Die Geheimnisse des Vogelzuges (Herbstversion)

Naturwunder Vogelzug im Herbst
Die Geheimnisse des Vogelzuges (Herbstversion)
HINWEIS: Es gibt auch eine Frühlingsversion!

Anfang Oktober starten Millionen Zugvögel auf eine gefährliche Reise. Sie brechen auf in ihre Winterquartiere und legen in wenigen Wochen tausende Kilometer zurück. Dabei müssen sich vor Gewittern, Sandstürmen, Nahrungsarmut, Hagelschlag, Orkanen, Hochspannungsleitungen und Jägern in Acht nehmen. Ein waghalsiges Unterfangen, bei dem viele Tiere den Tod finden. Und eines der größten Naturwunder unserer Erde.

Auf den Feldern und am Himmel herrscht in diesen Tagen ein verstärktes Verkehrsaufkommen. Einige Vögel starten Richtung Winterquartier, andere machen Rast und wieder andere kommen als Wintergäste zu uns. Kälte ist relativ: Was dem einen sein Sommerbrutplatz, ist dem anderen sein Winterquartier. Viele Bless-, Ringel- und Weißwangengänse sowie Sing- und Zwergschwäne überwintern bei uns. Sie kommen aus Sibirien, Nordskandinavien oder dem Nordpolarmeer. Besonders viele Tiere finden sich am Niederrhein ein. Bis zu 200.000 Wildgänse werden hier erwartet. Ein fantastisches Naturschauspiel!

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Zeitgleich starten auch unsere Sommergäste gen Süden. Die Zahlen sind schier unglaublich: Mehr als 100 Millionen Zugvögel verlassen im Herbst ihre Brutgebiete in Deutschland, um eine Reise in wärmere Gefilde anzutreten! Und eine noch weitaus größere Vogelzahl wird unser Land überqueren, an geeigneten Rastplätzen wie dem Wattenmeer „auftanken“ und anschließend weiterziehen. Viele Vögel fliegen nachts und dadurch von den meisten Menschen unbemerkt. Einige legen aber auch tagsüber weite Strecken zurück.

100 Million Vögel starten auf eine weite Reise
Störche und Kraniche gehören zu den bekanntesten heimischen Zugvögeln. Einige Weißstörche fliegen über 11.000 Kilometer weit bis hinunter nach Südafrika. Dieser Kraftakt gelingt den großen Tieren dank einer besonders effizienten Flugweise. Anstatt mit den Flügeln zu schlagen, lassen sich die Störche von Aufwinden tragen und nutzen die Thermik. Wie Segelflieger gleiten sie durch die Lüfte und verbrauchen daher nur sehr wenig Energie.

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Nicht weniger spektakulär sind die Wanderungen einiger kleinerer Vogelarten. Der Knutt fliegt in Schwärmen die aus mehreren zehntausend Vögeln bestehen können. Das Leben im Schwarm hat Vorteile – zum Beispiel bei der gemeinsamen Futtersuche während der Rast im Wattenmeer. Es ist ihre einzige Pause. Hier fressen sich die Knutt`s weitere Fettreserven an. Dabei nehmen sie bis zu 80 Prozent ihres Körpergewichts zu. Danach geht’s weiter – circa 6.000 Kilometer Nonstop bis nach Afrika.

Auch die heimischen Graugänse starten jetzt unüberhörbar Richtung Afrika. Obwohl sie bis zu 8.000 Meter hoch fliegen, kann man sie leicht von anderen Zugvögeln unterscheiden. Sie fliegen stets in einer energiesparenden Keilformation und machen dabei ein Riesengezeter. Ihr Geschnatter ist weithin zu hören.

Von Schwärmen und Formationen
Vor allem große Vögel wie Schwäne, Kraniche, Enten, Störche und Gänse müssen viel Energie aufbringen, um ihren Körper in der Luft zu halten. Da ist jede Kraftersparnis willkommen. Enten fliegen daher wie an einer Schnur gezogen, während Schwäne meist Staffeln bilden. Gänse und Kraniche hingegen bevorzugen die Keilformation. Der Effekt ist bei allen Formationen gleich: Der Vorgänger verringert den Luftwiderstand des Nachfolgers. Natürlich muss jeder einmal an die Spitze und harte Führungsarbeit leisten. Radsportler machen es übrigens genauso. Diese Rotation nennt sich dann „Holländischer Kreisel“. Einzelfahrer haben dagegen keine Chance. Die Kraftersparnis beträgt wie bei den Vögeln bis zu 30%. Aerodynamikforscher haben schon vorgeschlagen, dass auch Flugzeuge in Formation fliegen könnten um den Kerosinverbrauch zu senken.

