Capoeira, Jonglieren, Einrad...

Artistischer Sport wird immer beliebter. Capoeira, Jonglieren oder Einrad fahren sind die pure Freude an der Bewegung. Eine perfekte Kombination aus Sport, Spaß und Spiel. Unbedingt ausprobieren!

Capoeira bewegt alles!
Afrikanische Sklaven brachten die Urform des Capoeira nach Südamerika. Sie entwickelten aus ihren rituellen Tänzen eine geheime Selbstverteidigung. Da ihnen das Kämpfen verboten war, tarnten sie es in einem Tanz mit Musik. Capoeira war geboren.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Kolonialherrscher auf den rebellischen Kampftanz aufmerksam und stellten das Ausüben von Capoeira unter schwere Strafe. Noch bis 1937 war Capoeira in Brasilien verboten. Doch trotz der Unterdrückung hat Capoeira überlebt. In Brasilien ist der traditionelle Kampftanz ein Volkssport. Capoeira wird in Schulen und Universitäten unterrichtet, auf Straßen, Plätzen und Stränden vorgeführt oder auch als Show, auf Volksfesten und internationalen Bühnen aufgeführt. Capoeira ist die Freude sich zu bewegen. Die Bewegungen, die oft aus dem Tierreich übernommen wurden, können von Frauen, Männern und Kindern bis ins hohe Alter erlernt werden. Die Musik darf dabei nicht fehlen.

Capoeira ist eine einzigartige Mischung aus Kampf und Tanz. In der Regel stehen sich zwei Spieler gegenüber. Durch improvisierte Angriffs- und Abwehrreaktionen soll der Gegner, der jedoch auch als Freund verstanden wird, in Verlegenheit gebracht werden. Seine Mitspieler zu berühren ist tabu. Das Spiel richtet sich nach der Musik. Wird diese schneller, langsamer, härter oder ruhiger, so werden es auch die Bewegungen. Einfache Radschläge oder spielerische Bewegungen am Boden faszinieren den Zuschauer dabei ebenso wie akrobatische Flickflacks und Salti. Bemerkenswert ist, dass es weder Sieger noch Verlierer gibt. Die Athleten verabschieden sich per Handschlag. Oft springen auch Teilnehmer aus dem Kreis spontan in die Mitte und springen für einen der Spieler ein.

Wird die Musik live gespielt, ist die Berimbau, ein Musikbogen mit einer Seite, stets dabei. Sie wird meist begleitet von einer Atabaque (Trommel) und einem Pandeiro (Tambourin). Auch die Sänger haben Einfluss auf den Kampf. Durch ihre Texte können sie die Kämpfer anspornen oder zügeln. In Brasilien gehört der Gesang von Capoeira-Liedern einfach dazu. Beim Training in Deutschland kommt die Musik aber auch mal aus dem Ghettoblaster. Dem Spaß an der Bewegung tut das keinen Abbruch. Capoeira findet auch bei uns immer mehr Freunde!

In allen großen Städten gibt es mittlerweile Capoeira-Schulen, die offene Kurse anbieten. Für Capoeira brauchst Du lediglich lockere Kleidung, zum Beispiel eine Jogginghose und ein T-Shirt. Trainiert wird barfuß, man kann aber auch leichte Turnschuhe tragen. Adressen findest Du im Internet unter www.capoeira.de.

Jonglieren - Geschickter Spaß mit Showeffekt
Das Wort Jongleur stammt vom lateinischen "ioculator" ab und bedeutet "Spaßmacher". Und genau darum geht es: Spaß haben an der eigenen Geschicklichkeit. Jonglieren ist eine uralte und weltweit verbreitete Kunst. Die ältesten Nachweise sind über 4000 Jahre alt! Jonglieren kann man an jedem Ort und zu jeder Zeit und auf vielerlei Weise.

Jonglieren ist vielseitig, macht süchtig. Es ist die ideale Kombination aus Kunst und Sport. Reaktionsvermögen, Geschicklichkeit, Konzentration und Rhythmus sind genauso gefragt wie Ausdauer und etwas Kraft. Prinzipiell lassen sich alle Gegenstände jonglieren, vom Apfel bis zum rohen Ei... Für Anfänger ist es aber ratsam mit Jonglierbällen oder Tüchern anzufangen. Mit Diabolos, drei Bällen und dem Devilstick muss man etwas länger üben, um ein paar Tricks zu beherrschen. Schwieriger wird es dann mit noch mehr Bällen, drei Ringen oder drei Keulen. Nur nicht Geduld verlieren!

