Felsenlabyrinth Luisenburg

Felsenlabyrinth Luisenburg

100.000 besuchen jährlich dieses Naturschutzgebiet

Eine Einmaligkeit in ganz Europa ist das Felsenlabyrinth Luisenburg in Wunsiedel im Fichtelgebirge. 2002 wurde es vom Bayerischen Umweltministerium mit dem offiziellen Gütesiegel „Bayerns schönste Geotope“ ausgezeichnet Dieses Felsenmeer mit wirr durcheinander liegenden Granitblöcken mit mehreren Metern Durchmesser entstand im tropischen, feuchtwarmen Klima des Tertiärs. Durch Erosion, Frost und die rhythmischen Temperaturschwankungen entstand die sogenannte Wollsackverwitterung. So wurden im Laufe der Zeit die Felsblöcke heraus präpariert und verlagert. Es entstand im Laufe von Jahrmillionen das jetzige Felsenlabyrinth mit seinen wild durcheinander liegenden Felsblöcken, Höhlen und engen Spalten.

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Er schrieb damals: „Die ungeheure Größe der, ohne Spur von Ordnung und Richtung, über einander gestürzten Granitmassen gibt einen Anblick, dessen Gleichen mir auf allen Wanderungen niemals wieder vorgekommen, und es ist niemanden zu verargen der, um diese, Erstaunen, Schrecken und Graun erregenden chaotischen Zustände zu erklären, Fluten und Wolkenbrüche, Sturm und Erdbeben, Vulkane, und was nur sonst die Natur gewaltsam aufregen mag, hier zu Hülfe ruft.

Bei näherer Betrachtung jedoch, und bei gründlicher Kenntnis dessen was die Natur, ruhig und langsam wirkend, auch wohl Außerordentliches vermag, bot sich uns eine Auflösung dieses Rätsels dar...“

Schon um 1790 gingen Bürger von Wunsiedel daran, das Felsengebiet als Landschaftsgarten zu gestalten. Indem man Schluchten einebnete, Sümpfe austrocknete sowie Treppen aus Holz baute und im Gestein herausarbeitete, wurde das Labyrinth nach und nach begehbar gemacht. 1820 war die Erschließung vollendet. Benannt wurde die Natursehenswürdigkeit nach Königin Luise von Mecklenburg-Strelitz die 1805 hier war. Heute besuchen jährlich an die 100.000 Besucher dieses Ausflugsziel.

Nicht nur für Kinder ist es ein großer Spaß, die engen Spalten, dunklen Höhlen, schmalen Felsenschluchten und steilen Treppen zu überwinden, auch wenn schon so manch gut gebauter Besucher die Befürchtung äußerte, hier nicht durchzukommen! Es ist wohl noch niemand stecken geblieben. Der ganze Weg, bei dem ein Höhenunterschied von 100 Metern überwunden wird, ist je nach Tempo in 2 bis 3 Stunden zu schaffen.

Deutschland weit bekannt ist auch die Bühne der Luisenburg, die von den Felsen des Labyrinths eingerahmt wird. Hier finden jährlich die bekannten Luisenburg-Festspiele statt.

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Text und Fotos: Walter J. Pilsak