Polens bewegte Geschichte bis 1989

Polens bewegte Geschichte bis 1989

Wenn man durch Polen reist, stellt man unweigerlich fest, dass Deutschlands östlicher Nachbar nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch reich an kulturellen Sehenswürdigkeiten ist. Viele historische Städte mit restaurierter, mittelalterlicher Innenstadt, alten Kirchen, Synagogen und Denkmälern lassen Reisende staunen und weisen auf eine reichhaltige lange Geschichte hin. Kennzeichnend für Polen ist, dass es von mächtigeren Nachbarstaaten immer wieder aufgeteilt wurde.

Polens eigentliche Geschichte beginnt im 10.Jahrhundert

Im frühen Mittelalter siedelten einige westslawische Stämme auf dem Gebiet des heutigen Polen. Der mächtigste Stamm waren die Polanen, nach denen das Land später benannt wurde. Polens Geschichte beginnt eigentlich erst im 10.Jahrhundert, als es gelang, mehrere westslawische Stämme zum Herzogtum Polen zu vereinen. Im frühen 11.Jahrhundert wurde es vom Herzogtum schließlich zu einem Königreich.

Das Königreich Polen besteht bis ins 12.Jahrhundert

Polen-Litauen - im 14.Jahrhundert entsteht der zeitweise größte europäische Staat
Allerdings zerfiel es bereits im 12.Jahrhundert wiederum in einige separate Herzogtümer (Kleinpolen, Großpolen, Pommern, Pommerellen, Schlesien und Masowien), wurde aber im beginnenden 14.Jahrhundert zu einem Königreich wiedervereinigt.
Ende des 14.Jahrhunderts entstand der Doppelstaat Polen-Litauen, der 400 Jahre Bestand hatte und zeitweise zum größten Staat im damaligen Europa wurde. In diesem Vielvölkerstaat, in dem neben Polen auch Juden, Deutsche, Weißrussen, Ukrainer, Russen, Litauer, Letten, Esten und Rumänen lebten, herrschte Religionsfreiheit. Es gab katholische, protestantische und orthodoxe Christen sowie verschiedene jüdische Gemeinschaften und Muslime. Etwa um das Jahr 1000 wurden die ersten deutschen Einwanderer ins Land gerufen - Polen und Deutsche haben also eine lange gemeinsame Geschichte.

Eine "Aristokratische Republik" im 16.Jahrhundert

1569 wurde das Staatswesen zu einer Aristokratischen Republik umfunktioniert, die vom Adel dominiert wurde und bis 1795 andauerte. 1791 wurde Polen zwar zum ersten europäischen Staat mit einer Verfassung, doch wurde das durch Kriege und innere Spannungen in den letzten 200 Jahren stark geschwächte Land von seinen Nachbarn Preußen, Österreich und Rußland zeitgleich überfallen und verlor seine Souveränität. Es folgten drei Teilungen Polens 1772, 1793 und 1795, in denen die drei Siegermächte das polnische Staatsgebiet untereinander aufteilten. Polen war somit kein eigener Staat mehr.

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Polen zur Zeit Napoleons

Das Herzogtum Warschau war vom französischen Kaiser abhängig
Auch dem französischen Kaiser Napoleon gelang es nicht, Polen am Ende des 18.Jahrhunderts wieder zu einem unabhängigen Staat zu machen. Nur das kleine Herzogtum Warschau entstand als Vasallenstaat – also als ein von Frankreich abhängiger Staat. Obwohl das Herzogtum Warschau Teile Westgaliziens von Österreich-Ungarn zurückerobern konnte, wurde es nach der Leipziger Völkerschlacht 1813 und nach dem Wiener Kongreß wieder aufgeteilt. Die Provinz Posen fiel an das Königreich Preußen, ein großer als „Kongresspolen“ bezeichneter Teil an das Russische Zarenreich – wobei Kongresspolen in Personalunion mit Russland etwas Autonomie zugestanden wurde. Außerdem entstand die Republik Krakau als Stadtstaat unter dem Protektorat von Russland, Preußen und Österreich. Die auch Freie Stadt Krakau genannte Republik bestand bis 1846.

Republik Polen - die zweite Republik bestand von 1918 bis 1939

Bis zum Ersten Weltkrieg wurde der Begriff „Polen“ von den drei Siegermächten Preußen, Österreich und Rußland nur für die polnischsprachige Bevölkerung verwendet – nicht mehr für das Gebiet des Volkes.

