Im Reich des Teufels

Im Reich des Teufels
Auf der Suche nach dem Tasmanischen Beutelteufel...


Brehms Thierleben, Allgemeine Kunde des Thierreichs, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1877

Zitat:

"Ungleich hässlicher und im höchsten Grade abstossend und widerlich ist der nächste Verwandte des Beutelwolfes, der Teufel der Ansiedler (Dasyurus ursinus, Didelphys ursina, Sarcophilus und Diabolus ursinus). Diesen bedeutungsvollen Namen erhielt das Thier wegen seiner unglaublichen Wildheit und Unzähmbarkeit. Alle Beobachter sind einstimmig, dass man sich kaum ein ungemüthlicheres, tolleres, unsinnigeres und wüthenderes Geschöpf denken könne, als diesen Beutelteufel, dessen schlechte Laune und Ärger niemals endet und dessen Zorn bei der geringsten Gelegenheit in hellen Flammen auflodert."

Exposé der Reportage

Damals sah die Welt noch anders aus. Man fand die Tasmanischen Tiger und Teufel noch im südlichsten Teil Australiens. Der offiziell letzte Tasmanischen Tiger starb am 7. September 1936 in einem Zoo in Hobart, der Haupstadt Tasmaniens. Seidher gibt es zwar immer wieder Berichte von Sichtungen, doch keine wurde je offiziell bestätigt.

Den Tasmanischen Teufel gibt es noch.

Ich bin mit David Cohen, einem Ingenieur, der umweltfreundliche Wasserbehandlungsanlagen entwickelt, in Brisbane der Haupstadt Queenslands verabredet. David hat seine Jugend in Tasmanien verbracht, liebt die Insel und ist auch heute noch oft dort zu Besuch.

"Wenn Du den Teufel noch sehen möchtest, musst Du dich beeilen. In den letzten Jahren sind ungefaehr 80 - 90 % der Teufelpopulation einer Tumorerkrankung zum Opfer gefallen, die sich rasend ueber die Insel ausgebreitet hat und für die es, wenn die Tiere einmal befallen sind, keine Heilung gibt."

Wir habe eine grosse Karte Tasmaniens vor uns ausgebreitet und David beginnt diese mit Notizen zu bekritzeln. Er notiert Wege, Adressen von Bekannten, kleine Teufelpflegestationen und schwärmt von den Reizen des Landes.

"Früher lebte einmal eine Teufelin unter dem Haus unserer Nachbarn. Sie war so scheu, dass sie es lange nicht mitbekamen. Später konnten wir sie dann gelegentlich beobachten. Natuerlich hast Du gemerkt, wenn Teufel in der näheren Umgebung sind. Du kannst sie Nachts hören und was Du dann zu hören bekommst, lässt Dich verstehen, warum sie den Namen Teufel erhielten."

Der Direktflug von Brisbane nach Hobart daert ungefähr drei Stunden. Wir buchen uns einen Mietwagen in Hobart und begeben uns auf Spurensuche.

(..) Text an dieser Stelle gekürzt


Viele weitere Fotos sind lieferbar. Der Autor befindet sich in Australien.

Fotos: Ralph Loesche
Text: Loesche / Reportagen.de