Die riskanten Seiten des digitalen Lebens

Studie - Alarmierendes Internetverhalten von Kindern
Studie - Alarmierendes Internetverhalten von Kindern:

Die riskanten Seiten des digitalen Lebens

Die Aufzeichnungen eines Kindersicherungsmoduls geben Erschreckendes preis – es sei denn man geht von einem sehr ausgeprägten Wissensdrang und Präventionsbewusstsein der Minderjährigen aus: Wenn Kinder das Internet nutzen, dann kommunizieren sie nicht nur mit Freunden oder spielen Online-Games, letzteres auch mit Fremden. Sehr gerne informieren sie sich über Alkohol, Tabak und Betäubungsmittel. Das ergibt sich aus einer Untersuchung von Kaspersky Lab, in der weltweit die Benachrichtigungen des Kaspersky-Kindersicherungsmoduls anonymisiert unter die Lupe genommen wurden. Alarmierend: Deutsche Kinder surfen im internationalen Vergleich überdurchschnittlich häufig auf Seiten der Kategorien „Computerspiele“ sowie „Alkohol, Tabak und Betäubungsmittel“. Die Analyse wurde zwischen April 2015 und April 2016 durchgeführt. Hierbei wurden anonymisierte Statistiken der Kaspersky-Lösungen verwendet, die das Kindersicherungsmodul beinhalten. So ergaben sich Aufschlüsse über den Anteil an Besuchen oder versuchten Besuchen auf Internetseiten mit potenziell gefährlichen Inhalten, die unter eine von14 voreingestellten Kategorien fallen.

Grund genug, beim ersten Internetsoziologen Deutschlands, Dr. Stephan Humer, Diplom-Soziologe und Informatiker nachzufragen, der seit 1999 die Folgen der Digitalisierung der Gesellschaft analysiert:

Herr Humer, wie kommt es, nach Ihrer Ansicht, dass deutsche Kinder besonders häufig im Internet in den Bereichen Kommunikation, Computerspiele, Alkohol, Tabak und Betäubungsmittel unterwegs sind?

Dr. Stephan Humer: Allgemein kann man sagen, dass Kinder online wie offline Orientierung suchen. Liefert ihnen niemand Orientierung im digitalen Raum, dann können sie natürlich auch mal bei exotischeren Angeboten landen. Die
Selbstorientierung ist immer schwieriger und risikoreicher als eine Orientierung an Vorbildern. Deshalb kann sie natürlich auch entsprechend stärker schief laufen als bei einem "sattelfesten" Erwachsenen.

Gestern sah ich vor einer Geburtsklinik eine Mutter mit ihrem Neugeborenen, die aufs Abgeholt-Werden warteten. Die Babyschale stand zu Füßen der Mutter, deren Arme darüber ausgestreckt waren: In einer Hand eine über dem Babyköpfchen unbeachtet qualmende Zigarette, in der anderen ein Smartphone, auf dem sie so heftig herumwischte, dass es absturzgefährdet war. - Sind die Erwachsenen schon zu sehr Smartphone- und Suchtgesteuert, um sich noch von Verstand und natürlichen Emotionen leiten zu lassen? Werden Kinder durch solche Vorbilder von Geburt an fehlgeprägt?

Dr. Stephan Humer: Grundsätzlich lässt sich sagen: Je geringer die digitale Kompetenz, desto größer das Risiko, auch sozial Probleme zu bekommen. Etwas so Epochales wie Digitalisierung mit so großen Einflüssen auf unser aller Leben beherrscht man nicht "einfach so"; da muss man lernen, ausprobieren, neu lernen, dran bleiben. Wenn Menschen das versäumen, besteht natürlich das Risiko, dass sie die Kontrolle verlieren. Und dann sieht man eben ganz
konsequent - auf der Straße, in der Schule, am Arbeitsplatz, schlicht: im sozialen Miteinander - die entsprechenden Folgen.

Kinder sind nach ihrer Geburt immer häufiger und immer jünger in Betreuungseinrichtungen untergebracht. Wird das Internet mit den genannten Themenbereichen zu Ersatz-Bezugspunkten im Leben, wenn die eigenen Entwicklung und die persönlichen Erlebnisse im Alltag nur noch am Rande von Familienangehörigen emotional begleitet und kommentiert werden?

Dr. Stephan Humer: Das Internet ist immer das, was man draus macht - oder was Eltern als Sorgeberechtigte zulassen. Die enormen Gestaltungsspielräume der digitalen Technik lassen auch eine Gestaltung von Ersatz-Bezugspunkten zu, doch das ist kein Automatismus, sondern Folge sozialer Handlungen. Und diese kann - und muss - man gestalten.

Lässt sich dem beängstigenden Internetverhalten von Kindern mit mehr Familienzeit gegensteuern, in einer Zeit, in der Digitalisierungstechnologien einen Teil der Arbeit von Menschen, die auch Eltern sind, übernehmen?

Dr. Stephan Humer: Das Zauberwort lautet meines Erachtens auch weiterhin: Kompetenz. Digitalisierung wird beherrscht - oder sie beherrscht uns. Ganz einfach. Das hat wenig mit Quantität, dafür aber viel mit Qualität und
Prioritätensetzung zu tun. Wer meint, dass die Digitalisierung unserer Lebenswelt ein "Nebenbei"-Thema ist, welches sich auf ein fünfminütiges, oberflächliches, aber mit ernstem Gesichtsausdruck geführtes Gespräch mit den Kindern beim Abendbrot reduzieren lässt, der hat die Dimension der Veränderung nicht kapiert. Mein Tipp: Raum schaffen für die Reflexion dieser kulturellen Revolution. Denn erst nach dem Verständnis kommen die Gestaltungsspielräume.


Infokasten

Kategorien und Aufteilungen der bei deutschen Kindern beliebtesten Webseiten laut Kaspersky Lab:


•    Online-Kommunikationsmedien: 30,6 Prozent 

•    Computerspiele: 26,6 Prozent 

•    Alkohol, Tabak, Betäubungsmittel: 22,8 Prozent
Laut der Kaspersky-Untersuchung teilen sich die weltweit bei Kindern beliebtesten Webseiten [2] nach den folgenden Inhaltskategorien auf: 

•    Online-Kommunikationsmedien wie Soziale Netzwerke, E-Mail, Chats und Messenger-Dienste: 67 Prozent 

•    Computerspiele: 11 Prozent 

•    Alkohol, Tabak, Betäubungsmittel: 9 Prozent 


Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab. „Wir sehen, dass Kinder im Internet zunehmend selbstsicherer agieren: Sie suchen sich heraus, welche Musik sie hören, welche Filme und Zeichentrickfilme sie sehen und welche Software sie installieren möchten. Im Netz wie im realen Leben sollten Eltern ein Vorbild für ihre Kinder sein und sie darüber aufklären, wie man sich im Internet sicher und verantwortungsbewusst bewegt.“

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Interview und Text: Annegret Handel-Kempf
Fotos: Bildagentur Zoonar
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