleine Vogel jedem Besucher auf, obwohl er sich die meiste Zeit versteckt im Gebüsch aufhält.
Nicht weniger auffällig ist der Blaufusstölpel. Er hat knallblaue Füße mit denen er lustige Balztänze aufführt. Den Balztanz beginnt das Männchen zunächst mit höflichen Verbeugungen und abwechselndem Fuß-Anheben. Ist das Weibchen einverstanden, fällt es in den gleichen Rhythmus ein. Das ganze sieht aus wie ein Tanz zum Kinderlied "Zeigt her, Eure Füße...“.

Auch die Fregattvögel sorgen für Furore. Bekannt sind sie für den aufblasbaren roten Kehlsack der Männchen die zur Paarungszeit wie rote Lampions in den grünen Büschen leuchten. Benannt wurden die Hochseevögel aber nach ihrer Fähigkeit, anderen Vögeln die Beute abzujagen. Von diesem Verhalten haben sie auch ihren Namen, da dieses Verhalten an an Piratenüberfälle auf Fregatten erinnert.

Alle Besucher sind überwältigt von der Andersartigkeit und der Unberührtheit der Galápagos Inseln. Dank erfolgreicher Naturschutzarbeit wird dieses Tierparadies wohl auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Immerhin stehen rund 90% der Inseln unter Naturschutz. Auch damit sind die Galapagosinseln ein weltweites Unikum.

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Fotos: Bildagentur Zoonar (Konstantin Kalishko, Kjorgen, Wolfgang Poelzer, NaLha, Ingo Schulz)

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