Immer locker bleiben: Westernreiten

Hast du auch schon mal bewundert, wie cool so ein Westernpferd selbst im größten Turniertrubel über den Platz trabt? Wie locker der Reiter dabei die Zügel in einer Hand hält und die andere lässig auf den Oberschenkel legt? Bis es so einfach aussieht, ist aber einiges an Übung nötig. Einfacher als „Englisch“-Reiten ist Westernreiten nämlich nicht – nur anders! 

Wer hat´s erfunden?
Dumme Frage – die Cowboys natürlich! Stimmt aber nicht ganz : Auch die Cowboys haben abgeguckt, und zwar sehr viel von den spanischen Viehhirten, den Vaqueros (Vaqueros heißt im Spanischen auch nichts anderes als Cowboy – oder auf deutsch: Kuhjunge). Wie alle Leute, die ihren ganzen Arbeitstag auf dem Pferderücken verbringen und die nicht nur zum Vergnügen reiten, brauchten sie eine Reitweise, die möglichst wenig anstrengend ist und die auch das Pferd schont. Schließlich musste es lange Stunden unter dem Sattel durchhalten. 

Was ist anders? 
Der auffälligste Unterschied ist der Sattel. Er ist groß, schwer und bequem für Pferd und Reiter. Vorn hat er ein Horn und man sitzt in ihm mit gestreckteren Beinen als im Englischsattel. Die Pferde tragen meist Kopfstücke mit scharfen Stangengebissen, junge Pferde werden aber auf Trense oder gebisslosem Zaum (dem so genannten Bosal) ausgebildet. Die Zügel hängen im Gegensatz zum Englischreiten fast immer leicht durch und es gibt keinen ständigen Kontakt zum Pferdemaul. 

Signale senden
Der Westernreiter treibt nicht ständig mit Kreuz und Schenkeln, sondern verhält sich im Sattel ziemlich ruhig. Nur, wenn er von seinem Pferd etwas will, gibt er ihm ein kurzes Signal, zum Beispiel zur Richtungsänderung. Sobald das Pferd getan hat, was der Reiter wollte, hört die Einwirkung sofort wieder auf. Im Westernreiten arbeitet man weniger mit den Zügeln, dafür mehr mit dem Körpergewicht und der Stimme. Nach links gelenkt wird das Pferd nicht, indem man am linken Zügel zieht, sondern indem man den rechten Zügel an die Halsseite des Pferdes legt und sein Gewicht nach links verlagert. Man nennt das „Neckreining“, übersetzt „Halszügeln“. 

Rasant: Spins und Stops
Beim Westernreiten geht es aber nicht immer gemütlich zu. Manchmal sind rasante Dreh- , Beschleunigungs- und Stoppmanöver nötig, um ein ausgebüxtes Kalb einzufangen und zur Herde zurückzubringen. Beim Stop hält das Pferd aus vollem Galopp plötzlich an: da fliegt der Staub! Der Reiter soll dabei möglichst wenig einwirken, für grobes Reißen am Zügel gibt’s auf dem Westernturnier sofort Punktabzug.
Immer locker bleiben: Westernreiten
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Immer locker bleiben: Westernreiten
Ein gut ausgebildetes Westernpferd stoppt schon auf ein leise gezischtes „Zssss!“ seines Reiters. Spins sind sehr schnelle Drehungen, bei denen das Pferd mit den Vorderbeinen herumspringt. Da gehört auch Sattelfestigkeit dazu, um diese schwungvollen Bewegungen auszusitzen!

Wo bitte geht’s nach Westen und was ist ein Westernpferd?
Man kann mit jedem Pferd western reiten, wenn man es entsprechend ausbildet. Viele Haflinger sind sogar auf Westernturnieren erfolgreich. Am beliebtesten bei Westernreiten sind aber die spurtschnellen amerikanischen Quarter Horses und die gescheckten Paint Horses. Wenn du dich für das Westernreiten interessiert, solltest du dich unbedingt nach einem guten Reitstall umsehen, in dem Western unterrichtet wird. Es reicht nämlich nicht, den Sattel zu tauschen und sich einen Cowboyhut aufzusetzen – auch Westernreiten will gelernt sein! 



Western-Vokabeln erklärt

Bit: Gebiss
Snaffle bit: Trensengebiss
Jog: Ein ganz langsamer Trab
Lope : Langsamer Galopp
Quarter Horse: Eine Westernpferderasse, die sich wegen ihrer muskulösen Hinterhand besonders gut für schnelle Spurts und Stops eignet. Auf einer Viertelmeile (quarter=engl. Für „viertel“ sind sie sogar schneller als Vollblüter.
Barrel Race: Eine Westerndisziplin, bei der im Galopp im Dreieck aufgestellte Fässer umrundet werden. Der schnellste gewinnt!
Pleasure: Eine Westerndisziplin, bei der bewertet wird, wie sauber und harmonisch die drei Grundgangarten geritten werden. Der Reiter soll möglichst wenig einwirken.
Trail: Eine Geschicklichkeitsparcours, in dem verschiedene kniffelige Hindernisse überwunden werden müssen, z.B. ein Stangenlabyrinth, ein Stangen-L rückwärts oder  eine Brücke. Das Pferd soll möglichst selbstständig mitarbeiten. 
Reining: Die Fortgeschrittenen-Dressur im Westernreiten. Außer den Grundgangarten werden rasante Stopps und Spins gezeigt.
Cutting: Eine Westerndisziplin, bei der Reiter und Pferd ein Rind aus einer Herde aussondern müssen.

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