Feuersteine

Feuersteine – für Sammler ein Augenschmaus, für Landwirte und Bauern ein Graus
Feuersteine – für Sammler ein Augenschmaus, für Landwirte und Bauern früher ein Graus

In der Steinzeit waren Feuersteine der Stahl der Steinzeit. Faustkeile, Schaber, Bohrer usw. wurden daraus hergestellt. Bei Landwirten dagegen waren Feuersteine lange Zeit als 'Eisenfresser' verschrien, während sich Sammler heute freuen, wenn sie einen besonders schönen Fund machen.

Feuersteine waren in der Steinzeit ein beliebtes Werkzeug. Feuersteine gibt es überall auf der Welt. Von außen sind die Feuersteinknollen oft unscheinbar – doch innen sind sie manchmal unbeschreiblich schön. Besonders farbenfroh und beeindruckend sind die Feuersteine aus der Region Hohenlohe im Nordosten von Baden-Württemberg. Im Jagsttal beschäftigt sich eine Sammlergruppe vom Geologischen Arbeitskreis in Kirchberg bereits seit über 30 Jahren mit der Faszination für Feuersteine und tauscht die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus.

„Feuersteine gibt es überall auf der Welt, aber die schönsten findet man eindeutig hier in Hohenlohe-Franken“, betont Herbert Schüßler aus Rot am See. Seine Faszination für die Hohenloher Feuersteine hat er laut eigener Aussage eigentlich Elfriede und Erwin Fohrer aus Amlishagen zu verdanken, die in den 60er Jahren diese Halbedelsteine neu entdeckten. Eine ganze Reihe ..

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Kirchberg – das Geologen-Mekka im Jagsttal
Doch nicht nur Feuersteine, sondern auch Kieselhölzer aus dem Keuper und Versteinerungen aus dem Hohenloher Muschelkalk gehören zu seiner Sammlung. Dessen Hohenloher Kollegen vom Geologischen Arbeitskreis stehen ihm in puncto Sammelleidenschaft und Begeisterung für Geologie nicht nach. „Man sucht mit Akribie und wissenschaftlichen Methoden nach Zeugen und Tätern – also z.B. nach Leitfossilien – und dabei geht es oft wie in einem Krimi spannend zur Sache“, schmunzelt das Kirchberger Arbeitskreismitglied Helmut Klingler. Dass das Städtchen Kirchberg/Jagst nicht nur ein ehemaliges Residenz-Schloss der Fürsten von Hohenlohe-Kirchberg als beliebtes Ausflugsziel zu bieten hat, sondern darüber hinaus auch als Standort von internationaler geologischer Bedeutung wahrgenommen wird, ist in erster Linie auf den oft ehrenamtlichen Einsatz der Arbeitskreismitglieder zurückzuführen. Unter der langjährigen Leitung des Crailsheimers Karl Wiedmann wurde echte Forschungsarbeit geleistet. Nicht nur der Hohenloher Muschelkalk wurde erforscht, es wurden sogar neue Spezies von Urlurchen im Unteren Keuper von Werner Kugler gefunden und präpariert, welche heute begehrte Ausstellungsstücke in großen Museen sind.

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Feuersteine als Zeitzeugen für eine Trockenzeit im Trias
Weitaus mehr als die 'läppischen' 20 Millionen Jahre der Kirchberger Verwerfung 'auf dem Buckel' haben aber die Hohenloher Feuersteine aus der Triaszeit. Sie entstanden vor mehr als 200 Mio. Jahren unter klimatischen Wüstenbedingungen in flachen Gewässern, welche immer wieder austrockneten, wobei sich die eingeschwemmte gelöste Kieselsäure am Grund konzentrierte, eindickte und über Jahrmillionen erhärtete. Kieselsäure spielte bei der Bildung der Feuersteine weltweit die maßgebliche Rolle. Kieselsäure drang beispielsweise auch in abgestorbenes Holz ein. Wer die Augen offen hält, findet auf der Hohenloher Ebene und in den Keuperschichten des Mainhardter Waldes noch prächtige Kieselhölzer, die mitunter mit feinen Kristallen überzogen sind. Die intensiven und unterschiedlichen Farbtöne im Inneren der Feuersteine sind auf eingelagerte Metalloxyde wie Eisen oder Mangan zurückzuführen. Auch regelrechte Achatbildungen sind zum Teil in den Feuersteinen enthalten. Sie zeichnen sich darüber hinaus durch einen beeindruckenden Härtegrad 6,5 – 7,5 aus (Vergleich: Diamant = 10). Dieser Härtegrad rückt sie in die Familie der Halbedelsteine.