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Nicht alle Zugvögel fliegen bis in die südliche Erdhalbkugel. Heimische Buchfinken, Stare und Kohlmeisen überwintern am liebsten in Südeuropa. Da einige von ihnen sogar hier bleiben werden sie als "Teilzieher" bezeichnet. Viele Enten und Gänse kommen im Winter aus Skandinavien und Nordrussland zu uns. Sie benötigen eisfreie Gewässer zum überwintern. Der Bodensee wird im Winter von Tausenden Kolbenenten aufgesucht, während der Chiemsee eine Invasion der Schellenten erlebt.

Die Wanderbewegung der Vögel hat unterschiedliche Ursachen. Der wichtigste ist die Befriedigung des Nahrungstriebs: Die Tiere ziehen immer dahin, wo das Nahrungsangebot für sie am besten ist. Vogelzug ist damit nicht nur ein Phänomen der nördlicheren Breiten, sondern findet auch innerhalb der Tropen statt. Viele Vögel sterben durch die Strapazen der Wanderung. Trotzdem lohnt sich das Risiko. Die Gewinner erhalten als Belohnung ein Leben im ewigen Sommer.

Wenn bei uns im Winter die Nahrung knapp wird, haben die Zugvögel in ihren Winterquartieren ideale Bedingungen. Im Sommer ist es genau umgekehrt: Dann sind die Tische in Europa gedeckt: Beeren, Insekten und Samen gibt es in Hülle und Fülle und die Temperaturen sind ideal für die Kinderaufzucht.

Für andere Vögel stellt sich die Frage des „Wohin“ gar nicht: Rotkelchen, Sperling und viele Zaunkönige sind Standortstreu und können sich dafür bereits im März die besten Brutplätze sichern. Dafür müssen sie den oft nahrungsarmen Winter bei uns überstehen. Es hat eben alles Vor- und Nachteile.
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Doch auch die Daheimgebliebenen sind auf die Mithilfe der Zugvögel angewiesen. Würden nämlich alle Vögel hierbleiben, dann würde die eh schon knappe Nahrung im Winter nicht mehr annähernd ausreichen um den Fortbestand der Populationen zu sichern.

Die unglaublichen Tricks der Zugvögel
Langstreckenzieher, also Zugvögel, die besonders weite Distanzen zurücklegen, vollbringen oft unglaubliche Leistungen. Die zierliche Küstenseeschwalbe pendelt zwischen Nord- und Südpol und legt dabei in einem Jahr nahezu 40.000 Kilometer zurück. Eine Distanz, so groß wie der Erdumfang. Der Regenpfeifer, bringt es immerhin im Jahr auf 36.000 Kilometer. Rauchschwalbe und Steinschmätzer wandern 30.000 Kilometer. Aber auch die Kleinsten unter den Vögeln legen bemerkenswerte Strecken zurück, der Rubinkehlkolibri zum Beispiel fliegt bis zu 1.000 Kilometer nonstop über den Golf von Mexiko.

Solche Strecken erfordern Meisterleitungen in Sachen Ernährung, Flugtechnik und Orientierung. Der Schilfrohrsänger verdoppelt vor dem Vogelzug nahezu sein Gewicht, um vier Tage ununterbrochen durchfliegen zu können. Ohne Zwischenmahlzeit versteht sich. Viele Vögel fressen sich vor dem Abflug Fettpolster an. Man sollte meinen, dass die Vögel mit diesen zusätzlichen "Ballast" noch mehr Energie beim Fliegen aufwenden müssen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Schwedische Untersuchungen beim Knutt konnten zeigen, dass der Energieverbrauch beim Fliegen geringer wird, wenn die Vögel große Fettreserven angelegt haben. Die Forscher nehmen an, dass eine gleichzeitige Zunahme der Masse an Flugmuskulatur dafür die Ursache ist. Besonders die Muskeln für den Gleitflug werden vermutlich stärker ausgebildet. Das führt zwar zu eingeschränkter Beweglichkeit beim Fliegen, der Energieverbrauch jedoch sinkt. Mit diesem Trick können vor allem Küstenvögel 4.000 und mehr Kilometer nonstop fliegen.

