TERCEIRA: Badeaufenthalt in Biscoitos an der Nordküste

Azorenreise – Tag 10: Badeaufenthalt in Biscoitos an der Nordküste von Terceira

Tag 10 der Reise war der vierte volle Tag auf Terceira, am Tag 11 ging es weiter nach Sao Jorge. Laut Reiseführer hatten wir alle Ziele, die uns interessant vorkamen besucht und dabei auch noch die gesamte Insel umfahren. Der letzte Tag vor der Weiterreise war damit praktisch zur freien Verfügung.

Wir haben uns entschlossen keine zusätzliche Wandertour zu machen (laut Reiseführer gibt es nur drei Touren, eine haben wir gemacht, die beiden anderen sind keine Rundwege, sondern reine Touren von A nach B) sondern einen freien Tag einzulegen und nach Biscoitos zu fahren um uns dort das Naturschwimmbecken anzuschauen und eine Runde darin zu baden. Die Kamerausrüstung blieb zurück im Hotel. Im Nachgang war das keine besonders gute Idee, denn die Badeanlage ist schon beeindruckend. Deshalb dieses mal auch keine Bilder.

Nach 25 Minuten Fahrtzeit von Angra quer über die Insel nach Biscoitos geht es von dort an die Küste. Es gibt mehrere Badeplätze, die kleineren sind teilweise der Brandung offen ausgeliefert, die große Badeanlage (ausgeschildert und nicht zu verfehlen, da großer Parkplatz) hingegen liegt im Schutz hoher Lavafelsen. Sonnenschutz gibt es dort leider keinen. Die Liegefläche ist leider weder Wiese noch Sandstrand, sondern besteht aus Beton. Eine weiche Decke oder mehrere Handtücher als Unterlage mit zu nehmen ist ratsam. Auch Sonnencreme. Viel Sonnencreme. Der Schwimmbereich ist durch natürliche Felsformationen in mehrere Becken abgeteilt und gegen den Atlantik geschützt, ein Sportbecken gibt es nicht, dafür ist der Wasserstand zu gering. In den Becken liegen große Felsen, Badeschuhe sind nicht schlecht, der größten Gefahr sind aber die Knie ausgesetzt, da der Wasserstand teilweise sehr gering ist. Gespeist werden die Becken durch Zuflüsse, die durch die Felsen gehen, oder durch Wellen, die über die Felsen (ca. 3 Meter hoch) schwappen. Von daher kann der Seegang in den Becken auch etwas rau sein und da der Wasserpegel teilweise (von den Gezeiten abhängig) niedrig ist wird man schnell mal durch eine Welle an einen Felsen gedrückt. Der Gezeitenwechsel ist sehr imposant. Die Wellenhöhe steigt deutlich an, die Wellen schwappen über die Felsen und der Wasserstand in den Becken steigt stark an. Wo bei Ebbe eine Treppe mit fünf/sechs Stufen ins Wasser führt ist diese Treppe bei Flut bis auf zwei Stufen unter Wasser und bei besonders starken Wellen sollte man nicht zu nach am Becken seine Sachen liegen haben. Außerdem geht die Lautstärke der Wellen und der Brandung deutlich nach oben.

In den Schwimmbecken gibt es eine Reihe von Fischen (bis zur Größe einheimischer Forellen) und auch einen Oktopus gab es zu sehen. Dann noch eine große Anzahl von kleinen Langusten (Größe wie kleiner Finger), Einsiedlerkrebse und an den Felsen hausen Krabben. Die sind teilweise so groß wie ein Handteller – und dann kommen noch die Füße drauf. Hier habe ich mir zum ersten mal eine wasserfeste Kompaktkamera gewünscht.

Am Parkplatz vor dem Badebereich gibt es Sanitäranlagen inklusive Duschen, um das Salzwasser abzuwaschen (Benutzung wieder kostenlos) und einen Kiosk an dem es alles mögliche zu essen und zu trinken zu kaufen gibt. Gefühlt habe ich noch nie so gute Pommes gegessen.

Der Badeausflug nach Biscoitos war sicherlich eines der Highlights unseres Aufenthalts auf Terceira. Außerdem hatten wir in Biscoitos genügend Zeit, die Woche noch einmal Revue passieren zu lassen:

Gegenüber Ponta Delgada ist Angra wirklich sehr sehenswert. Eine quirlige kleine Stadt, die durch das geschäftige Treiben in den Gassen viel größer wirkt

Leider gibt es sonst nur sehr wenige Sehenswürdigkeiten auf Terceira – und diese könnten an zwei Tagen auch vollständig besucht werden, da Terceira deutlich kleiner als Sao Miguel ist. Unsere Ausflüge im Überblick:
Es gibt nur sehr wenig Wanderungen auf Terceira – zumeist handelt es sich um Auf- und Abstiege von Klippen bzw. Aussichtspunkten hinunter zur Küste (bei starkem Seegang nicht empfehlenswert) oder um die Tour auf Spuren der Ochsenkarren, die wir gemacht haben

In Angra haben wir zu Beginn der Woche unsere getragene Kleidung von Sao Miguel waschen lassen – für uns war es völlig ausreichend, Kleidung für zwei Wochen dabei zu haben, trotz vier Wochen Reisedauer
Unser Hotel in Angra war kein Vergleich zum Hotel aus Sau Miguel – leider im negativen Sinn
Volle vier Tage Aufenthalt sind fast zu lang – drei Tage hätten ausgereicht, an zwei Tagen (allerdings dann sehr straffes Programm) wäre es auch gegangen.

Das Fazit wäre wahrscheinlich nicht so verhalten ausgefallen, wenn der erste Eindruck von Terceira im Hotel nicht so schlecht gewesen wäre.


TEXT UND FOTOS: Wolfgang Dengler
Viele weitere Fotos sind lieferbar.

WEITER GEHT ES MIT DEN BERICHTEN ÜBER DIE INSEL SAO JORGE....