Von außen knollig und unscheinbar, doch innen oft unbeschreiblich schön
Die intensiven Farbstrukturen im Inneren der Feuersteinknollen üben nicht nur auf Sammler eine magische Anziehungskraft aus. „Ich habe schon einiges über farbenprächtige Feuersteine gelesen und wollte das mal selber am Schleifgerät ausprobieren“, erläutert Michael Heckmann aus Schwäbisch Hall. Und so nahm der gelernte Bildhauer und Steinmetz auch mal einen Flint zum Experimentieren mit zur Arbeit. „Ich bin dann aber nach einer Weile an Grenzen gestoßen, da Steinmetz-Werkzeuge eher für grobmotorische Zwecke geeignet sind – für die feinen Strukturen der Feuersteine braucht man andere technische Voraussetzungen“, schildert Heckmann seine Erfahrungen.

Dass die Bearbeitung dieser Hohenloher Halbedelsteine sehr zeitaufwändig ist, wissen auch ..

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Steine schleifen ist eine Wissenschaft für sich
Feuersteine in mühevoller Kleinarbeit schneiden, schleifen und auch noch polieren – selbst den Feuersteinexperten aus dem Jagsttal ist ein solcher Aufwand manchmal zu groß. Alternativ gibt es speziell eingerichtete Schleifereien wie in der deutschen Edelsteinhochburg Idar-Oberstein. Die größte Bedeutung der farbenprächtigen Feuersteine in der Geschichte des deutschsprachigen Raumes war die Zeit des Barock bis zum Anfang der Biedermeierzeit. Die damals zahlreichen Landesfürsten liebten den Luxus des Besonderen und dazu gehörten geschliffene Schalen, Pokale und Schmuckstücke, möglichst aus Materialien, welche in ihrem Ländchen (Grafschaft, Fürstentum usw.) gefunden wurden.
Die berühmtesten und bekanntesten Stücke aus Hohenloher Feuerstein befinden sich heute auf Schloss Roseborg in Kopenhagen bzw. im Kunsthistorischen Museum in Wien. Gefertigt hat sie der berühmte 'Steinschneider' (so die damalige Berufsbezeichnung) Hans Kopenhaupt aus Stuttgart Anfang des 17. Jahrhunderts. In der Oberamtsbeschreibung von Gerabronn (1847) lässt sich nachlesen, dass es meist arme Leute waren, die die Feuersteine auf den Höhen bei Blaufelden gesammelt und nach Ansbach zur Herstellung von billigem Schmuck verkauft haben.

Was dem heutigen Menschen sein 'Schweizer Taschenmesser' war den frühen Erdenbewohnern der Feuerstein..

Fast überall auf der Welt, auch in Hohenlohe, lassen sich noch diese 'Urwerkzeuge' im Boden finden, meist kleine Schaber, Messer und Pfeilspitzen. Nicht nur auf wissenschaftlichem Wege, sondern sogar auf humorvolle Weise wird diesem Material auch in der Neuzeit Interesse zuteil wie die bekannte Comicfigur Fred Feuerstein zeigt. Der Nachname des tollpatschigen Zeichentrickhelden ist Programm – in Kombination mit Pyrit (Katzengold) und Zunderschwamm taugt der Feuerstein bis heute prima zum Feuer machen.

Wenn im Märzen der Bauer den Boden pflügt, ist für Sammler das Feld bestellt
Die meisten Zeitgenossen sehen zu, dass sie sich schnell 'vom Acker machen'. Auf Feuersteinsammler trifft diese Redewendung nicht zu, im Gegenteil! Wenn im Herbst bzw. Frühjahr die Äcker umgebrochen, abgeregnet, noch nicht eingesät und halbwegs abgetrocknet sind, dann ist für die 'Ackerjogger' die beste Zeit zum Sammeln. Dann verursacht man auch keinen Flurschaden auf den Höhen des 'Hohenlohisch-Fränkischen Feuersteinhalbmondes'. Dieser zieht sich von Langenburg nach Gerabronn, Blaufelden, Speckheim über Spielbach, Schainbach, Wallhausen bis nach Gröningen.

