Die "Augen" unserer Häuser

Die Entwicklung der Hausfenster von der Frühzeit bis zur Gegenwart
Die "Augen" unserer Häuser

Die Entwicklung der Hausfenster von der Frühzeit bis zur Gegenwart


Fenster sind die Augen unserer Häuser. Sie geben dem Gebäude erst ein Gesicht. Eine Hausfassade "lebt" erst durch die Anzahl und Proportion der Fenster. Für den Kunsthandwerker war einst das Fenster ‑ das er mit viel Liebe und großem Können fertigte ‑ Ausstellungsraum in aller Öffentlichkeit, der vor keinen Blicken verschlossen war. So wie die Augen des Menschen gern als Spiegel seiner Seele bezeichnet werden, so geben auch die Fenster mitsamt ihrem Schmuck Aufschluss darüber, wie seine Bewohner leben und ihr Lebensstil ist. In Holland zum Beispiel findet man in den Erdgeschossen der Häuser oft gardinenlose Fenster. Hier hat der Vorrübergehende freien Einblick in die Wohnung. Der Wohnungsinhaber will hier wohl damit zum Ausdruck bringen, dass er vor fremden Blicken nichts zu verbergen hat.

Vom Luftloch zum Schmuckstück

Der Vorläufer unseres heutigen Fensters war vor Tausenden von Jahren ein einfaches Loch, das neben der Tür noch zusätzlich frische Luft und Licht in die Holz‑ und Lehmhütten hereinlassen sollte. Zur Nachtzeit wurde diese Öffnung mit Fellen oder Matten verschlossen. Die Urform des bäuerlichen Fensters war nicht größer als etwa 20 mal 20 Zentimeter. Das Fenster selbst war ein Schiebeladen, der mit einer Schweinsblase bespannt war. Zum Schutz vor Dieben wurde ein einfaches schmiedeeisernes Gitter angebracht. Im Laufe der Zeit entwickelte sich dieses Loch immer mehr zum Fenster und wurde so zu einem wichtigen Mittel der architektonischen Gestaltung. Es wandelte sich vom reinen Luft‑ und Lichtloch zum wichtigsten Schmuckmotiv des Hauses.

Eine wichtige Station in der Entwicklungsgeschichte des Fensters war die Erfindung der Butzenscheibe im Jahre 1330. Da bis dahin Glas ‑ das als Fensterfüllung erstmals von den Römern verwendet wurde ‑ eine Rarität war, kamen nun auch größere Bevölkerungskreise in den Genuss verglaster Fenster. Gleichzeitig boten sich dem Architekten auch mehr Gestaltungsmöglichkeiten an. Aufgrund der runden Form der Butzenscheibe bürgerte sich für das später entstandene rechteckige Fensterglas der Begriff "Scheibe" ein, der heute noch verwendet wird.

Unzählige Fenstertypen

Das Fenster hat in seiner langen Entwicklungsgeschichte vom einfachen Loch bis zur heutigen Glasfassade einen wichtigen Beitrag zur Wohnkultur der Menschen geleistet.
So ist auch die bayerische Wohnlandschaft reich an Fenstertypen jeglicher Art. Dazu zählen die außerordentlich kleinen Fenster der alten Fachwerk‑ und Blockbauten, zu denen fast immer einfache Bretterläden gehören. Sie finden sich in der Urform fast nur noch im Freilandmuseum. Während in manchen Landstrichen die Fenster der alten Bauten mehr hochrechteckig sind, wurden sie in anderen Gegenden mehr querrechteckig in die Wand gesetzt. Sie können mit der Außenwand bündig oder aber eher etwas zurückgesetzt sein. Der nüchterne Bauer ‑ für den das Fenster einen rein funktionellen Zweck erfüllte ‑ verwendete dafür kaum Schmuckelemente. Anders dagegen im kirchlichen und repräsentativen Bereich.

Die Fenster, die später vergrößert wurden und immer durch ein Mittelstück geteilt sind, erhielten durch Quersprossen weitere Teilungen. Es entstanden, je nach Größe des Hauses, vier‑, sechs‑ oder gar achtfeldrige Teilungen. Zusätzlich wurden die Fenster noch durch plastische und bemalte Gesimse geschmückt. Wie monoton und geschmacklos wirken doch dagegen die monströsen Einscheibenfenster in unseren Neubauten, die der Fassade oft ein hässliches, unproportioniertes Aussehen geben.

Rückbesinnung aufs Altbewährte

Gottlob werden jetzt die grausam zerstückelten Hausfassaden wieder seltener, die in den sechziger und siebziger Jahren durch die Modernisierungswut vieler Hausbesitzer entstanden, indem sie die alten, wohlproportionierten Fenster durch größere und breitere Konstruktionen ersetzten. Bei der heutigen Rückbesinnung auf das Alte und Bewährte wird auch auf die Gestaltung der Fenster wieder mehr Rücksicht genommen, so dass altes Material wie Holz gegenüber von Plastik und Aluminium bevorzugt wird. Sogar Neubauten sieht man wieder, die mit den altbewährten Sprossenfenstern ausgestaltet sind, was noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre.

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Text & Fotos: Walter J. Pilsak

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