Wir fangen schon mal an: Transition Towns

Ein Leben ohne Erdöl
Peak Oil, der Höhepunkt der weltweiten Erdölförderung ist überschritten. Sicher ist, dass Erdöl immer knapper und teurer wird. Die Zeit der Billigflieger geht zu Ende, heizen wird ebenso teurer, wie Lebensmittel, die mit Lastwagen und Flugzeugen um die halbe Welt gekarrt wurden, bevor sie im Kühlregel des nächsten Supermarkts auf Käufer oder die Müllabfuhr warten. Dass es auch ohne das Gefühl von Verzicht und Askese ganz anders geht, beweisen weltweit mehr als 1000 "Transition-Town" (frei übersetzt: Städte im Wandel) - Gruppen, 75 davon in Deutschland. Sie fangen schon mal an mit einer nachhaltigen Lebensweise- und entdecken dabei eine ganz neue Lebensqualität.

Um ein kleines Lagerfeuer in einem Bielefelder Schrebergarten sitzen 16 Leute aus elf europäischen Ländern in einer Weidenhütte und bestaunen den selbstgebauten Holzvergaser ebenso wie den Schnell-Wasserkocher. Das Blechgerät, etwa so groß wie sein elektrischer Bruder besteht aus zwei Wänden. Zwischen beiden füllt man Wasser ein. Das Feuer im Inneren bringt das Wasser in einer Minute zum Kochen - energiesparend und effektiv. 

Das Wundergerät gehört den Permakultur-Gärtnerinnen und -Gärtnern der Bielefelder Transition-Town-Initiative. Sie bewirtschaften ein Stück Grabeland möglichst umwelt- und ressourcenschonend. Im Holzvergaser produzieren sie Holzkohle: Ein Lebensraum für Mikroorganismen, die den Boden fruchtbarer machen. Ausgehend davon, dass in der Natur alles mit allem zusammenhängt nutzt die Permakultur (permanent agriculture) uraltes Wissen ebenso wie neue Erkenntnisse der Forschung, um Gartenbau und Landwirtschaft natur- und ressourcenschonend zu verbessern. Schon ein paar Steine, die am Rande eines Beetes tagsüber die Sonnenwärme speichern, um sie nachts an die daneben wachsenden Pflanzen abzustrahlen, können die Erträge des Mini-Ackers verbessern - ganz ohne Mineraldünger oder Spritzmittel. 

Die Gäste des Permakulturgartens nehmen an einem einwöchigen Seminar der Bielefelder Bildungsstätte einschlingen teil. Thema des von der Europäischen Kommission aus dem Erwachsenenbildungsprogramm Grundtvig geförderten Workshops: "Transition made easy" (etwa: Wandel leicht gemacht). 

In ihren Heimatländern, Slowenien, Portugal, Frankreich, Spanien, Finnland und anderswo suchen sie nach Wegen, umwelt- und naturverträglicher zu leben.  "Wenn wir die Erde nicht weiter zerstören wollen, müssen wir unseren Ressourcenverbrauch hier im Westen um 90 Prozent verringern", weiß Gerd Wessling von der Transition Towns Initiative Bielefeld, der den Workshop zusammen mit dem Tiefenökologen Norbert Gahbler leitet.  "Es geht nicht um Verzicht", betonen die beiden. "Wenn wir weniger verbrauchen und zerstören, gewinnen wir an Lebensqualität." In einer Arbeitsgruppe des Workshops malten sich die Gäste ihre Heimatstädte im Jahr 2030 aus. Schon wegen der steigenden Benzinpreise werde es weniger Autos geben. Der Gewinn: Stille.
Besuchergruppe in der Weidenhuette des Permakulturgarten in Bielefeld
Besuchergruppe in der Weidenhuette des Permakulturgarten in Bielefeld
Besuchergruppe in der Weidenhuette des Permakulturgarten in Bielefeld
Besuchergruppe in der Weidenhuette des Permakulturgarten in Bielefeld
Besuchergruppe in der Weidenhuette des Permakulturgarten in Bielefeld
Permakulturgarten
Permakulturgarten
Besuchergruppe in der Weidenhuette des Permakulturgarten in Bielefeld
"Ich stelle mir vor, dass ich mitten in der Stadt wieder die Vögel singen hören", freut sich eine Teilnehmerin.

Um sich auf die Zeit des ausgehenden Erdöls und den fortschreitenden Klimawandel vorzubereiten, fanden sich im englischen Totness 2006 die ersten Aktivisten zusammen. Sie nannten ihre Initiative Transition Town Inzwischen sind es mehrere 1000 Gruppen in 38 Ländern, davon etwa 75 in Deutschland.

Sie beschäftigen sich zum Beispiel im  Reskilling mit alten Handwerkstechniken oder kochen gemeinsam aus frischen, heimischen, saisonalen Lebensmitteln leckere Gerichte. Eine bessere, nachhaltigere Welt entsteht aus vielen kleinen Schritten. So hilft Transition Towns zum Beispiel Nachbarn, die sich ein Auto teilen wollen, beim Verfassen der entsprechenden Verträge. So wollen sie Streit zum Beispiel nach einem Unfall verhindern. Auch Rasenmäher und viele andere Geräte, die man nur selten braucht, kann man sich mit den Nachbarn teilen. Das spart Geld, schont die Umwelt und macht den Alltag einfacher. Schließlich muss man sich um jedes Gerät, das man hat auch kümmern: Wartung, Reparaturen, aufräumen etc.

Flatrate beim Bauern

Aus den USA kommt die Idee der Community Shared Agriculture (gemeinschaftlich geteilte Landwirtschaft): Mehrere Familien garantieren einem Landwirt in der Nähe ein festes Einkommen. Dafür bekommen Sie von ihm alle Produkte des Hofes. Der Bauer hat ein sicheres Einkommen und die Familien müssen sich um ihre Einkäufe keine Gedanken mehr machen. Sie haben eine Flatrate. 

Regionale Wirtschaftskreisläufe schonen nicht nur unsere natürlichen Lebensgrundlagen. Sie machen uns auch unabhängiger. Was in der Nachbarschaft hergestellt wird, muss niemand über weite Strecken transportieren. Benzinpreise oder Engpässe bei der Ölversorgung interessieren dann nur noch am Rande.

Transition Towns will diese vielen Initiativen nicht nur weiterentwickeln und vernetzen. "Uns geht es auch um die Innensicht, die psychologische Seite", sagen Gerd Wessling und Norbert Gahbler. "Klimawandel und Umweltzerstörung machen Angst", Die Transition Towns Initiativen wollen neben der sachlichen Arbeit auch "Raum für diese Gefühle" schaffen. Unter anderem das unterscheidet sie von Umwelt- und anderen politischen Gruppen: Wer auch erfährt und erlebt, dass wir alle ein Teil der Natur sind, wird sie automatisch anders achten.

Bildungsstätte einschlingen: www.einschlingen.de
Tiefenökologie: www.tiefenoekologie.de
Transition Towns Bielefeld: www.ttbielefeld.de
Internationales Transition Towns Netzwerk: www.transitionnetwork.org
Transition Initiativen in Deutschland, Österreich und der Schweiz: http://www.transition-initiativen.de/




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