Wurden die Feuersteine früher von den Landwirten mit ihren Ochsen- bzw. Pferdegespannen als 'Eisenfresser' gefürchtet, so macht dies heute einem 200-PS-Traktor mit schweren Pflügen bzw. Edelstahl-Stachelwalzen nichts mehr aus – es wird einfach alles klein geschlagen. Angesichts der zum Teil beachtlichen Größe von Feuersteinen ist das damalige Gejammer der Landwirte nachvollziehbar. „Ich habe bei Langenburg auch schon mal einen Feuerstein mit 30 cm Durchmesser gefunden“, bestätigt Prof. Dr. Theo Simon, der mit der Geologie im Hohenloher Raum ebenso bestens vertraut ist. Einen Vorteil haben die heutigen in der Landwirtschaft eingesetzten Großmaschinen dann doch – durch die Zerschlagung geht der Blick ins Innere des Steines und zeigt sofort, ob er etwas taugt, schön bzw. bunt ist.

Hobby, das süchtig macht
Mit Feuersteinen beschäftigt sich auch Martin Zorzi. Der Leiter des Umweltzentrum Kreis Schwäbisch Hall sammelt bereits seit vielen Jahren Hohenloher Feuersteine. Mehrere Zentner Feuersteine lagern bei dem Hobbysammler inzwischen in Kisten sortiert und verstaut im Keller. Wenn ich bei Crailsheim zu tun habe, dann suche ich nach Feierabend gerne mal potenzielle Fundstellen ab“, erklärt er. Bei der Suche geht er umsichtig vor. „Es gilt gewisse Spielregeln einzuhalten, wenn man sich auf den Äckern bewegt“, ergänzt er.Einige seiner schönsten Fundstücke präsentiert Martin Zorzi im Umweltzentrum in der Gelbinger Gasse. In einer Glasvitrine strahlen dort die Hohenloher Feuersteine und Kieselhölzer dank der Sisyphusarbeit einer Edelsteinschleiferei bei Idar-Oberstein in perfektem Glanz.

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Feuersteine sind immer für eine Überraschung gut
Noch sind nicht alle Geheimnisse der Hohenloher Feuersteine gelöst, doch gerade unter dem Mikroskop tut sich eine wahre Wunderwelt auf. „Hier beginnt das große Staunen über die Schöpfung“, schwärmt Herbert Schüßler. „Hier erkennt man, dass Mikrokosmos und Makrokosmos aus der gleichen Hand kommen“, erklärt der Feuersteinexperte. Und dann gibt es hier ja auch noch Stücke von versteinertem Holz zu finden, die zirka 220 Mio. Jahre alt sind. Neueste Forschungen durch Arbeitskreismitglied Siegfried Nickel belegen bei vielen Exemplaren die versteinerte Dokumentation eines Pilzbefalls.

Die Beschäftigung mit der Geologie des Hohenloher Raums verstehen Schüßler und seine Kollegen vom Geologisch-Archäologischen Arbeitskreis in Kirchberg/Jagst nicht nur als reinen Zeitvertreib, sondern auch als gesellschaftliches Engagement. „Die Erfahrung, dass Geld, Macht und Reichtum nicht alles sind, sondern es besser ist, sich an den schönen Dingen der Natur zu erfreuen, sie zu ergründen und das Wissen an andere weiterzugeben, das allein zählt“, so philosophiert Herbert Schüßler. Dem ist nichts hinzuzufügen. Höchstens der folgende Halbsatz: Der Hohenloher Feuerstein – der Stein mit verborgener Schönheit und voller Geheimnisse. Ein Stein der Weisen?

Weiterführende Informationen

Museumstipp:
Sandelsches Museum
Kirchstraße 17
74592 Kirchberg/Jagst
Telefon: 07954-921 842 oder 07954-98 01-0

Feuersteine im UZ SHA:
Umweltzentrum Schwäbisch Hall e.V. (UZ SHA)
Martin Zorzi
Gelbinger Gasse 85
74523 Schwäbisch Hall
Telefon: 0791-559 67
Web: www.umweltzentrum-schwaebisch-hall.de

Buchtipps:

Entstehung, Schönheit und Rätsel der Hohenloher Feuersteine.
Autoren: Herbert Schüßler, Theo Simon und Manfred Wart. Eppe Verlag (2000). ISBN-13: 978-3890890548

Aus Holz wird Stein – Kieselhölzer aus dem Keuper Frankens.
Autoren: Herbert Schüßler und Theo Simon. Eppe Verlag (2007). ISBN-13: 978-3890890913

Text: Andreas Scholz
Fotos: Andreas Scholz

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