Farbenspiele des Herbstes

Zwischen Goldenem Oktober und tristen November
Farbenspiele des Herbstes

Zwischen Goldenem Oktober und tristen November

Der Herbst mit seinem bunten Farbenspiel kann jeden Naturfreund begeistern. Unzählige Maler haben schon versucht, diese Farbenpracht mehr oder weniger gekonnt auf Leinwand oder Papier zu verewigen. Ebenso viele Fotografen taten das gleiche in ihrem Metier. In Liedern wurde er besungen und in einigen wenigen Gedichten auch in Versform festgehalten. Eines von ihnen schrieb 1856 Emanuel Geibel:

"Gönne dem Herbst zum Eigentume
Den blassen Kranz doch, der ihn schmückt!
Ist denn die Aster keine Blume,
Weil dich die Rose höher entzückt?"


Die letzten Blüten des Jahres

Die Zeilen dieses Gedichtes mögen für die Zeit gelten, in der Nebel und Dunst die Sonne verschleiern. Ihr weiches und gedämpftes Licht lässt alles in zarten Farben erscheinen. Ganz anders dagegen, wenn uns der Herbst einen azurblauen Himmel mit klarer Luft beschert. Die tiefstehende Sonne lässt dann die rot und gelb verfärbten Blätter der Laubbäume in einem letzten Fortissimo aufleuchten. Die blauen und roten Beeren des Schlehenstrauches, der Wildrose und der Eberesche locken die ersten Vögel zu einer Kostprobe und in den Gärten wartet das überreife Obst darauf, um von uns gepflückt zu werden. Dort blühen an diesen letzten warmen Tagen des Jahres die Astern und draußen auf den Wiesen erscheint jetzt die giftige Herbstzeitlose.

Von den einheimischen Gehölzen ist es der Efeu, der seinen Blütezeitpunkt in den Herbst versetzt hat. Seine Blüten sind zwar unscheinbar, kommen aber in großer Zahl vor. Den Bienen und Hummeln bieten diese Blüten noch einmal einen reich gedeckten Tisch. Nach einem alten Volksglauben war es einst in manchen Gegenden der Brauch, dass man die im Herbst blühenden Blumen zwischen den Fingern verrieb. Sie sollten die Frauen vor Verletzungen beim Spinnen schützen.

Die vielen Gesichter des Herbstes

Der Herbst hat aber nicht nur dieses freundliche Gesicht. Wer kennt nicht die trostlosen, nebeligen und trüben Herbsttage. Die bunten Farben erscheinen dann gedämpft und zart. Doch kaum dass die Sonne die letzten Nebelreste aufgesaugt hat, bietet sich schon wieder ein ganz anderes Bild. Die letzten verbliebenen bunten Blätter verwandeln die gesamte Natur in ein zartes Aquarell.

Wieder ganz anders zeigt sich uns diese Jahreszeit, wenn die Herbststürme über das Land fegen. Meist sind dann die letzten schönen Tage vorbei. Innerhalb kurzer Zeit hat der Wind die letzten Blätter von den Bäumen gefegt. Er treibt mit ihnen sein wildes Spiel, und wirbelt sie durch die Lüfte. Schön kommt uns der Herbst oft erst wieder, wenn Nachtfrost den Nebel zu Raureif verzaubert hat. Die ganze Natur erscheint nun, als hätten geheimnisvolle Zuckerbäcker die Nacht über alles mit Puderzucker bestreut.

Blattabwurf als Selbstzweck

Der Blattabwurf unserer Laubbäume hat einen bestimmten Sinn. Denn nur Selbstschutz ist es, dass sie sich ihrer Blätter entledigen. Bliebe das Laub an den Bäumen, würde durch den Frost das Zellwasser bis hinein ins Mark gefrieren.
Außerdem würden die Bäume aufgrund der großen Verdunstungsfläche, die sich durch die Laubkrone ergibt, in der trockenen Winterluft verdursten. Vom gefrorenen Boden käme zudem kein Wassernachschub. Ihre bunte Färbung erhalten die Blätter, nachdem sie das stickstoffhaltige Chlorophyll abgegeben haben. Dadurch treten die Farbstoffe, Carotinoide und Anthocyane hervor.

Wenn die Herbstluft glitzert

Wenn in diesen Wochen die Luft nur so von Spinnweben glitzert, sagt man zu dieser Zeit im Volksmund Altweibersommer. In Nordamerika ist es der Indianersommer. Unsere Bezeichnung "Altweibersommer" mag vielleicht davon herrühren, dass man den schwindenden Sommer mit einem alternden Weib vergleicht.

Das charakteristische des Altweibersommers sind die fliegenden und schwebenden Spinnweben in der Luft. An warmen Tagen des Spätsommers steigen sie vormittags in die Höhe und sinken nachmittags, wenn die Luft kühler wird, wieder herab. Gesponnen werden diese glitzernden Fäden von jungen Krabbenspinnen. Sie lassen sich, am seidenen Faden hängend, von der aufsteigenden warmen Luft, dem herbstlichen Lüftchen, in die Höhe tragen. Man nimmt an, dass sich auf diese Weise die kleinen Spinnen auf ein größeres Gebiet verbreiten. Bis in dreitausend Meter Höhe und sogar über dem Ozean wurden diese fliegenden Spinnen schon beobachtet.

Drachensteigen und wandern

Das Wort Herbst ruft bei uns die verschiedensten Vorstellungen und Wünsche wach. Kinder die auf dem Land leben denken dabei sofort ans Drachensteigen und Schwammerlfreunde zieht es unweigerlich hinaus in die Wälder. Für den Naturfreund ist der Herbst die ideale Zeit zum Wandern. Man wird von keinem Gewitter mehr überrascht und auch die Sonne entfaltet ihre Kraft nicht mehr wie im Hochsommer. Klare Luft bietet außerdem oft einen schönen Weitblick. Wandern durch die herbstliche Natur hat seinen eigenen Reiz. Das Rascheln der Schritte durch herabgefallenes Laub, das Aufblitzen der schon tiefstehenden Sonne zwischen den Baumwipfeln, reife Kastanien, Eicheln oder auch Bucheckern an den Bäumen, das leuchtende Rot der Vogelbeeren, das schon von weitem zu sehen ist, und am Boden vielleicht noch Fliegenpilze, all diese bunten Eindrücke lassen eine Wanderung in dieser Zeit zu einem Erlebnis werden.

Unbekannte Auswirkungen

Der Herbst hat übrigens bei uns Menschen Auswirkungen, die kaum bekannt sind. So hat man festgestellt, dass sich im Herbst und Winter trotz des oft tristen Wetters die wenigsten Freitodfälle ereignen. Bei Kindern soll sich während dieser Jahreszeit das Längenwachstum verringern. Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit von Schulkindern soll sich dagegen im Herbst steigern. In den Monaten Oktober bis Dezember kommen auch die wenigsten Kinder zur Welt.

Text & Fotos: Walter J. Pilsak

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