Schildkröten - Panzerträger mit Pep!

Schildkröten sind ungewöhnliche Haustiere. Die gepanzerten Ritter sind nicht gerade kuschelig, aber liebenswert und leise. Und sie sind alles andere als langweilig!

Wer sich Schildkröten anschaffen möchte, sollte sich vorher gründlich informieren. Einige Arten wie die Griechische Landschildkröte können bis zu 60 Jahre alt werden und stellen hohe Anforderungen. Das A und O der Schildkrötenhaltung sind Auslauf, Wärme und abwechslungsreiches Futter.

Im Sommer sind Schildkröten in einem großen Garten mit vielen Verstecken am besten untergebracht. Die Tiere gehen gerne auf Entdeckungstour und sind fast so neugierig wie eine Katze. Voraussetzung ist ein guter Gartenzaun, denn Schildkröten können nicht nur klettern sondern auch hervorragend graben. So manches Tier hat sich schon den Weg in die Freiheit erbuddelt! Ein beheiztes Wetterhaus sollte nicht fehlen, denn Schildkröten sind wechselwarme Tiere, die ihre Körpertemperatur nicht selbständig regulieren können. Wasserschildkröten stellen natürlich besondere Anforderungen an den Gartenteich, die erfüllt sein müssen.

Schildkröten sind die letzten Überlebenden der Urzeit. Es gab sie schon zu Zeiten der Dinosaurier. Die Langsamkeit ist ihr Erfolgsgeheimnis. Auf diese Weise vermeiden sie unnötigen Wasser- und Energieverlust und können sich den Luxus eines tragbaren Schutzes leisten. Mit ihrem Panzer und den plumpen Beinchen traut man ihnen nicht viel zu. Doch der scheint trügt. Schildkröten verblüffen immer wieder mit drolligen Aktionen. Vom Kaninchenbau bis zum Gartenschlauch ist nichts vor ihnen sicher. Dabei kann es dann auch mal passieren, dass das Tier umkippt und ohne Hilfe nicht mehr auf die Beine kommt.

Auch mit anderen Haustieren verstehen sich die Panzerträger meist gut. Schildkröten sind Einzelgänger und man kann sie bedenkenlos alleine halten, doch sie kommen auch mit Hunden, Katzen, Vögeln oder Nagern  gut zurecht, so lange sie auch eine "Ruhezone" für sich alleine haben.

Die Sommer ist ideal, um sich eine Schildkröte anzuschaffen. Dann ist der Winterschlaf ein paar Monate her und die Tiere sind wach und gut zu beurteilen. Ob eine Schildkröte Winterschlaf hält, ist abhängig von der Rasse. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass europäische Rassen im Winter schlafen, die tropischen hingegen nicht. Letztere sind allerdings in unseren Breitengraden nicht ohne weiteres zu kaufen.

Die Haltung von Schildkröten erfordert viel Zeit und Know-how. Und noch etwas muss jeder Schildkrötenliebhaber wissen: Reptilien sind Wildtiere, die sich in ihrer natürlichen Umgebung am wohlsten fühlen. Viele Arten sind vom Aussterben bedroht und stehen unter Schutz. Mit gutem Gewissen kann man deshalb nur Tiere aus Nachzuchten kaufen. Der Preis ist vom Alter und der Rasse abhängig. Für eine junge Schildkröte muss man mit 100 bis 200 Euro rechnen.
 
Ganz wichtig ist, dass der Käufer einen Identitätsnachweis erhält (CITES-Bescheinigung). Da die Tiere unter Artenschutz stehen, muss es registriert werden, wenn man eine Schildkröte hält, zum Beispiel bei der „Unteren Landschaftsbehörde“ oder bei der „Unteren Naturschutzbehörde“ (abhängig vom Bundesland). Gute Zoofachgeschäfte achten darauf.

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