Thailand – Exotik pur

Eine Reise von Bangkok in den Norden
Thailand – Exotik pur

Eine Reise von Bangkok in den Norden

Es ist kurz vor sieben Uhr morgens. Bangkok ist schon wach. Wir, das sind Evi, Petra, Toni und ich, haben gerade gefrühstückt und sind auf dem Weg zur Hotellobby. Dort werden wir schon von Ting, unserer Reiseführerin, und Sam dem Fahrer erwartet. Nachdem das Gepäck verstaut ist drängeln wir uns durch den Morgenverkehr von Bangkok und verlassen die Stadt auf dem Highway in Richtung Norden.

Unser erstes Ziel ist Ayutthaya, die alte Hauptstadt Thailands, etwa 70 km entfernt von Bangkok. Hier erwartet uns eine Überraschung. Eben ist ein Treffen von etwa 4000 buddhistischen Mönchen beendet worden. Die Mönche sammeln für ihre armen Brüder im Süden, an der Grenze zu Malaysia, die Unterstützung brauchen. Meine Kamera juchzt förmlich vor Vergnügen angesichts der orangen und gelben Mönche in der Morgensonne.

Ayutthaya liegt auf einer Insel am Zusammenfluss dreier Flüsse: Maenam Chao Phraya, Pasak und Lopburi und befand sich im 14. Jahrhundert noch an der Küste. Aber als Ergebnis der Jahrhunderte langen Verschlammung ist das Meer inzwischen 100 km entfernt. Insgesamt 35 Könige beherrschten zwischen 1351 und 1758 Siam und erweiterten die Hauptstadt stetig. In ihrer Blütezeit war Ayutthaya eine Weltstadt mit den drei Königspalästen, 375 Tempelanlagen und 94 Stadttoren. Die Fruchtbare Zentralebene und Steuern auf Handel und Transport machten die Stadt reich. Handelsbeziehungen bestanden unter anderem China, Java, Malaysia, Indien, Ceylon, Persien, Japan und in Europa mit Portugal, Frankreich, Holland und England. Am 7. April 1767 wurde die Stadt von den Birmen, nach mehreren Belagerungen, erobert, geplündert und fast vollständig zerstört. Es war das Ende von Ayutthaya und kurze Zeit später gründete König Phutthayotfa Chulalok (Rama I.) die neue Hauptstadt Bangkok. Die heutigen Ruinen stammen aus der Restaurierung, die von König Prasat Thong in Auftrag gegeben wurde. Der 46 m hohen Prang ist wohl das eindrucksvollsten Gebäude der alten Hauptstadt neben einem weiterem Dutzend Sehenswürdigkeiten. Ting erklärt uns die Unterschiede der einzelnen Buddha Statuen und führt uns die alte Zeit ein. Hoffentlich bleibt einiges bei mir hängen. Nach einer ausgiebigen Besichtigung treibt uns der Hunger weiter nach Norden wo uns Ting ein Restaurant im Grünen versprochen hat.

Das Mittagessen war köstlich und nebenbei erfahren wir noch Interessantes über Kapok, den Wollbaum. Wildwachsend, also nicht in Plantagen, sind seine Fasern die leichtesten der Welt, thermoregulierend und atmungsaktiv. Unser nächstes Ziel ist die alte Hauptstadt, des gleichnamigen Königreiches Sukhotai (1238 – 1347). Bei einer Rast unterwegs lernen wir die Herstellung von Chips aller Arten kennen. Chips aus Bananen, Kartoffeln, Früchten und exotischen Gemüsen, zum Teil aus für uns vollkommen unbekannten Gewächsen.

Der Geschichtspark Sukhothai umfasst die Ruinen von Sukhothai, der Hauptstadt des Sukhothai-Königreiches, dort wo sich heute die Nordregion von Thailand befindet. Die alte Stadt war durch Erdwälle und Wassergräben von etwa 2 km x 1,6 km Ausdehnung umgeben und durch die Befestigungen führten vier Eingangstore in die Stadt. Bereits 1942 gab es Pläne, sie als historischen Park zu restaurieren, die Arbeiten wurden aber erst 1988 abgeschlossen. Es gibt eine Unmenge Tempel und Sehenswürdigkeiten, innerhalb sowie außerhalb der Mauern. Östlich der Palastruinen liegt das Ramkhamhaeng-Nationalmuseum mit zahlreichen Kunstgegenständen.

Die Sonne legt sich schlafen und auch wir suchen unsere Schlafstätte für diese Nacht auf, das „Le Charme Hotel“ unweit der alten Hauptstadt. Ein kleines, feines Hotel inmitten von Teichen mit unzähligen Seerosen.
Nach einer ruhigen Nacht und einem tailändisch – europäischem Frühstück statten wir dem Geschichtspark Sukhothai noch einmal einen Besuch ab bevor es weiter geht in den Norden. Im Morgenlicht herrscht eine völlig andere Lichtstimmung. Die Schwalben sausen über die Seerosen um sich ihre Morgenmahlzeit zu fangen.

