SAO MIGUEL II: Vila Franca do Campo - Unser Domizil

PART II SAO MIGUEL: Vila Franca do Campo. Unser Ausgangsort auf Sao Miguel

Vila Franca do Campo war bis ins Jahr 1522, dem Jahr in dem ein Erdbeben die Stadt zerstört hat, Hauptstadt von Sao Miguel. Die 5.000-Einwohner-Ortschaft liegt etwa 30 km östlich von Ponta Delgada auf der Südseite von Sao Miguel. Unsere Unterkunft, das Convento de Sao Francisco, ein aufgelassenes Franziskanerkloster, liegt am Ortseingang von Vila Franca, unmittelbar hinter dem Kreisverkehr.

Vila Franca do Campo
Die Ortschaft ist entlang der Haupt-Durchgangsstrafle eher in die Länge als in die Breite gebaut. Es gibt eine Autovermietung (Autatlantis - Zweigstelle am Flughafen vorhanden), ein verhältnismäßig großes Einkaufszentrum (besteht hauptsächlich aus einem Lebensmittelladen (Fischabteilung besuchen!!) und mehreren kleinen Bekleidungsgeschäften), einen Kirchplatz, einen Hafen (Marina) und mehrere Bademöglichkeiten. Im Hafenbereich gibt es die Möglichkeit Tauchkurse und Walbeobachtungen zu buchen.

Tagsüber ist der Ort recht belebt, in den Abendstunden ändert sich das jedoch sehr schnell. Entlang der Strandpromenade bis zum Hafen gibt es eine Reihe von Cafes und Restaurants. Ich kann besonders das Restaurante Atlantico in der Rua Vaco da Silveira empfehlen. Das kleine Lokal ist auf drei Stockwerke aufgeteilt, von der Dachterrasse aus hat man einen schönen Ausblick über den Hafen. Besonders empfehlenswert ist die Fischplatte vom Grill für zwei Personen. Enthalten waren Muräne, Makrele, Red Snapper, Garnelen und ein paar andere Fische. Allerdings, bis auf die Muräne, keine Filets sondern ganze Fische bzw. Meeresfrüchte. Als Beilage dazu gibt es Kartoffeln und Süßkartoffeln, beides ebenfalls am Grill gegart. Die Menge ist für zwei Personen mehr als ausreichend. Ein sehr zu empfehlender Wein zum Fisch ist der Terras de Lava, ein fruchtiger Weßflwein von den Azoren
(Anbaugebiet: Pico). Für deutsche Verhältnisse sind die Preise sehr günstig. Mit Vorspeise (Oliven / Käse), Hauptgang, Dessert, einer Flasche Wein und einer Flasche Wasser ist man zu zweit etwa 35 Euro los.

Nun ein paar Aufnahmen aus Vila Franca do Campo:

Convento de Sao Francisco
Das alte und aufgelassene Franziskanerkloster dient heute als komfortables Hotel. Übernachtet wird in den mit historischen Möbeln ausgestatteten Schlaf- und Wohnstuben der Franziskanerbrüder. In der ersten Nacht hatten wir, weil wir recht spät am Abend dran waren, nur ein kleines Zimmer mit einem sehr kurzen Bett bekommen (zu kurz für 1,85m Körpergröße). Am nächsten Tag wurden wir aber kurzfristig in ein größeres Zimmer - mit Meerblick - im ersten Stock umquartiert. Es war sogar eine eigene Kochnische vorhanden. Das Badezimmer war mit schwarzem Basalt ausgestattet (Böden / Wannen- und Waschbeckenverkleidungen / Wandverkleidung), die Fußböden sonst aus alten
Holzdielenböden. Sehr nobel und hochwertig. Leider nagt der Zahn der Zeit und auch die hohe Luftfeuchtigkeit auch an den Gebäuden, so dass an manchen Stellen im Hotel auch Stockflecken an der Wand zu sehen sind. Nun gut, nach mehreren Hundert Jahren, darf dies mal vorkommen.

Im Hotel wird man sehr herzlich aufgenommen und eher als Familienmitglied denn als Gast gesehen. "Use everything like it was your" ist das Motto der Betreiber. Lustig ist die Bar / Lobby im ersten Stock des Anwesens. Auf einer alten Kommode stehen verschiedene Spirituosen zur freien Auswahl. Man bedient sich selbst und schreibt den Konsum auf Post-Its. Abgerechnet wird am Abreisetag durch Vorlage der Post Its. Auch hier waren die Preise sehr human und ganz und gar untypisch für eine Hotelbar.

Hinter der Bar liegt eine grofle Dachterrasse mit Blick auf das Meer, den Garten samt Pool und die Gewächshäuser mit den eigenen Ananas-Pflanzen und den Orangenbäumen. Zum Frühstück, das mit den anderen Gästen an einem großen Tisch eingenommen wird, gab es jeden Tag Ananas aus eigenem Anbau, Orangen aus eigenem Anbau (für frisch gepressten Orangensaft), Käse, Ei, Brot, Butter und Marmelade (verschiedene Sorten, hausgemacht). Kostenloses Internet gibt es in Form eines aufgestellten Laptops ebenfalls. Ich würde auch noch ein zweites mal hier Urlaub machen wollen.

Text und Fotos: Wolfgang Dengler

WEITER GEHT ES MIT PART III der SERIE über SAO MIGUEL....