Die verschwiegene Prophezeiung!

Die verschwiegene Prophezeiung !
Wie sich die Vorhersagen einer Seherin im Laufe der Jahre erfüllten

Begonnen hatte eigentlich alles ganz harmlos: Marianne, eine vor kurzem geschiedene Mutter mit zwei Kindern wurde glückliche Besitzerin eines schon etwas älteren Einfamilienhauses. Das Mädchen Susi war an die 13 Jahre alt und der Junge mit Namen Andy vielleicht 5 Jahre jünger. Marianne konnte das Häuschen günstig erwerben und renovierte es mit Hilfe ihrer Geschwister und Verwandten von Grund auf, so dass daraus ein schmuckes Eigenheim wurde.

Monate, bevor sie ihr Häuschen erwarb, besuchte sie eine Arbeitskollegin, die ihr nur so nebenbei erzählte, dass diese bei einer alten Frau war, die als Wahrsagerin weitum bekannt ist. Wenn sie Lust hätte, solle sie doch auch einmal diese Frau besuchen. Es ist mit Sicherheit sehr interessant, auch wenn man nicht an diesen Hokuspokus glaubt.

„Das würde mich eigentlich schon näher interessieren“ - dachte sich Marianne. „Es wäre interessant, wenn ich wüsste, wie meine Zukunft ohne Ehemann aussieht - Ich könnte ja auch einmal zu dieser Frau gehen und mir die bevorstehende Zeit prophezeien lassen“! Doch so recht wusste sie noch nicht, was sie machen sollte. Wenn diese Frau ihr nun etwas schlechtes voraus sagen würde, was dann? So ließ sie sich von ihrer Kollegin erst einmal erzählen, wie dieser Besuch bei der Wahrsagerin so vor sich ging und was diese ihr vorausgesagt hätte.

Doch wie es mit der Neugierde eben so ist - wenn sie erst einmal geweckt wurde, lässt sie einem nicht mehr los. Es dauerte zwar noch Wochen, doch dann kam der Tag, an dem sie vom Vorsatz zur Tat schritt. Zusammen mit ihrer Schwester suchte sie die Wahrsagerin auf.

Diese war eine uralte Frau, die in einem kleinen Häuschen in einem abgelegenen Dorf wohnte. Nachdem die beiden Frauen eingetreten waren, wollten sie zunächst von der Seherin, die einen vertrauten und sympathischen Eindruck machte, wissen, was eine Voraussagung kostet. Diese erwiderte: „Ich verlange kein Geld. Sie können mir aber nachher etwas geben, wenn sie wollen“!

Alsdann nahmen die beiden Schwestern in einem kleinen Zimmer Platz, dessen Wohnungseinrichtung sehr bescheiden, ja fast ärmlich wirkte. Zunächst sagte die alte Frau Mariannes Schwester die vermeintliche Zukunft voraus. Es ging alles recht konventionell vor sich. Gar nicht so, wie viele es sich vorstellen mögen. Es herrschte keine düstere Stimmung. Alles ging ohne Kerzenlicht vor sich und auch Glaskugel oder Kaffeesatz waren nicht vorhanden.

Endlich war Marianne an der Reihe. Die alte Frau nahm ihre rechte Hand in die ihrige und betrachtete die sich darauf abzeichnenden Linien. Nach einer kurzen Pause sprach sie unter anderem: „Sie sind zur Zeit auf sich alleine gestellt. Ihr Ehemann hat sie betrogen und lebt nicht mehr bei Ihnen. Sie werden aber in einigen Jahren wieder heiraten. Ich sehe auch, dass sie glückliche Besitzerin eines Häuschens werden. Sie haben zwei Kinder - einen Sohn und eine etwas ältere Tochter.“

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(..) Text an dieser Stelle gekürzt, liegt komplett vor.

Text: Walter J. Pilsak