Giraffen fressen am liebsten mit Freunden

Giraffen fressen am liebsten mit Freunden

Mahlzeiten dienen nicht nur dazu, unseren Hunger zu stillen. Wenn man so gesellig bei einem leckeren Essen zusammen sitzt, hat man auf jeden Fall mehr Appetit und fühlt sich einander verbunden. Man kann sich über alle Erlebnisse des Tages austauschen und besprechen, was in den kommenden Tagen ansteht. Mahlzeiten bedeuten Familie, Freundschaft und Zusammengehörigkeit. Und wir essen am liebsten zusammen mit Menschen, die wir kennen und mögen. Und Giraffen scheint es genauso zu gehen. Sie sind wie wir - allerdings mit einem eleganteren Hals und einer viel längeren Zunge.

Zusammenhalt ist wichtig
Neue Forschungen haben gezeigt, dass Giraffen immer mit den gleichen Artgenossen auf Futtersuche gehen und das Futter dann auch mit ihnen fressen. Zwei Jahre lang untersuchten Forscher der Universität Bristol Giraffen im afrikanischen Kenia. Die Forscher hofften, mehr Einblick in die Beziehungen und den Umgang untereinander bei wilden Giraffen zu bekommen.

Gemeinsam fressen
Die Giraffenforscher wussten schon aus früheren Untersuchungen, dass Giraffen innerhalb ihrer sozialen Gruppe Vorlieben für bestimmte Artgenossen haben und sich gerne zu Untergruppen zusammenschließen. Unklar war aber, was die treibende Kraft hinter diesen Freundschaften war. Außerdem wissen die Forscher nicht, ob die Giraffen immer mit ihren „Freunden“ losziehen. Die neuen Forschungen bringen ein wenig mehr Klarheit darüber und zeigen, dass Giraffen sich zumindest für die Futtersuche und zum Fressen immer mit denselben Artgenossen zusammentun.

Warum fressen sie lieber gemeinsam?
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Wichtige Erkenntnisse für den Artenschutz
Die Forschungen geben mehr Einsicht in das soziale Miteinander von Giraffen und können von Vorteil sein, wenn weitere Maßnahmen zum Schutz der Giraffen getroffen werden müssen. „Unsere Studie enthüllt die komplexe und dynamische soziale Struktur von Giraffenpopulationen und kann weitreichende Auswirkungen auf den Naturschutz haben und die Art und Weise beeinflussen, wie Giraffenpopulationen in freier Wildbahn geführt werden“, sagt Zoe Muller.

Wie groß ist eine Giraffe?
Die Giraffe ist das größte Säugetier der Welt, mit einer Höhe von etwa vier bis fünf Metern. Die größte Giraffe, die je gemessen wurde, war knapp sechs Meter hoch. Das ist über einen Meter höher als ein Doppeldeckerbus. Es ist demnach auch keine große Überraschung, dass ein so großes Tier auch ziemlich viel wiegt: bis zu 1.900 Kilogramm, was mehr als die meisten Autos ist.
Dank ihrer enormen Größe sind Giraffen wahrscheinlich die besten Bestäuber der Welt.

Während sie umherwandern und sich von den Spitzen der Bäume ernähren, übertragen sie mit der Schnauze ungewollt Pflanzenteile und Blütenpollen von einem Baum auf den anderen – und sorgen so dafür, dass die Bäume sich weiter vermehren. So wie bei uns die Pflanzen zur Bestäubung die Bienen und andere Insekten brauchen.

Wie viele Wirbel haben Giraffen im Hals?
Giraffen sind zwar unglaublich groß, haben aber trotzdem nur sieben Wirbel im Hals - was bedeutet, dass ein Giraffenhals genau die gleiche Anzahl an Wirbelknochen hat wie ein menschlicher Hals!

Wie trinken Giraffen, wenn sie so groß sind?
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Wird eine Giraffe ohnmächtig, wenn sie schnell aufsteht?
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Andere Anpassungen, die einen plötzlichen Zusammenbruch der Giraffe verhindern, sind Ventile, die den Rückfluss des Blutes verhindern und elastische Blutgefäße, die sich erweitern und verengen, um den Blutfluss zu steuern. Die Raumfahrtbehörde NASA hat sogar die Adern in den Giraffenbeinen untersucht, um ihre Astronautenanzüge zu verbessern. Denn bei Astronauten kann auch der Blutdruck zu stark sinken, wenn sie in der Schwerelosigkeit schweben.

Wie viele Giraffenarten gibt es?
Ein 2016 in der Fachzeitschrift „Current Biology“ veröffentlichter Bericht deutet daraufhin, dass es sich bei der Giraffe nicht um eine einzige Art handelt, sondern um eine Unterfamilie mit vier verschiedenen Arten: die Nordgiraffe (Giraffa camelopardalis), die Südgiraffe (Giraffa giraffa), die Netzgiraffe (Giraffa reticulata) und die Massai-Giraffe (Giraffa tippelskirchi). Das war überraschend, denn die Arten gleichen sich vom Aussehen sehr stark. Umso mehr unterscheiden sie sich aber in den genetischen Erbanlagen, wie die Forscher herausfanden. Der Unterschied ist mindestens genauso groß wie zwischen Eisbären und Braunbären.

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Sind Giraffen vom Aussterben bedroht?
Seit einigen Jahren zählen Giraffen zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten. Vor allem Wilderer, die Zerstörung ihrer Lebensräume und die zunehmenden Acker- und Bergbauflächen machen den Langhälsen das Überleben schwer. In Afrika wird das Fleisch der Tiere gegessen, ihre Haut wird für die Herstellung von Alltagsgegenständen wie Schuhen oder wasserdichten Behältern verwendet. Darum sind weltweit in den vergangenen 30 Jahren mehr als 40 Prozent aller Giraffen ausgestorben.

Text: Angelika Lensen
Fotos: Bildagentur Zoonar (W. Woyke, Nico Smitt, Georg, Silvia Eder)

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