Mein Freund der Baum wird saniert

Wie Sie vorzeitigen Verfall bei alten Bäumen verhindern
Alte Bäume sanieren

Bäume können uralt werden. Allerdings haben sie stets mit dem Wetter, mit Schädlingen und Krankheiten zu kämpfen. Sie sollten deshalb die nötige Unterstützung erhalten.

Schöne Nussbäume, alte Apfelhochstämme oder andere Bäume sind wertvoll und erhaltungswürdig. Immerhin dauert es viele Jahre bis neu gepflanzte Exemplare ins ertragsfähige Alter kommen oder schöne Kronen bilden. Außerdem tragen alte Bäume oft besondere Früchte, die nicht im Handel zu bekommen sind. Natürlich haben auch alte Ziergehölze ihren Wert als Gestaltungselemente, als Schattenspender oder als urige Hausbäume, die seit vielen Jahren das Ortsbild prägen. Versuche lohnen sich deshalb - etwa beim Hausneubau oder bei der Übernahme eines alten Grundstücks - vorhandene Obst- und Ziergehölze zu bewahren. Die Erhaltung ist meistens ohne großen Aufwand möglich und falls nötig lässt sich auch eine Sanierung manchmal mit einfachen Mitteln bewerkstelligen. Selbst teilweise morsche Bäume haben ihren Wert als Nisthöhlen für Vögel oder andere Nützlinge. Sie können immer noch gefällt werden, wenn sie verfallen.

Schadstellen behandeln

Verletzungen an alten Bäumen etwa durch den Schnitt oder auch durch Blitzschlag, Windbruch oder Baumaschinen sind oft der Anfang vorzeitigen Verfalls. Vor allem, wenn die Wunden unbehandelt bleiben, dringt Wasser in den Holzkern ein und verursacht Fäulnis. Pilzkrankheiten lassen dann nicht lange auf sich warten und beschleunigen den Verfall. Schäden an alten Bäumen sind deshalb umgehend zu behandeln. Falls nötig erfordert dies ein gründliches Ausschneiden bis ins gesunde Holz und einen umfassenden Wundverschluss. Insbesondere, wenn von brüchigen Ästen oder von einem windwurfgefährdeten Baum eine Verletzungsgefahr für die Bewohner oder Passanten ausgeht, muss etwas unternommen werden.

Verjüngungsschnitt
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Alte Bäume schonen

Ein Verjüngungsschnitt ist nur bei verwilderten Gehölzen möglich, die noch vital und offensichtlich wüchsig sind. Das lässt sich daran erkennen, dass sie gesunde junge Spitzentriebe bilden. Alte Bäume sollten dagegen möglichst wenig geschnitten werden. Dennoch kann der Schnitt nötig sein, wenn z.B. ein Ast stört. Vor allem beim Abtrennen dicker Äste ist das Ausschlenzen zu verhindern. Sie werden stückweise abgesägt und vorsichtig aus der Krone genommen, ohne andere Äste zu beschädigen. Erst zum Schluss wird dann der jeweils übrig gebliebene Stummel direkt am Stamm abgetrennt.

Tipp
Große alte Bäume, insbesondere schöne Exemplare sollten möglichst nicht in Eigenregie behandelt werden, zumal die Behandlung auch wegen ihrer Größe schwierig ist. Die Pflege übernimmt ein ausgebildeter Baumkletterer oder ein Baumpfleger mittels Hebebühne. Vorher lohnt sich eine Preisabsprache.

Der richtige Termin

Die beste Zeit zum Schneiden der Gehölze richtet sich nach der Gehölz-Art und nach der Wirkung, die erzielt werden soll. Altbewährt ist der Winterschnitt, insbesondere wenn größere Eingriffe in die Krone nötig sind. Im unbelaubten Zustand ist der Blick frei auf das Astwerk, so dass störende Zweige gut erkennbar sind. Außerdem befinden sich die Bäume in der Saftruhe, das heißt, dass keine im Wurzelwerk gespeicherten Nährstoffe verloren gehen.