Wichtig für das Gelingen ist auch die Qualität der Jonglierartikel. Preiswerte Bälle oder Keulen aus dem Kaufhaus sind oft schwierig zu handhaben. Da die Jongliergegenstände schnell aufgefangen und auch weggeworfen werden, müssen sie einen gewissen Druck aushalten und natürlich auch den Sturz auf den Boden unbeschadet überstehen. Jonglieren ist aber kein teures Hobby. Ein guter Jonglierball kostet rund 7.- Euro.

Am meisten Spaß macht das Jonglieren mit Freunden, auf einem Jongliertreff oder in einem Zirkus. Angebote dafür gibt es in jeder Stadt. Das Jonglieren mit drei Bällen lernst Du mit fachkundiger Anleitung innerhalb weniger Stunden. Auf den Treffen kann man sich gegenseitig neue Tricks zeigen oder gemeinsam Jonglieren. Viel Spaß machen auch Jonglierspiele wie Jollyball, Passing oder das Combat (ein Wettkampfspiel). Im Internet findest Du Anleitungen, Adressen und Filme, die den richtigen Ablauf der Kunststücke zeigen (siehe Web-Tips).

Einrad fahren - Wettkampfaction und Zirkusspaß
Einradfahrer machen neugierig. Wenn man sie fahren sieht, fragt man sich unweigerlich: Ist das schwer? Kann ich das auch? Die Antwort ist ganz einfach: Ausprobieren, sonst erfährst Du es nie!

So haben viele begeisterte Einradfahrer angefangen. Sie wollten "es einfach mal ausprobieren". Doch dabei bleibt es selten. Es ist nicht das ungewöhnliche Aussehen allein, was die Faszination am Einradfahren ausmacht. Der Wechsel vom Zweirad aufs Einrad fordert unseren Gleichgewichtssinn und die Koordination heraus. Und wenn man das Fahren mit dem Einrad gelernt hat, locken auch schon die nächsten Kunststücke. Das Einrad lässt sich rückwärts fahren. Und man kann jonglieren, kunstvolle kleine Pirouetten drehen oder besondere Aufsteigetechniken üben....

So richtig los geht der Spaß dann in einer Gruppe oder im Verein. Hier hast Du die Qual der Wahl zwischen reinen Einradgruppen, Wettkampftraining und Zirkusprojekten. Einradgruppen im Sportverein trainieren wunderbare Formationen. Ihre Auftritte sorgen für erstaunte Gesichter, da man solche Küren sonst nur von Eistänzern kennt. Beim Training kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Dafür sorgen Ritterspiele“ auf dem Einrad, bei dem ein Ring mit einer Lanze aufgefangen werden muss. Für Action sorgt „Powerball“, ein neues Einradspiel für zwei Mannschaften, bei dem jeder versucht, einen großen Ball mit dem Einrad in ein Tor zu stoßen.

Wer es mehr artistisch mag, kann in einem Kinder- und Jugendzirkus faszinierende Kunststücke auf dem Einrad einstudieren. Zum Beispiel zu Zweit oder Dritt zu fahren und dabei wie beim Voltigieren auf dem Pferd turnerische Einlagen zeigen. Auch Clownereien, Jonglieren oder Seilspringen lassen sich mit dem Einrad kombinieren. Das Besondere beim Zirkus ist, dass man nicht aufs Einrad fixiert sein muss. Auch andere Dinge wie Clownereien, Seiltanzen oder Trapezturnen können ausprobiert werden. So verwundert es kaum, dass sich die Kinder- und Jugendzirkusse kaum vor Interessenten retten können.

Wer mehr auf Action und Wettkämpfe steht kommt mit dem Einrad ebenfalls auf seine Kosten. Da gibt es das "normale" Rennprogramm mit 100, 400 und 800 Meter "Läufen", eine 4 x 100 m Staffel und den Marathon über 10 Kilometer. Dazu kommen Strassen- und Slalom-Rennen und Spezialdisziplinen wie Rückwärtsfahren, Einbein-Rennen oder Querfeld-Ein. Wem das noch nicht reicht, der kann auf einem 15 cm langen Brett auch möglichst langsam fahren oder in einem Einrad-Hockey oder -Basketballteam mitspielen.



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