Hobby Zauberkunst - Ein Besuch bei den "Küstenmagiern"

Hokuspokus Fidibus: Eine brennende Zigarette verschwindet spurlos in der Jacke eines Zuschauers; farbige Tücher gleiten in einen kleinen weiß-grün-roten Persilkarton und schon nach kurzer Zeit lässt der Zauberer sie blütenweiß wieder zum Vorschein kommen. Hat es gar mit Hexerei zu tun, wenn aus dem eigenen 10 Euro-Schein in Zeitlupe ein Hunderter wird? Längst ist der verzaubernde Funke übergesprungen. Der Zauber nimmt uns gefangen, bringt uns zum Staunen und Lachen, die Tricks und Geheimnisse der Kunststücke bleiben unsichtbar – das ist die eigentliche Kunst des Magiers.

Zauberei hat allemal mit Geschwindigkeit zu tun und ist die Illusion, das Spiels des Magiers, mit dem Schein. Geschicklichkeit und Psychologie, gepaart mit dem gewissen Etwas sind Grundlage der Passion. Was so unglaublich und federleicht wirkt ist das Ergebnis jahrelanger Übung. Für die nordfriesischen Zauberer ist und bleibt Zauberei ist ein hartes Brot. In der Engelmühle auf Nordstrand treffen sich die Mitglieder des nördlichsten Magischen Zirkels, "Die Küstenmagier“ regelmäßig einmal im Monat zum Zirkelabend, um sich mit den Mitgliedern des Zauberclubs austauschen. Im Vordergrund steht natürlich der Spaß an der Zauberei. Jeder lernt von jedem und verbessert sich spielerisch in der Präsentation der Zauberkunst. Richtig Spaß haben die "Schlitzohren", wenn sie sich gegenseitig auf's Glatteis führen können.

Jede Fertigkeit braucht Weiterentwicklung – das gilt auch für die Zauberkunst der „Küstenmagier“.

Von Zeit zu Zeit geht es sogar international zu, wenn renommierte Magier Workshops geben und die "Küstenmagier" die Möglichkeit haben, auf hohem Niveau verblüffende Kunststücke einzustudieren. Doch der Magische Zirkel werkelte nicht nur im Geheimen. Bei öffentlichen Veranstaltungen stellen sich die Zauberer dem breiten Publikum, um Menschen die Freude an der Magie zu vermitteln.

Ob Hobby- oder Berufszauberer - vom Handwerker bis zum Professor, vom Schüler bis zum Pensionär - sie kommen aus allen Berufen. Alle gehören einer der größten Zaubervereinigungen, dem Magischen Zirkel von Deutschland e.V (MZvD) an. Grundsätzlich kann jeder Zauberlehrling werden. Nach einer Anwartschaft von ein bis zwei Jahren bekommen Interessierte so viel Wissen über die Zauberkunst vermittelt, dass sie eine Prüfung ablegen können. Sie erhalten einen eingetragenen Bühnennamen und nun dürfen sie an den Meisterschaften der Zauberkunst teilnehmen.
Ein verlockende Perspektive eines Tages vielleicht wie der weltweit bekannte Heinz Saxburger zaubern zu können: Eine Schallplatte wird auf einen Radio-Plattenspieler gelegt und abgespielt, über beides wird ein Tuch gelegt. Das Ganze wird zur Bühnenrampe getragen, so dass das Publikum genau hören kann, dass die Musik von dort kommt. Alles wird nun in die Luft geworfen – und herunter kommt ein gedeckter Geburtstagstisch mit Champagner, Geburtstagskuchen und was sonst eben dazugehört. Übrigens, Profikünstler Saxburger ist Ehrenmitglied bei den nordfriesischen Zauberern.

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Text & Fotos: Susanne Steyer-Werner