Ehemalige Vulkane im Kemnather Land

Ehemalige Vulkane im Kemnather Land
Sehenswerte Basaltkegel in der nördlichen Oberpfalz

Die Kleinstadt Kemnath ist Mittelpunkt einer besonders schönen und interessanten Landschaft, denn rund ein Dutzend ehemaliger, längst erloschener Vulkanberge erheben sich hier in einer fast ebenen Landschaft, dem sogenannten Kemnather Talkessel. Diese Erhebungen sind keine Vulkane im eigentlichen Sinne, wie man vielleicht wegen ihrer Kegelform meinen könnte. Vielmehr sind es Eruptionsschlote steckengebliebener Vulkane. Der markanteste unter den Vulkankegeln des Kemnather Landes ist der 683 Meter hohe Rauhe Kulm südlich von Kemnath. Schon von weitem zieht er die Blicke immer wieder auf sich. Ein 27 Meter hoher Aussichtsturm krönt den Gipfel, von dem aus sich ein großartiger Rundblick bietet. Unterhalb des bewaldeten Gipfels liegt ein Gewirr von großen und kleinen Basaltblöcken, durch das ein Wanderweg hinaufführt. Auch eine Befestigungsanlage war im Mittelalter hier vorhanden, die allerdings 1554 zerstört wurde.

Ebenso trug der benachbarte, 566 Meter „kleine oder schlechte“ Kulm früher eine Burganlage. Zwischen diesen beiden Kulmbergen breitet sich die Stadt Neustadt am Kulm aus.

Ein weiterer markanter Basaltkegel dieses Gebiets ist der 641 Meter hohe Waldecker Schloßberg südlich der Marktgemeinde Waldeck. Am Südhang des Gipfels sind große, fast senkrecht stehende Basaltsäulen zu bewundern. Bis 1705 stand hier noch eine der mächtigsten kurbayerischen Festungen der Oberen Pfalz.

Eine eindrucksvolle Aussicht, ähnlich der vom Rauhen Kulm, bietet der 731 Meter hohe Armesberg, der sich nordöstlich von Kemnath zwischen Fichtelgebirge und Steinwald erhebt. Ein Trümmerfeld aus mächtigen Basaltblöcken befindet sich hier auf der Südwestseite. Den Gipfel dieses Basaltberges krönt ein Wallfahrtskirchlein. Neben diesen drei markantesten Basaltbergen erheben sich noch eine ganze Reihe kleinerer Vulkankegel mit Höhen zwischen 500 und 600 Metern, von denen einige auch durch Steinbrüche ausgebeutet werden. Zu nennen wären hier u.a. Anzenstein, Kuschberg und Kuhhübel.

Text & Fotos: Walter J. Pilsak