Drachensport

Unsere Himmel werden bunter. Immer schönere und größere Drachen erobern den Luftraum. Egal ob bodenständig, wagemutig, Tüftler oder Träumer: Der Drachensport bietet jedem etwas!

Bodenpiloten steuern Ein- und Mehrleiner-, Trick- oder Mattendrachen. Wer lieber den Boden unter den Füßen verliert begiebt sich in Gleitschirme, Kiteboards oder Drachenflieger.

Angefangen hat alles mit einfachen Einleinerdrachen, wie sie auch Heute noch bei Kindern beliebt sind. Schon vor 2000 Jahren gab es sie in allen erdenklichen Formen. Gebaut aus Bambusstäben und Seide waren sie für Normalbürger aber noch unerschwinglich. Drachenfliegen war etwas Fürsten, Prinzessinnen und den kaiserlichen Hofstaat. Das änderte sich mit der Verbreitung des Papieres. Von nun an übernahmen Bastler, Kinder und Flugbegeisterte das Kommando. Im Drachenbau fanden sie ein Hobbie das bis Heute nichts von seiner Magie verloren hat.

Anfang des 18. Jahrhunderts waren die Drachen in Europa als Kinderspielzeug weit verbreitet. Jetzt erkannte auch die Wissenschaft welche Möglichkeiten die motorlosen Gleiter bieten. Es wurden Drachen für meteorologische Untersuchungen und für millitärische Verwendungen entwickelt. Dafür brauchte man Fluggeräte die sich präzise steuern ließen. Die ersten Mehrleiner und Gleitschirme wurden entwickelt. Mit ihnen konnte man größere Höhen erreichen und sogar Menschen in die Luft befördern.

Auch die Hobbypiloten ließen sich nicht lange bitten. Sie entwickelten immer ausgefeiltere Flugdrachen: Trickdrachen, Hängegleiter, Drachenflieger und zum Schluß die Kitesysteme . Heute gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten im Drachensport bis hin zum Speedflying, bei dem man auf Skiern  von einem Kitesegel über die Piste gefegt wird.

Im Zuge des Klimawandels bekommen die Drachen erneuten Aufwind. Skysails ist ein computergesteuertes Drachensystem für Schiffe. Dabei wird ein Lenkdrachen von bis zu 5000 m² an einem Schiff befestigt, wodurch sich der Treibstoffverbrauch um bis zu 1/3 reduzieren und die Geschwindigkeit erhöhen lässt. Skysails zeigt: Die Potentiale des Drachenflugs sind noch längst nicht ausgereizt.  

Welcher Drachentyp bist Du?
Die Grundfrage beim Drachensport lautet: Lenken oder Abheben? Nicht dass man sich grundsätzlich entscheiden müsste. Man kann beides machen.

Aber es ist schon ein Unterschied ob man vom Boden aus einen Drachen steuert oder sich selber mit einem Segel auf dem Rücken in die Luft begibt.

Während das traditionelle „Drachen steigen lassen“ als Hobby gilt, sind Kiteboarden und Paragleiten anerkannte Sportarten. Dazwischen gibt es allerlei Abwandlungen. Die Grenzen verschwimmen zusehends. Powerkiter machen mit Hilfe des Windes riesige Sätze und Trickflugpiloten führen vom Boden aus beeindruckende Wettkämpfe durch.

Zunehmend setzt sich der Begriff „Drachensport“ für alle Disziplinen durch. Was aber nicht bedeutet, dass man alles mit sportlichem Ehrgeiz verbinden und regelmäßig machen muss. Was gibt es romantischeres als an einem schönen Herbsttag mit der oder dem Liebsten einen Drachen steigen zu lassen? Und oft macht es gerade dann am meisten Spaß wenn man es nicht jeden Tag macht.

Einen Drachen fliegen lassen...
Beginnen wir mit dem schönen Herbsttag. Alles was Du für den perfekten Tag brauchst ist ein Einleinenfluggerät, genannt Drachen. Soll es es der einfache Drachen zum hochziehen und fliegen lassen sein? Einer den man um den großen Zeh bindet und sich dann ins Gras legen kann? Dann brauchst Du einen Einleiner.

Du bekommst dieses Standardmodell in Spielzeugläden, im Internet aber auch als etwas schnittigere Version im Drachenshop. Einleinerdrachen gibt es als Modellbausatz oder fertig zum auspacken und loslegen. Doch Vorsicht, nicht jeder Einleiderdrachen ist leicht zu steuern! Es gibt anspruchsvolle Einleider, mit denen man Luftkämpfe, und waghalsige Flugmanöver durchführen kann. Solche filigranen „Kampfdrachen“ zu steuern ist schwer, da sie perfekt austariert sein müssenm. Ihre Handhabung erfordert Geschick und Reaktionsvermögen. Am besten erstmal eine Nummer „kleiner“ anfangen.

Ein selbstgebauter Drachen ist natürlich etwas besonderes. Man sollte dafür Spaß am Basteln und ein wenig geometrisches Grundverständniss mitbringen. Der einfachste Drachen ist in 20 Minuten fertig. Ohne Näharbeiten nur mit Klebefilm fliegt er ganz hervorragend und ist auch erstaunlich stabil. Für kompliziertere Modelle braucht man lange Winterabende und eine Nähmaschine. Am Ende des Beitrags findest Du einige Bezugsquellen für Drachen und Drachenbausätze.

...oder mit einem Drachen fliegen?

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Kompletter Text liegt vor, Fotos dazu sind lieferbar!