Einmal Nikolaus und nie wieder!

Kurzgeschichte von Walter J. Pilsak
Einmal Nikolaus und nie wieder!
Eine Kurzgeschichte von Walter J. Pilsak

Es war in der Nachkriegszeit, anfangs der fünfziger Jahre. Ich war so um die 7 Jahre alt. Das Wirtschaftswunder ließ noch eine Zeit lang auf sich warten, so dass unsere Eltern überall und an allem sparen mussten. Auch die Großeltern wohnten mit in unserem Zweifamilienhäuschen, so dass drei Generationen unter einem Dach zusammen lebten. War dies damals noch eine Selbstverständlichkeit, so ist dies heute in unserer Wohlstandsgesellschaft schon eine Ausnahme.

Es war im Dezember, einige Tage vor St. Nikolaus. Draußen lag der Schnee schon einige Zentimeter hoch. Unsere Mutter hatte schon die ersten Weihnachtsplätzchen gebacken. Wir Kinder - das waren meine um zwei Jahre jüngere Schwester und ich - konnten es kaum erwarten, dass wir dasjenige Gebäck, das nicht so gut gelungen war, probieren durften. Auch die selbstgemachte Eis-Schokolade, die Mutter auf dem Fensterbrett im Schnee kühlte, war für uns in diesen bescheidenen Jahren eine Delikatesse. Diese lukullischen Naschereien waren für uns - wie wahrscheinlich für unzählige von anderen Kindern auch - immer ein Teil der Vorfreude auf den Nikolausabend und das Weihnachtsfest.

Obwohl uns bis jetzt noch in keinem Jahr ein Nikolaus in realer Gestalt besucht hatte, umgab uns an den betreffenden Abenden immer ein banges Gefühl. Für dieses Jahr aber prophezeiten uns die Eltern, dass der Nikolaus uns persönlich besuchen würde.

Einen Tag vor dem Nikolausabend musste meine Schwester Abends etwas früher als gewöhnlich ins Bett. Ich durfte ein wenig länger aufbleiben und spielte deshalb in der Küche noch ein bisschen. Dabei bemerkte ich zunächst nicht, dass mein Vater und mein Großvater in der anderen Ecke des Raumes mit etwas hantierten. Nachdem meine Neugierde geweckt war, sah ich mir etwas genauer an, was die beiden Männer dort machten. Sie hatten einen zylinderähnlichen Gegenstand aus Packpapier zusammengeleimt. Auf meine Frage, was dies wohl werden soll, bekam ich nur eine ausflüchtige Antwort. Ich gab mich damit zufrieden, beobachtete das Treiben der beiden aber aus gegebener Entfernung weiter. So bekam ich mit, wie aus dem zunächst noch undefinierbaren Gegenstand eine Bischofsmütze wurde.
Am Abend des nächsten Tages war es endlich so weit. Nach Einbruch der Dunkelheit sollte der Nikolaus kommen. Ich saß zusammen mit meiner Schwester und der Großmutter auf dem Kanapee. Uns gegenüber machten es sich die Eltern bequem. So warteten wir rund um den Küchentisch sitzend, mit Spannung darauf, dass der Nikolaus endlich erscheinen würde. Nur einer fehlte und das war unser Opa. Aber dieser würde sicherlich etwas später erscheinen, dachte ich mir, da er wahrscheinlich noch etwas zu tun hätte.

Da, auf einmal hörten wir von draußen Kettengerassel. Wenige Augenblicke später pochte es schon an der Küchentüre. Gespannt sahen wir mit ängstlichen Blicken auf die Türe, die langsam aufging. Darin erschien eine seltsame Gestalt, die mit einem langen schwarzen Wintermantel bekleidet war. In der linken Hand trug sie zwei Säckchen und einen langen Stock. Im Gesicht hing ein langer Bart, der so weiß war wie Watte und auf dem Kopf saß eine Bischofsmütze, die mir recht bekannt vorkam.

„Das sollte also der Nikolaus sein!“ - Mir kam ein leiser Verdacht auf und ich glaubte jetzt zu wissen, warum unser Opa immer noch nicht in unserer Mitte anwesend war! Langsam die Türe schließend, kam der Nikolaus mit behäbigen Schritten näher. Mit den Worten:

- „Einen guten Abend wünsche ich euch allen!“ - unterbrach er die Stille, in der man zuvor eine Stecknadel hätte fallen hören können.

„So spricht doch nur unser Opa“ - dachte ich mir, denn die Stimme kam mir recht bekannt vor! Jetzt war ich mir mit meiner Vermutung ganz sicher. Da rief ganz unerwartet meine Schwester:

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(..) Die Geschichte wurde an dieser Stelle gekürzt. Sie liegt komplett vor und ist für Printmedien lieferbar.
Text: Walter J. Pilsak
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