Krabbenfischer - Hartes Handwerk statt Postkartenidylle

In den Startlöchern zur neuen Fangsaison
Krabbenfischer - Hartes Handwerk statt Postkartenidylle

Früh Morgens am Husumer Außenhafen Anfang März: Im grauen Morgenlicht liegen die Krabbenkutter dicht an dicht - geschäftiges Treiben rund um die Kutter entlang der Pier - ein paar Möwen sind auch schon da. Aus dem Ruderhaus der „Cornelia“ duftet es nach frischen Bohnenkaffee - was fehlt, ist das gemächliche Tuckern des Diesels. Noch haben die robusten Kutter mit schweren Tauen an den Pollern festgemacht. Bald soll es wieder raus auf See gehen - zum Krabbenfang.

Seit Ende Dezember liegt die Husumer Kutterflotte im Heimathafen fest. Jetzt geht auch die Winterpause der „Cornelia“ zu Ende, steht in den Startlöchern. Doch vor dem Auslaufen zur ersten Fangfahrt gibt's noch jede Menge Arbeit für Kapitän und Crew: Motoren, elektrischen Anlagen, Sortieranlagen, Blöcke und das Tauwerk müssen inspiziert werden, das 700 kiloschwere Fanggeschirr sorgfältig ausgebessert sein; Netze müssen geflickt werden und zum guten Schluß muss alles wieder funktionsfähig an seinen Platz sein. Sind Ausrüstung und Technik in Ordung, kommt der Papierkram auf den Prüfstand: Sind alle Papiere auf aktuellem Stand – sind Fanglizenzen, Genehmigungen und Zertifikate an Bord ?

Die "Cornelia", die 1959 in Holland vom Stapel lief, ist ein Stahlkutter mit allem drum und dran: einem Ruderhaus mit allem wichtigen Nautischen Gerät, mit starken hydraulisch Winden und einer kompletten Krabbenverarbeitungsanlage an Deck.

Mit Unterbrechungen sind Fischer wie Mextorf 65-95 Stunden pro Woche draußen, Arbeiten im Hafen und am Schreibtisch nicht eingerechnet; alles andere als ein geregelter Acht-Stunden-Tag. Jan Mextorf(64) ist Krabbenfischer aus freien Stücken und aus Überzeugung – in dritter Generation.

Pro Fangwoche braucht ein Fischer mit einem Kutter wie der „Cornelia“ einen Umsatz von etwa 6.000 Euro. Alleine für Diesel gehen davon schon mal mehr als 1500 Euro weg.
Dazu kommen Reparaturen, regelmäßige Wartung in der Werft und Modernisierungen am Schiff sowie die sozialen Lasten und während der dreimonatigen Winterpause sind die Fischer ohne Einkommen – da müssen sie von der Substanz leben.

Die Betriebskosten steigen von Jahr zu Jahr, dazu kommen Steuern und dann sind da auch noch jede Menge neuer Vorschriften und Auflagen. Von EU-Vorschriften gebeutelt, die holländische Konkurrenz im Nacken und abhängig von den Launen der Natur - von den Fangbegrenzungen ganz zu schweigen – Spaß sieht anders aus.

Trotz vieler Tage an einem Stück auf See - trotz Sorgen um die Existenz - trotz allem – ohne seinen Kutter und das Leben draußen auf See würde Mextorf krank. Ruhiger Blick, ruhige Hand - für knorrige Seebären wie Jan Mextorf und Decksmann Waldemar Haas ist Krabbenfang, der salziger Geruch und das Rauschen des Meeres , Ebbe und Flut und ein steifer Wind von vorn das Wichtigste.

Die Fangmengen der Schalentiere schwanken – die Preise erst recht. Zwar würden große Mengen entnommen, doch einen Einfluss auf die Krabbenbestände habe die Fischerei nicht, heißt es aus der Tönninger Nationalparkverwaltung.

Ihren Lebensunterhalt verdient sich Mextorf und seine Crew ausschließlich mit dem Fang auf Porren - dem Krabbenfang. Der Kuttereigner nagt zwar nicht am Hungertuch – doch um den Lebensunterhalt bestreiten zu können, muss hart gearbeitet werden. Ein hartes Handwerk, für das er sich bewusst entschieden hat. Von Anfang an wahr ihm bewusst, dass es ein harter Kampf uns tägliche Brot sein würde. Fischer sein - aus Überzeugung, diese Freude steht Mextorf ins Gesicht geschrieben. Raus - hinaus auf die offene Nordsee - in die neue Krabbensaison – hoffen, dass es eine zufriedenstellende Saison wird. Zwischen Hoffen und Zweifel hin– und hergerissen - auf die erste Fangfahrt im neuen Jahr freuen sich Kapitän und Crew mächtig. Aufhören? Solange die Gesundheit mitspielt, stellt sich die Frage ans Aufhören nicht. Sie halten es mit dem Segensspruch am Ruderhaus „Gott mit uns“.

Text & Fotos: Susanne Steyer-Werner
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