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Sommerschnitt

Alle Gehölze vertragen einen Schnitt in den Sommermonaten, zumal sie auch Schäden durch Sturm oder Tiere verkraften müssen.
Allerdings sollten sich die Eingriffe während der Wachstumszeit in Grenzen halten. Vor allem ist ein Schnitt ins alte Holz zu vermeiden. Im Sommer lassen sich beispielsweise junge krautige Triebe entfernen, wenn sie offensichtlich stören. Solche Eingriffe sollten schon im Frühsommer erfolgen. Dann sind die Triebe noch weich, so dass sie einfach auszuschneiden sind und nur kleine Schnittwunden bleiben, die rasch überwallt werden.

Krankes Holz und Wildtriebe jederzeit entfernen

Keinen Aufschub nehmen Eingriffe hin, die zur Heilung oder Verhinderung von Krankheiten und Schädlingen nötig sind. So müssen mit Pilzen befallene Triebe unverzüglich ausgeschnitten werden. Das gilt auch für dürres Holz, Sturmschäden, Frostrisse, Fraßspuren durch Wildtiere und dergleichen. Das ganze Jahr hindurch ist bei veredelten Gehölzen auf Wildtriebe zu achten. Solche oft an einem besonders kräftigen und geraden Wuchs erkennbaren Triebe aus dem Wurzelstock oder Stamm müssen möglichst gründlich abgetrennt werden. Bei Wurzelschösslingen bleibt das Freilegen nicht erspart. Durch einen Rückschnitt werden sie sonst nur zur Verzweigung und noch stärkeren Wuchs angeregt.

Schnittfehler

Die meisten Fehler beim Schnitt der Bäume und Sträucher im Garten werden durch willkürliches Abschneiden irgendwelcher Zweige gemacht. Vor dem Schnitt ist zu prüfen, welche Zweige wirklich stören. Andernfalls schadet der Eingriff mehr als er hilft. Zudem ist es ratsam, die Wirkung des Schnitts im Auge zu behalten. So hat das Abschneiden eines Zweiges immer einen Austrieb zur Folge. Und zwar regt der Schnitt speziell die Knospen zum Austreiben an, die unterhalb der Schnittstelle am Zweig sitzen. Durch einen gezielten Schnitt “auf Augen” (jeweils knapp an einer bestimmten Knospe), lässt sich der Austrieb fördern. Normalerweise ist ein solcher Rückschnitt nur bei Jungpflanzen nötig. Bei natürlich entwickelten Exemplaren ist der Rückschnitt einzelner Zweige unnötig oder sogar schädlich. Vielmehr ist bei alten Bäumen, die zu üppig verzweigt sind und sehr dichte Kronen entwickelt haben, ein Auslichtungsschnitt zur Gesunderhaltung förderlich. Dazu genügt es, einige offensichtlich zu eng stehende Zweige oder solche, die andere richtig platzierte Zweige behindern, direkt an der Austriebstelle zu entfernen. Auf diese Weise bleiben die Gehölze vital und verjüngungsfähig, zumal ein maßvoller Auslichtungsschnitt auch zum Austrieb neuer Zweige anregt. Vor allem behalten sie ihre natürliche Gestalt.

Wundverschlussmittel nicht auf krankes Holz auftragen

Künstliche Rinde oder andere spezielle Wundverschlussmittel dürfen nur aufgetragen werden, wenn die Schadstelle gründlich ausgeschnitten wurde. Falls noch Schadpilze im Holz ruhen, wuchern sie unter dem Wundverschluss weiter.

Abschottung durch Schnitt am Astring

Der Rückschnitt eines störenden Astes erfolgt immer direkt an der Austriebstelle. Keinesfalls dürfen Stummel stehen bleiben. Sie verhindern die Bildung von Wundholz. Die Abschottung einer Wunde erfolgt immer vom Astring ausgehend. Im Zuge einer Sanierung sind auch alte Stummel zu beachten. Sie müssen abgeschnitten werden.

Text und Fotos:Peter Himmelbuher

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