Steinwaldsphinx und Riesenschüssel

Steinwaldsphinx und Riesenschüssel

Die Felsbastionen des Steinwaldes


Steinwald wird er genannt - dieser südlichste Ausläufer des Fichtelgebirges der sich im Norden der Oberpfalz bis zu einer Höhe von 946 Metern erhebt. Wer diesen bewaldeten Bergstock etwas näher kennt, der weiß auch, dass dieser bezeichnende Name nicht von ungefähr kommt. Denn er besteht ebenso wie das Fichtelgebirge größtenteils aus Granitgestein. Vor allem die großartigen und zum Teil bizarren Felsbastionen sind es, die den Wanderer im Steinwald immer wieder faszinieren.

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Wie kamen diese mächtigen Felstürme hierher und wie entstanden sie? Diese Frage dürfte sich schon so mancher Wanderer gestellt haben, wenn er vor den gewaltigen und manchmal grotesk geformten Granitblöcken stand. In früheren Jahrhunderten machte man katastrophale Ereignisse, wie Erdbeben, Vulkanismus oder Wasserfluten, verantwortlich für die Entstehung dieser gigantischen Felsentürme. Doch die moderne Geologie hat dafür eine sehr einfache Erklärung. In wenigen Sätzen zusammengefasst, wäre zu sagen, dass durch die Witterungseinflüsse im Laufe von Jahrmillionen der harte Granit an der Oberfläche verwitterte. Bei der Entstehung der heutigen Höhenzüge wurden die Granitblöcke dann freigelegt. Eis, Wasser, Kälte und Wärme taten das übrige und führten zur sogenannten „Wollsack- oder Matratzenbildung“. Bodenbewegungen in der Eiszeit führten bei vielen der Granitblöcke zu Zusammenstürzen. So entstanden beispielsweise die Blockmeere am „Hohen Saubad“, am „Zipfeltannenfelsen“ oder etwa das gigantische Felsengewirr an der Luisenburg im benachbarten Fichtelgebirge.

Zu den schönsten und interessantesten Felsgruppen des Steinwaldes zählt der „Zipfeltannenfelsen“. Scherzhaft wird er wegen einer gewissen Ähnlichkeit mit der berühmten großen Sphinx von Gizeh auch „Steinwaldsphinx“ genannt. Imposante Granitblöcke sind auch der „Vogelfelsen“ sowie der „Räuberfelsen“ mit senkrecht abfallenden Wänden in denen vor allem an den Wochenenden Kletterer ihr Können zeigen. Einer Sage nach soll sich am Räuberfelsen früher ein räuberisches Gesindel aufgehalten haben! Letztere drei Felsgruppen sind ebenso wie der „Palmlohefelsen“, „Dachsfelsen“, „Steinschlatter“ und „Saubadfelsen“ im südwestlichen Teil des Steinwaldes zu finden. Im Osten dieses Waldgebiets trifft der Wanderer auf den „Hackelstein“, den „Augsburger Felsen“, der mit seinem Klettersteig eine Übungsmöglichkeit für angehende Alpinisten bietet sowie die „Riesenschüssel“. Auch von letzterer hat eine Sage etwas zu berichten: Als hier noch Riesen hausten, sollen diese hier ihre Mahlzeit gehalten haben. Neben den zahlreichen kleineren namenlosen Felsen sind auch die Felsentürme an der Ruine Weißenstein sowie das Katzenrögl in der Nähe des Oberpfalzturmes sehenswert.

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Text und Fotos: Walter J. Pilsak

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