Wildblumenwiesen

Wo das winzige Zwergmäuschen lebt
Wildblumenwiesen -
Wo das winzige Zwergmäuschen lebt

Blumenwiesen sind eine Kur für Sinne und Seele. Der Anblick des bunten Blütenmeeres weckt die Geister und schöne Erinnerungen: In der Kindheit tobte wohl jeder einmal durch blühenden Wiesen um einen Blumenstrauß zu pflücken. Dabei gab es meist allerhand interessante Begegnungen. Grashüpfer sprangen bei jedem Schritt zur Seite. Hübsche Schmetterlinge gaukelten von Blüte zu Blüte und so manche schöne Pflanze wurde stehengelassen, weil ein Käfer, eine Schnecke oder eine Raupe auf ihr saß.

Solche Begegnungen bleiben bei einem Wiesen-Spaziergang nicht aus. Denn in der Wiese tobt das pralle Leben. So wurden mehr als 490 Käferarten, 60 verschiedene Schmetterlinge und 33 unterschiedliche Schnecken in einer einzigen Naturwiese gezählt. Zusammen mit anderen Pflanzenfressern bilden sie die Nahrung für räuberische Tiere wie Spinnen, Wespen, Libellen, Igel, Mäuse und Singvögel.

Zu den typischen Wiesenvögeln gehören Schafstelze, Grauammer, Wiesenpiper und das Braunkelchen. Auch der schöne Stieglitz hält sich gerne in der Wiese auf. Dort sucht er nach kleinen Samen und Früchten, die er vom Boden aufpickt oder geschickt mit dem Schnabel aus den Fruchtständen der Pflanzen herausholt. Am häufigsten werden Disteln aufgesucht, weshalb Stieglitze auch als Distelfinken bezeichnet werden.

Weniger auffällig, aber dafür umso faszinierender sind die Zwergmäuse. Die kleinen Pelzzwerge wiegen nur 5 bis 7 Gramm und haben ohne Schwanz eine Körperlänge von etwa 6 Zentimetern. Sie sind unsere kleinsten Säugetiere. Ihre kleinen Ohren treten kaum aus dem hellbraunen Fell hervor und die glänzenden schwarzen Knopfaugen sind so klein wie Stecknadelköpfe. Die Miniaturmäuschen können überall dort leben, wo die Gräser bis zur Samenreife gelangen.

Zwergmäuse fressen am liebsten Samen und im Sommer auch Insekten und deren Larven. Ihren Schwanz können sie wie eine fünfte Hand benutzen. Sie halten sich damit an Halmen und dünnen Ästen fest und turnen so mit akrobatischer Sicherheit von Ast zu Ast Die weiblichen Mäuse bauen sich im Frühsommer kugelförmige Nester. Versteckt im Dickicht der Wiese bringen sie hier ihre Jungen zur Welt.

Auch Rehe nutzen die Tarnung von Gräsern und Blumen.
Schafstelze, Motacilla flava, Yellow Wagtail, Blue-headed Wagtail, Europe, Europa
meadow in mountains
Die Ricken verstecken ihre Kitze im hohen Gras, während sie Nahrung suchen. Instinktiv bleiben die Kitze so lange liegen, bis die Mutter zurückkommt. Dadurch kann es zu Trugschlüssen bei Spaziergängern kommen. Viele berühren das Tier oder bringen es ins Tierheim, in der Annahme, es handelt sich um ein von der Mutter verlassenes Junges. Wer das Kitz anfaßt, kann dessen Geruch jedoch so stark verändern, daß es die Mutter nicht mehr als ihr eigenes Junges erkennt. Ohne den Schutz der Mutter hat das Kitz dann keine Überlebenschance mehr. Deshalb gilt bei Kitzen die Regel: Anschauen ja, anfassen nein.

Doch nicht nur wegen der vielseitigen Tierwelt lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die Wiese zu werfen. Auch die Pflanzen bieten allerhand Kuriositäten. Diese Erfahrung machte auch der Erfinder Raoul Francé. Bei der Betrachtung einer Klatschmohnfrucht stellte er fest, wie geschickt die Frucht ihre Samen in den Wind streut. Am oberen Teil der Samenkapsel befinden sich kleine Löcher, aus denen bei jedem Windstoß einige Samen herausgeschleudert werden. Francé stellte dieses Prinzip auf den Kopf und entwickelte durch Nachbildung der Mohnfrucht den ersten Salzstreuer.

Der Löwenzahn hat ebenfalls eine intelligente Methode entwickelt, um seine Samen weiträumig zu verteilen. Jeder Samen ist dafür eigens mit einem Miniaturfallschirm ausgestattet. Schon ein schwacher Windstoß reicht aus, um die Samen der "Pusteblume" 20 Meter weit schweben zu lassen. Moderne Fallschirme ahmen dieses Prinzip nach. So lernte der Mensch von den Pflanzen der Wiese.

Zum Pflücken sind diese "technische Meisterwerke" der Natur schon fast zu schade. Das gilt vor allem für Blumen, die unter Naturschutz stehen. Wenn ein Kind seiner Mutter einen Blumenstrauß pflücken möchte, ist eine Ausnahme aber sicher erlaubt. Das Erlebnis durch eine echte Blumenwiese zu toben, gehört einfach zu jeder Kindheit.



Copyright: Michael Krabs
Fotos: Zoonar

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