Alte Liebe rostet nicht

Manche Redensarten treffen nicht des Pudels Kern: Wirft man beim Kegeln viele "Pudel", gerät man auf die Verliererstraße. Doch wer sich für einen Pudel als Hund entscheidet kann nur gewinnen. Pudel sind intelligent und anpassungsfähig. Sie gelten als ideale Begleiter für Familien wie für ältere Menschen. Der Pudel konnte seinen Platz unter den beliebtesten Hunden über mehrere Jahrhunderte behaupten. Ein Ende seiner Erfolgsgeschichte ist noch lange nicht in Sicht.

Pudel gehören zu den ältesten Hunderassen. Pudelartige Hunde mit Löwenschur sind bereits auf Abbildungen des römischen Kaisers Augustus zu finden, ebenso wie in Aufzeichnungen aus dem antiken Griechenland. Im 16. und 17. Jahrhundert war die Blütezeit des Pudels. Er erscheint in sämtlichen naturwissenschaftlichen Werken, auf Gemälden und in der Literatur. Erst um das Jahr 1860 begann der Stern des Pudels durch das Auftreten neuer Hunderassen zu sinken. Die Liebhaber blieben der Rasse jedoch stets treu und gründeten schon 1904 das erste Zuchtbuch.

Woher der Pudel stammt ist nicht eindeutig geklärt. Einige Wissenschaftler vertreten die Ansicht, er stamme vom Seidenhund ab. Die Mehrheit ist der Meinung er wäre aus einer Kreuzung des zotthaarigen Hütehundes mit einem Jagdhund hervorgegangen. Seine Vorliebe für das nasse Element erinnert noch Heute an seine Verwandtschaft mit dem Wasserhund. Und auch das altdeutsche Wort "Pfudel" für Pfütze deutet auf die Vorliebe der schlauen Vierbeiner für alles Nasse. Fest steht jedenfalls, dass die Pudel früher eine Aufgabe erfüllten, die ihnen Heute kaum jemand zutraut: Sie waren Jagdhunde. Besonders gerne wurden sie bei der Entenjagd eingesetzt: Hatte der Jäger eine Ente geschossen, fischte der Hund das Tier mit Vergnügen aus dem Wasser. Damit ihm das Schwimmen leichter fiel, wurden seine Hinterläufe geschoren - der Ursprung seiner bis Heute oft extravaganten Frisuren.

Schlaue Kerlchen mit Bewegungsdrang

Manche Pudelfreunde mögen es nicht, wenn die liebevoll frisierten Tiere in Teiche oder Pfützen springen.

Doch das wollige und elastische Haarkleid des Pudels kommt schnell wieder in Form, auch wenn das Tier danach erstmal aussieht "wie ein begossener Pudel". Das Springen ins Wasser sollte man seinem Liebling nicht ständig verbieten. Pudel lieben Wasser und jede Form der Bewegung ebenso wie anspruchsvolle Aufgaben. Kein anderer Hund lernt schneller. Apportieren, Befehle ausführen, kleine Kunststücke, über Hindernisse springen - der Pudel kapiert diese Dinge in kürzester Zeit und schneller als jeder Schäferhund. Was er einmal gelernt hat, vergisst er zudem nie.

Wegen ihrer erstaunlichen Lernfähigkeit gelten Pudel als die intelligenteste Hunderasse überhaupt. Doch diese Intelligenz kann sich nur entwickeln, wenn man das Tier entsprechend fördert. Zwar sind Pudel sehr Anpassungsfähig und genügsam - sie können problemlos in der Stadtwohnung gehalten werden - doch sollten gehbehinderte Menschen ihnen evtl. eine zweite Person für lange Spaziergänge zur Verfügung stellen. Nachbarskinder freuen sich oft über eine solche Gelegenheit das Taschengeld aufzubessern und der Hund dankt es mit seiner fröhlichen Art. Wichtig ist auch dem Pudel immer wieder kleine Aufgaben zukommen zu lassen. Vom Tragen des Portemonnaies bis zur Aggility - der Pudel liebt es, auf die Probe gestellt zu werden.

Wie zugänglich das Tier für andere Menschen ist, hängt von seiner Erziehung ab. Früher Kontakt mit Menschen ist bei dieser sensiblen Rasse besonders wichtig. Ansonsten kann das angenehme Wesen des Pudels geschädigt werden. Pudel sind von Natur aus zurückhaltend gegenüber Fremden, doch können sie diese Scheu durch eine gute Erziehung in ihrer Jugend bald ablegen. Pudel die zum "Kläffer" werden, weisen hier eindeutige Defizite aus. Das beste ist, mit dem jungen Hund zu einem Hunde- oder Welpentreff zu gehen. Auch sollte man das Tier frühzeitig mit anderen Leuten Gassi gehen lassen. Zuerst zusammen, später auch mal alleine...

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