Beruf Schäfer

Ökologische Rasenmäher

- EXPOSÈ -

Sanfte Landschaftspflegedienste sichern dem Schäfer heute ein alternatives Einkommen

Früher war das Bild des Wanderschäfers auf den heimischen Wiesen ein alltägliches Bild. Vor allem auf der Schwäbischen Alb oder in Bayern zog der Schäfer mit seinen Schäferhunden und der Schafherde von Wiese zu Wiese.

Heute gibt es kaum noch Wanderschäfer. Zum einen lohnt es sich finanziell kaum noch – auch ist die Arbeit bei Wind und Wetter sehr beschwerlich. Ein Familienleben ist ebenfalls schwer zu realisieren. Hinzu kommt der Nachwuchsmangel – die Jugend zieht es eher in die finanziell lukrative Industrie. Dennoch ist das Berufsbild des Schäfers noch nicht vollständig verschwunden.

Neue Einkommensstrategien sind gefragt. Während die Wolle kaum ausreicht, um den Lebensunterhalt des Schäfers zu finanzieren, stellt mittlerweile die Landschaftspflege eine alternative Einnahmensquelle dar. Schafe sind sanfte Landschaftspflegehelfer – geschützte Pflanzen wie Gold- und Silberdistel lassen sie auf den ökologisch wertvollen Wacholderheiden einfach stehen. Sie sorgen dafür, dass die Landschaft nicht verbuscht.

Schafe auf Brachflächen in pulsierenden Industriegebieten sind keine Seltenheit mehr. Als ökologische „Rasenmäher“ sichern sie dem Schäfer ein weiteres Einkommen. Das Fleisch von Lämmern wird inzwischen ebenfalls verstärkt vermarktet. Das Frankenlamm oder das Hohenloher Weidelamm sind als geschützte Marke bei der Europäischen Union eingetragen. Ein Einblick in ein traditionelles Berufsbild, das sich heute in einem Wandel befindet.

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Text: Andreas Scholz
Fotos: Scholz, Bildagentur Zoonar