Erst 1918, nach dem Ersten Weltkrieg, entstand Polen wieder als souveräner Staat, und zwar als „Republik Polen“. Die junge Republik war sogar Gründungsmitglied des Völkerbundes (der Vorläufer-Organisation der Vereinten Nationen).
Beautiful lake sunrise with sky reflections in water. Tranquil colorful scene of typical polish lake in Mazury lake district.
Family photo at the Polish-German government consultations in Berlin; Germany
Marienburg, Malbork, Pommern, Polen
Unter Leitung des britischen Außenministers Lord Curzon erhielt Polen bei der Neuordnung durch die Siegermächte einst preußische Gebiete wie Westpreußen und Posen, und auch die osteuropäischen Gebiete wurden neu geordnet. Hier wurde die Grenze Polens nach Westen verschoben. Polen erhielt also im Westen preußische Gebiete, verlor aber im Osten Gebiete an Russland. Es kam sogar 1920 zu einem Polnisch-Sowjetischen Krieg, der 1921 mit einem Waffenstillstand endete.

Hitlerdeutschland erobert Polen - Blitzkrieg, Annexion, Zerstörung und Völkermord

1933 kamen Adolf Hitler und die NSDAP in Deutschland an die Macht, und 1939 schließlich eroberte die deutsche Wehrmacht das Land in einem „Blitzkrieg“. Polen wurde von Hitlerdeutschland im Zweiten Weltkrieg völlig annektiert und viele Städte wurden weitgehend zerstört. Etwa 5,7 Millionen Menschen – darunter viele Millionen Juden – verloren ihr Leben durch die unfassbar planmäßige, grausame Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten. Viele Vernichtungslager wie Auschwitz befanden sich in Polen. Warschau war praktisch völlig zerstört. Umso erstaunlicher sind die einzigartigen Leistungen des Wiederaufbaus, die das polnische Volk nach dieser schlimmen Zeit vollbrachte.

Willy Brandts Kniefall im Warschauer Ghetto - eine spontane Geste

Hermann Schreiber, der zugegen gewesen war, schrieb eine Woche später im Spiegel:
„Wenn dieser […] für das Verbrechen nicht mitverantwortliche, damals nicht dabeigewesene Mann nun dennoch auf eigenes Betreiben seinen Weg durchs ehemalige Warschauer Ghetto nimmt und dort niederkniet – dann kniet er da also nicht um seinetwillen. Dann kniet er, der das nicht nötig hat, da für alle, die es nötig haben, aber nicht da knien – weil sie es nicht wagen oder nicht können oder nicht wagen können. Dann bekennt er sich zu einer Schuld, an der er selber nicht zu tragen hat, und bittet um eine Vergebung, derer er selber nicht bedarf. Dann kniet er da für Deutschland.“

Nach dem Zweiten Weltkrieg - Polen wird nach Westen verschoben

1945 nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs wurde Polens Staatsgebiet wiederum nach Westen verschoben. Es verlor Ostgebiete an die von Diktator Stalin regierte Sowjetunion, und erhielt ehemals deutsche Ostgebiete, wie das südliche Ostpreußen, Hinterpommern, die Neumark Brandenburg und Schlesien. Die Oder-Neiße-Linie wurde zur neuen Westgrenze Polens. Diese Grenze soll nach Abkommen mit dem wiedervereinigten Deutschland auch weiter Bestand haben, so dass alle Grenzstreitigkeiten zwischen Polen und Deutschland hoffentlich für immer der Vergangenheit angehören.

1945 - Ende des Zweiten Weltkriegs, Beginn der kommunistischen Diktatur - Der Stalinismus macht auch vor Polen nicht halt!
1945 begann leider auch die Herrschaft der kommunistischen Diktatur in Polen – das Land wurde zur "Volksrepublik". Der Einfluss der stalinistischen Sowjetunion war groß. Die Zustände im Land verbesserten sich 1956 etwas unter W?adys?aw Gomu?ka nach Aufständen vieler Arbeiter. Es gab weitere Aufstände gegen die Stalinisierung, so auch 1970 in Gdansk (Danzig). Doch eine richtige politische Veränderung – die Beendigung der kommunistischen Diktatur - brachte erst die Gewerkschaft Solidarno?? 1989 unter Lech Wa??sa, der schließlich von 1990 bis 1995 Präsident wurde und für sein mutiges Eintreten den Friedensnobelpreis erhielt.

Die Dritte Polnische Republik - das Ende der kommunistischen Diktatur

Polen führt die Marktwirtschaft ein und wird Mitglied der Europäischen Union
Seit 1989 besteht nun die Dritte Polnische Republik – die Verfassung wurde geändert, der Vorrang der Kommunistischen Partei beendet und der frühere Name „Rzeczpospolita Polska“ (Republik Polen) wieder eingeführt. Aus der kommunistischen Planwirtschaft wurde eine Marktwirtschaft, die neue Republik ist eine parlamentarische Demokratie mit einem aus zwei Kammern, Sejm (460 Abgeordnete) und Senat (100 Senatoren), bestehenden Parlament. Seit 2004 ist Polen auch Mitglied der Europäischen Union.Es bleibt zu hoffen, dass Deutschland und Polen für immer gute Nachbarn sein werden.

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Text: Alexander Bernhaut
Fotos: Bildagentur Zoonar (Milosz_G, Reynaldo Paganelli, Rognar, Artur Bogacki, Xantana, Alexander Borais)
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