Von Erstklässlern und Klassentreffen

Mehr oder weniger wehmütige Erinnerungen an die Schulzeit
Von Erstklässlern und Klassentreffen

Mehr oder weniger wehmütige Erinnerungen an die Schulzeit

Kinder und Narren sagen die Wahrheit, heißt eine alte Volksweisheit. Wie jeder aus eigener Erfahrung weiß, gilt dies besonders für Kinder. Unsere Jüngsten plappern oft unentwegt von morgens bis abends und sind mit ihren sprachlichen Kapriolen kaum zu bremsen. Komische Wortverstümmelungen, vertauschte Silben oder falsch angewandte Begriffe lassen uns Erwachsene oft Schmunzeln, auch wenn es von seiten des Kindes gar nicht so gemeint war. Zusammenhänge interpretieren sie mit ihrer eigenen, einfachen Logik. So wird nicht selten aus einer ernsten Sache das Gegenteil, nämlich eine komische, wenn nicht gar spaßige Angelegenheit.

Da fragte doch Marco, der als Schulanfänger schon einige Wochen in die 1.Klasse ging, seine Mutter: „Du Mamma, heute hatten wir Religionsunterricht. In welche Kirche muss denn ich gehen?“. Die Mutter gibt dem Knirps zur Antwort: „Marco, dass weißt du doch - in die Katholische selbstverständlich, du bist ja katholisch getauft. Da meint der Kleine entrüstet: „In diese Kirche möchte ich nicht gehen, ich bin doch nicht katholisch sondern städtisch. Ich bin ja auch in den städtischen Kindergarten gegangen!“ Dazu muss gesagt werden, dass es in dem Ort auch noch einen katholischen Kindergarten gab!

Als das erste mal Pfingstferien waren, sagte der gleiche Lausbub während des Mittagessens zu seinem Vater: „Du Papa, morgen am Samstag habe ich doppelt Urlaub!“ Auf die Gegenfrage wieso, meinte er: „Normalerweise ist ja am Samstag keine Schule, sondern schulfrei! Da aber jetzt auch noch Ferien sind, habe ich doch morgen doppelt Urlaub!“

Alexander - 3 Jahre alt - sieht den Mond, der als Sichel am Abendhimmel steht. Er sieht ihn kurz an und sagt: „O Mama schau: Mond ist kaputt!“ Zwei Wochen später als wieder Vollmond ist, sagt er bei einem abendlichen Spaziergang: „Mama, jetzt ist der Mond wieder repariert!“

Der gleiche Dreikäsehoch holt im Alter von vier Jahren einmal mit einem kleinen Eimer, Kohlen aus dem Keller. Als er wieder beim Ofen angelangt ist, sagt er zu seinem Vater: „Schau Papa, wie viel Kohlen ich gebracht habe“ - und fängt an zu zählen: „eins, zwei, drei und noch eine und noch eine! Papa, drei Kohlen und zweimal noch eine habe ich gebracht!“ (Er konnte zu dieser Zeit nämlich erst bis drei zählen).

Harald ( 2,5 Jahre) ist beim essen. Plötzlich hört die Mutter, die im Zimmer nebenan ist, ein scheppern, als wenn Porzellan zerbrochen wäre. Gleich dar
auf sagt der Kleine zur Mutter: „So Mama, fertig - Teller raus geschmissen“ - und reibt sich dabei die Hände, als wenn er etwas großes geschafft hätte. Als die Mutter der Sache auf den Grund geht, sieht sie, dass der Kleine seinen Teller aus dem offenen Fenster geschmissen hatte!

Udo (2,5 Jahre) sieht ein Buch an und sagt: „Schau Mama, Elefant!“ Dabei zeigt er auf eine unbedruckte, leere Buchseite. Mama gibt ihm sichtlich amüsiert zur Antwort: „Du hast ja Halluzinationen, das ist ja eine leere Seite“. Der um vier Jahre ältere Peter, der auch zugehört hatte, meinte daraufhin: „Mama, was ist eigentlich eine Halluzination“. Diese erklärte ihm, dass dies etwas ist, das man sieht und das in Wirklichkeit gar nicht da ist. Daraufhin unterbricht er die Mutter und meint: „Du brauchst mir das gar nicht weiter zu erklären. Ich weiß jetzt dass Halluzinationen leere Seiten in einem Buch sind!“

Hubert sieht mit seinem Vater eine Musiksendung im Fernsehen an, in der gerade drei mollige Damen singen. Da meint der Sechsjährige - einen fachmännischen Blick auf den Bildschirm werfend, ganz ernst - „Du Papa, das sind aber keine Sexy-Frauen, die sind ja ganz schön dick!“

Ein Schulanfänger meint abends zu seinem Vater: „Heute haben wir in der Schule Probealarm gehabt. Als wir aus dem Klassenzimmer gegangen sind, hat es auf einmal gekracht“. Als Papa ihn fragt, was das war, sagt er: „Vielleicht ein kleiner Krieg!?“

Ein Mädchen, das in die 2.Schulklasse geht, sagt zur Tante: „Du Tante, neben den Christian setze ich mich in der Schule nicht mehr - der stinkt nämlich nach faul!“ Da fragt die Tante: „Wieso stinkt der nach faul?“ Daraufhin sagt die Kleine: „Unsere Lehrerin sagt immer zum Christian, du stinkst vor Faulheit!“

Nun, bis diese Abc-Schützen statt der Ferien wirklich einmal Urlaub bekommen, werden noch einige Jahre vergehen. Wahrscheinlich werden sie dann Jahrzehnte später beim ersten Klassentreffen genauso wehmütig an ihre Schulzeit zurückdenken, wie es wohl die meisten von uns tun!

Wenn man an ein Klassentreffen denkt, dann fällt einem unweigerlich die „Feuerzangenbowle“ von Heinrich Spoerl ein. Deren Folgen sind ja bestens bekannt! Jeder von uns hat bestimmt schon einmal an einem solchen Schülertreffen teilgenommen. Auch wenn in der Realität des Lebens diese Zusammenkünfte keinen solchen Ausgang haben wie in Spoerls bekanntem und verfilmten Roman, so ist es doch immer wieder ein Erlebnis, wenn man an längst vergangene Schul- und Lausbubenzeiten erinnert wird.

Vor kurzem fand ein Klassentreffen eines Schülerjahrgangs statt. Es war das erste nach 28 Jahren Da viele der ehemaligen Mitschüler schon bald nach der Schulentlassung wegzogen, wurde das Wiedersehen groß gefeiert. Alte Erinnerungen wurden ausgetauscht und Streiche auf’s neue erlebt. Die ehemaligen Schulkameraden kamen sich vor wie in der Schulzeit. Es schien, als hätte sich kaum einer verändert, nur dass einige schon die ersten grauen Haare bekamen und einiges an Gewicht zugelegt hatten.

Die Stimmung stieg im Laufe des Abends von Stunde zu Stunde, so dass alsbald eine Mordsgaudi herrschte: Und als der ehemalige Klassenlehrer - der trotz seiner 80 Jahre noch in voller geistiger Frische erschienen war - von zwei ehemaligen Schülern zum Rednerpult geführt wurde, war die Rührung allseits groß.

Mit zittriger Stimme und feuchten Augen sprach der Lehrer in das Mikrophon: „Buben, wenn ich mich als alter Greis in diesem Saal so umschau, sehe ich nur gutaussehende Menschen. Gut ausgewachsen habt ihr euch. Da haben euch die Schläge mit dem Rohrstock, die ich euch auf die Handflächen gegeben habe, nicht geschadet.!“

© Walter J. Pilsak
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