Wildes im Sand

Spannendes Leben in der Fränkischen Sandachse
Wildes im Sand

von Andreas Scholz

Von Mai bis Oktober herrschen in den Kerngebieten der Fränkischen Sandachse oft trockenheiße Lebensbedingungen. Eine ideale Voraussetzung, um wärmeliebenden Pflanzen und Tieren auf die Spur zu kommen.

Die Fränkische Sandachse umspannt zwischen Bamberg, Erlangen, Fürth, Nürnberg und Roth gleich mehrere Landkreise in Ober- und Mittelfranken. Die Entstehungsgeschichte der Sandgebiete im fränkischen Raum reicht 10.000 Jahre zurück. In der letzten Eiszeit verwitterte Sandstein zu Sand. Die lockeren Sande wurden durch den Wind bis zum Rande des Frankenjuras verweht. Neben mächtigen Sanddünen prägten sich im Laufe der Zeit auch kleinere Binnendünnen und dünnschichtige Flugsandflächen aus.

Der Sand diente den Menschen einst als wichtiger Baustoff: In Nürnbergs Altstadt dominiert der Sandstein. Die Stadt stieg im Mittelalter auch dank der landwirtschaftlich wenig ertragreichen Sandböden im Umland zur wichtigen Handelsmetropole auf. Nachbarstädte wie Forchheim oder Lauf bauten früher ebenfalls auf Sand: zahlreiche historische Gebäude sind aus Sandstein gebaut. Auch Ortsteil- und Straßennamen wie Sand oder Sandreuther Straße weisen auf die bewegte „Sandhistorie“ hin. Bis heute sind einige der historischen Sandflächen im mittelfränkischen Becken erhalten geblieben.

Während Sandstein als Baustoff zwar nicht mehr so exzessiv wie im Mittelalter gefragt ist, bleibt der Sandabbau dennoch ein Problem: Die lockeren Sandflächen und Binnendünnen in der fränkischen Sandachse sind ökologisch äußerst wertvoll. Charakteristische Landschaftsformen wie nährstoffarme Flechtenkiefernwäldchen, trockenheiße Offensande mit karger Grasvegetation oder duftende Ginsterheiden bieten erhaltenswerte Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten. Ob Sand-Tragant, Kleiner Feuerfalter, Goldwespe, Heideschnecke, Heidenelke, Purpur-Spanner oder Bergsandglöckchen – es ist kaum zu glauben, welche große Artenvielfalt sich im trockenheißen Sommer bei oft lebensfeindlichen Klimabedingungen in der Sandachse entfaltet.

Spannende Jagdstrategien

An warmen Tagen schießt der Dünen-Sandlaufkäfer mit flinken Beinen auf vegetationsfreien Flächen hin und her, um Spinnen und andere kleine Insekten zu erbeuten. Die Larven des schnellen Laufkäfers bedienen sich einer anderen Jagdmethode: sie graben eine Röhre in den Sand und lauern dort bewegungslos auf Beute.

Auch Tom Konopka, der als Projektbetreuer des BUND Naturschutz das Projekt „SandAchse Franken“ seit vielen Jahren koordiniert, ist stets aufs Neue von den „versteckten“ Naturschätzen in den Sandgebieten überrascht. „Besonders spannend sind die Kerngebiete der Sandachse wie die Naturschutzgebiete Börstig bei Hallstadt, Büg bei Eggolsheim, Hainberg südwestlich von Nürnberg oder die Flechtenkiefernwälder bei Leinburg oder ehemalige Sandgruben wie an der Mandlesmühle nördlich Pleinfeld“, schwärmt Tom Konopka.
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„Das Faszinierendste ist das besondere Landschaftsbild und der große Artenreichtum, den magere Offensandflächen mit aufgelockerten sonnig-warmen Waldrändern bieten“, ergänzt der Naturschützer.

Interessante Bewohner dieser Extrembiotope mit bis zu 70 Grad Celsius Bodentemperatur im Sommer kann Tom Konopka problemlos aufzählen. „Unter den Pflanzen sind das Silbergras, der Frühlings-Spörgel oder die Sandgrasnelke was Besonderes“. Für die zahlreichen Bodenflechten-Arten der Gattung Cladonia kann sich Tom Konopka ebenfalls begeistern. Bei den Tieren gilt das Augenmerk der Naturschützer unter anderem dem Ameisenlöwen, der Kreuzotter, der Schlingnatter, dem Ziegenmelker, der Heidelerche sowie den zig Arten an Hautflüglern wie dem Bienenwolf.

Speziell im Fokus steht außerdem das Wappentier der Sandachse: die Blauflügelige Ödlandschrecke. Die kleine Ödlandschrecke steht exemplarisch für Arten, die sich auf die extremen Lebensbedingungen im Sand – zum Beispiel Nährstoffarmut und intensive Sonneneinwirkung – spezialisiert haben. Die blauen Hinterflügel der Ödlandschrecke werden übrigens erst im Flug sichtbar. Am Boden hebt sich die Blauflügelige Ödlandschrecke mit ihrer eher grau-schwarzen Optik kaum von der kargen Umgebung ab.

Die Blauflügelige Ödlandschrecke lässt sich an warmen Tagen unter anderem im Naturschutzgebiet Hainberg zwischen Oberasbach und Stein beobachten. Die Sandbiotope im Hainberg an der Rednitz sind in einem viertelstündigen Fußmarsch vom Bahnhof Nürnberg-Stein (zehn Bahnminuten vom HBF Nürnberg) über das Gewerbegebiet Südwestpark leicht erreichbar. Ein Feldstecher auf dem einstigen Truppenübungsplatz der US-Armee empfiehlt sich: der Hainberg bietet seltenen Vogelarten wie Pirol, Dorngrasmücke, Steinschmätzer oder Brachpieper gute Lebensbedingungen. Die feuchten Biotope am Rande des Hainbergs sind die Heimat von Amphibien wie Kreuz- und Knoblauchkröte. Auch der schillernde Eisvogel geht hier auf die Jagd.

Ein weiteres Highlight an der Sandachse für Tom Konopka: das Naturschutzgebiet im Tennenloher Forst südöstlich von Erlangen mit dem Przewalskipferde-Projekt. Der Tennennloher Forst im Sebalder Reichwald wurde von den Amerikanern nach dem Zweiten Weltkrieg bis Anfang der 1990er Jahre als militärischer Truppenübungsplatz genutzt. Nach dem Abzug des US-Militärs blieben offene Sande und ökologisch bedeutende Biotope wie Heideflächen zurück.

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Wer sich selbst ein Bild davon machen möchte, warum die Sandbiotope so wertvoll sind, der sollte im Sommer einen Trip ins Land der Lebkuchen, Bratwürste und Bierbrauereien einplanen. Die regionalen Naturschutzbehörden und Landschaftspflegeverbände sowie die BUND-Kreis- und Ortsgruppen führen unregelmäßig Exkursionen zu Sandlebensräumen an der fränkischen Sandachse durch. „Besonders attraktiv ist die Naturschutzwoche im Naturschutzgebiet Hainberg im Sommer“, empfiehlt Tom Konopka. Auch der jährliche Holzweg-Aktionstag in Erlangen, Abendspaziergänge im Naturschutzgebiet Exerzierplatz Erlangen oder Führungen der Gebietsbetreuer im Naturschutzgebiet Tennenloher Forst bieten sich dem Naturgucker optional an.

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Text: Andreas Scholz
Fotos: Andreas Scholz, Tom Konopka
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