SAO JORGE: Wanderung von der Faja dos Cubres zur Faja da Caldeira do Santo Christo

Azorenserie, Sao Jorge, Part VII (Ende)
Azorenreise – Tag 13: Wanderung von der Faja dos Cubres zur Faja da Caldeira do Santo Christo

Von Topo ging es dann nach einem sehr entspannenden Badeaufenthaltim Naturschwimmbecken am Nachmittag weiter zur Faja dos Cubres an der Nordküste von Sao Jorge. Entlang der Südküste geht es über eine gut ausgebaute Straße dann bei Ribeira Seca ins Inselinnere, in Richtung Norte Pequeno abbiegen und dann den Ausschilderungen einfach weiter folgen. Bei Norte Pequeno angekommen ist der Weg hinunter zur Faja dos Cubres angeschrieben. Am Aussichtspunkt an der Straße unbedingt anhalten und die wunderbare Landschaft und den Ausblick wirken lassen.

Die Nordseite der Insel ist deutlich dunkler als der Süden. Dichte Wolken ziehen hier über die Insel und die Vegetation ist durch die Feuchtigkeit satt grün. Auf der Südseite hingegen wirkt alles etwas trockener, dafür aber auch heller.

Die Qualität der Straße nimmt auf dem Weg hinunter deutlich ab. Bei unserer Abfahrt waren zudem einige Felsbrocken von den Hängen auf die Straße gerutscht, so dass hier durchaus eine vorsichtige Fahrweise angebracht ist. Man kann ja nicht genau sagen, wie intensiv der jeweils letzte Regenguss ausgefallen ist und ob da noch was runterkommt.

Unten angekommen kann man mit dem Mietwagen einmal durch den kleinen Ort bis zu einer Bar fahren. Hier könnte man auch einen Quad-Mitfahrplatz mieten und sich zur Faja da Caldeira do Santo Christo fahren lassen. Eine Fahrt dauert ungefähr 15 bis 20 Minuten. Zu den Kosten kann ich nichts sagen, denn wir wolten uns zu Fuß auf den Weg machen und sind deshalb zunächst mit dem Wagen ans Ende der Siedlung gefahren.

Am Ende der Wohnbebauung gibt es dann eine größere Parkplatzfläche. Von dort aus haben wir die Wanderung zur Faja da Caldeira do Santo Christo gestartet. Der Wanderweg ist recht gut, es geht ein paar mal etwas steiler hinauf und dann wieder hinunter, aber insgesamt absolut keine dramatische Angelegenheit. Hinzu kommt, dass der Weg von den Quads mit befahren wird und deshalb immer befahrbar sein muß.
In Deckung gehen sollte man nur, wenn die Quads angefahren kommen. Empfehlenswert ist, sich rechtzeitig an einer Ausweichstelle niederzulassen, da der Weg manchmal schmal wird. Akkustisch ist die Entfernung des Quads gut abschätzbar, die die Dinger sind höllisch laut.

Nach einiger Zeit kommt man an einem verfallenen Haus und nicht mehr bewirtschafteten Terrassenfeldern vorbei. Früher wurde hier wirklich jeder noch so kleine Flecken Erde bearbeitet. Der Ruine folgt dann ein bewohnbares und schön restauriertes Haus (zumindest von außen – innen waren wir nicht) und dann ist wieder für längere Zeit Ruhe, bis dann die Faja da Caldeira do Santo Christo ins Blickfeld kommt.

Vor der Faja ist ein großer Salzsee. Dort lebt eine nur hier vorkommende essbare Muschelart – die gibt es aber nicht für Touristen zu kosten. Die Kraft des Atlantiks drückt die Steinmauern des Salzsees immer weiter in den See, so dass die Fläche jedes Jahr kleiner würde - Der See würde dadurch übersalzen - wenn nicht die Inselbewohner dagegen arbeiten würden.

Die Faja da Caldeira do Santo Christo ist zum Teil heute noch bewohnt. Die Häuser sind recht gut in Schuss, die Gärten gepflegt. Seit 1984 ist das Gebiet unter Naturschutz gestellt.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann wieder auf dem gleichen Weg zurück. Insgesamt dauerte die Wanderung (hin und zurück) 3 ½ Stunden (mit Pausen und Fotopausen) bei einer geschätzten Strecke von 5 oder 6 Kilometern. Besondere Ausrüstung (ausreichend für uns waren: feste Schuhe, Wandersachen, leichte Regenjacke, Kopfbedeckung, Verpflegung und Wasser, Sonnencreme) braucht nicht mitgenommen zu werden; der Weg stellt einen nicht vor besondere Herausforderungen und außerdem ist dort aufgrund der Quads reger Verkehr, so dass immer jemand auf der Straße ist.


TEXT UND FOTOS: Wolfgang Dengler
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