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Lange Zeit war es unklar, wie sich die Vögel auf ihren Wanderungen orientieren. Heute weiß man, dass die Vögel neben der Klimasituation auch die Position von Sonne und Polarstern zu Hilfe nehmen. Die Fähigkeiten hierzu sind den Tieren angeboren. Bei der Feinjustierung hilft eine Art „sechster Sinn“: der Magnetsinn, der wie ein biologischer Kompass funktioniert. Forscher gehen heute davon aus, dass auch dieser Magnetsinn angeboren sein muss. Wo dieses Sinnesorgan jedoch genau liegt, ist noch umstritten. Man vermutet, dass dafür ein Lichtrezeptor verantwortlich ist: das Cryptochrom. Es soll magnetische Informationen für den Vogel in visuelle Wahrnehmung umsetzen. Da das Cryptochrom sehr sensibel reagiert, kann der Vogel damit sogar das Magnetfeld der Erde sehen und sich daran orientieren. Rotkehlchen tragen ihren Magnetkompass im rechten Auge, berichten die Biowissenschaftler im Magazin „Nature“. Wird den Tieren das rechte Auge verbunden, verlieren sie vollkommen die Orientierung, ein Abdecken des linken Auges hat dagegen keine Folgen.

Angeborene Fähigkeiten helfen den Vögeln
Mit verschiedenen Experimenten konnten Forscher der Vogelwarte Radolfszell zeigen, dass das Zugverhalten der Vögel in erster Linie genetischen Ursprungs ist. Egal unter welchen Licht- und Wärmebedingungen die Vögel gehalten wurden, sie zeigten stets zur gleichen Jahreszeit ein wiederkehrendes Bild der Zugunruhe. Das heißt, der innere Jahresrhythmus der Tiere blieb unter allen Bedingungen gleich.

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Vögel fliegen demnach eine genetisch festgelegte Zeit in eine genetisch festgelegte Richtung und kommen dann genau und pünktlich im Winterruhegebiet an. Diese ererbte Programmierung für Zeit und Richtung erklärt, wieso zum Beispiel ein Kuckuck, der von fremden Vogeleltern aufgezogen wurde, auch ohne elterliche Begleitung den richtigen Weg ins Überwinterungsgebiet findet. Gleichzeitig sorgt seine innere Uhr dafür, dass er auf seiner Reise nicht verhungert.
Andere neue Forschungsergebnisse geben jedoch Anlass zur Sorge: Immer mehr Vögel begeben sich zu spät oder überhaupt nicht mehr auf die Wanderung. Andere überwintern an ungewohnten Orten. Die Mönchgrasmücke schlägt ihr Winterquartier neuerdings in England statt in Südeuropa auf. Und der wärmeliebende Bienenfresser wurde in Schweden und auf Island beobachtet. Eigentlich überwintert er in Spanien oder Portugal. Ein Teil der Vogelwelt scheint verrückt zu spielen. Wissenschaftler machen den Treibhauseffekt dafür mitverantwortlich.

Die empfindlichen Sinne der Vögel werden durch die Klimaveränderungen anscheinend gestört. Singvögel, die zwischen Nord- und Südamerika hin- und herziehen, finden zudem weniger Futter für den Vogelzug und die Brutpflege. Nicht alle Arten sind flexibel genug, um sich an die rasant ändernden Umweltbedingungen anzupassen. Kurzstreckenzieher können von einer längeren Brutsaison profitieren, berichten Schweizer Ornithologen in den „Proceedings of the Royal Society“. Für Langstreckenzieher könnte die Erwärmung dagegen eine ernsthafte Bedrohung darstellen. Sie benötigen genügend Nahrung und Zeit in ihren Winter- und Sommerquartieren um vollständig zu regenerieren und Nachwuchs auf den strapaziösen Flug vorzubereiten.

Text: Michael Krabs
Fotos: Bildagentur Zoonar

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