Unser Bus, ausgestattet mit Clubsesseln, ist von Sam schon vorgekühlt und wir genießen die vorbeihuschende Landschaft. Plötzlich fährt Sam links ran. Bauern haben einen Teich, der bestimmt 8 Meter tief ist, leergepumpt und das Wasser in die umliegenden Reisfelder geleitet. Der Reis ist am reifen und die Bauern schützen so ihre Ernte vor den gefräßigen Ratten. Nebenbei kann man auf diese Weise den Teich einfach leerfischen. Ting möchte einen Fisch retten, einen scheinbar „noch“ lebenden Wels. Er kommt in eine Plastiktüte und wir machen uns mit dem Bus auf den Weg nach einer neuen Heimat für den Fisch. Das schwierige daran ist, Ting möchte ihn nur in einem fließendem Gewässer aussetzten. Sie befürchtet in einem Teich könnte er bald wieder auf dem Trockenen landen. Nach einer Viertelstunde finden wir endlich einen kleinen Bach. Ting hat immer wieder Mineralwasser in die Plastiktüte geschüttet und ist überzeugt das der Fisch noch lebt, obwohl wir es nicht mehr so recht glauben können.
Er zeigt keinerlei Regungen mehr. Nachdem ihn Petra aus der Plastiktüte in den Bach hat plumpsen lassen bleibt er regungslos mit dem Bauch nach oben liegen. Ein kleiner Stups mit einem Zweig erweckt ihn aber plötzlich zum Leben und er schwimmt munter davon als wäre nichts gewesen. Ting ist glücklich und auch wir freuen uns alle über die gute Tat.

Die Landschaft wird immer bergiger und am Straßenrand werden „Delikatessen“ verkauft, wie zum Beispiel die Eier der roten Ameisen. Wir erreichen Lampang um uns dort die Anlage des „What Phra That Lampang Luang“ anzusehen, angeblich einer der fasziniertesten Tempel Thailands. Er liegt auf einem Hügel südwestlich von Lampang, ist von Mauern umgeben und diente früher als Schutzburg. Der Sage nach wurde er von Königin Chamadevi im 7. Jahrhundert gestiftet. Es ist ein vielbesuchter Tempel und auch Ting verrichtet ihr Gebet. In einem der Tempel Gebäude entsteht durch einen Schlitz in der Wand eine Art Laterna Magika. Allerding darf dieses Heiligtum von Frauen nicht betreten werden. So müssen sich unsere Damen mit einem Foto zufrieden geben.

In der Stadt Lampang warten bereits 2 Kutschen auf uns. Lampang ist die einzige Provinz Thailands, in der Pferdekutschen noch immer das Haupttransportmittel sind. So kommen auch wir in den Genuss einer Stadtrundfahrt mit einer Kutsche. Lampang hat etwa 55000 Einwohner und wurde bereits im 7. Jahrhundert gegründet. Ansonsten ist es eine recht beschauliche Stadt mit vielen Pilgern.

Wir haben noch etwa 100 km bis nach Chiang Mai, der „Rose des Nordens“. Am Weg liegt eine Geisterhausfabrik. Das Geschäft blüht, gibt es doch kein Haus das nicht mindestens ein Ahnenhäuschen vor der Türe hat. Nach vielen Kurven durch die Berge werden wir in Chiang Mai im „Schewe Wana Suite Resort“ herzlich begrüßt. Ein kleines, familiäres Hotel, mitten in der Stadt. Doch sobald man den Innenhof betreten hat wähnt man sich im Dschungel. Eine grüne Oase mit Banenestauden und anderen Pflanzen. Wir haben Hunger und am Flussufer des Maenam werden wir köstlich bewirtet. Ein anschließender Besuch des berühmten Nachtbasars ist ein Muss. Als ich das erste mal da war, vor fast dreißig Jahren, gab es ihn auch schon, allerdings noch um ein Vielfaches kleiner und beschaulicher.

(..) Text an dieser Stelle gekürzt, liegt komplett vor!

Weiter geht es durch das Knoblauchland nach Chiang Mai. Tonnen von Knoblauch werden hier geerntet und auf Fußballfelder großen Flächen getrocknet und kauffertig gemacht. Tagelöhner verrichten diese Arbeit für umgerechnet etwa 5 Euro am Tag.

Nach dem Mittagessen, wie immer hervorragend, machen Ting und Sam noch eine Stadtrundfahrt mit uns bevor wir durch den exotischen Markt von Chiang Mai bummeln. Es ist Anfang Februar und vor dem Markt auf der Straße haben Händlerinnen ihre Erdbeerstände aufgebaut. Die Erdbeeren aus Chiang Mai gelten als die besten. Der China Market in Bangkok bietet schon die ungewöhnlichsten „Delikatessen“ an, aber das Sortiment hier kann exotischer nicht sein. Früchte und Gemüse, manches habe ich noch nie gesehen, roh und verarbeitet, in Schalen und Schüsseln präsentiert, in Plastiktüten portioniert oder noch im Kochtopf schwimmend. Da gibt es Fleisch als Bällchen, als Streifen oder im Stück. Nebenan krabbeln Maden und Käfer in ihrer Auslagenschüssel und aus einem großen Topf mit wurmartigen Tierchen wird auch gerne gekauft. Wie zur Erholung gibt es dazwischen immer wieder auch uns Bekanntes. Bereitwillig geben die Händler Auskunft über ihre Produkte. Ting und Sam sind aus verschiedenen Regionen des Landes und stufen manches als „Bergvolkspeisen“ ein obwohl der Wahlspruch von Ting lautet: „Man kann alles essen!“ Am Ende des Marktes sind die Blumenhändler und zeigen die prächtigsten Blüten des Nordens.

Am Bahnhof von Chian Mai wartet der Zug nach Bangkok auf uns. Wir verabschieden uns von Sam der das Auto nach Bangkok zurück fährt und Ting fährt mit uns im Zug nach Bangkok. Wir haben einen Schlafwagen Erster Klasse gebucht und Nathalie, die uns auf der Reise durch die Nacht betreuen wird, begrüßt uns mit einem Sawadee Kaa, was sie als Frau ausweist. Am nächsten Morgen jedoch, ungeschminkt, begrüßt „sie“ uns mit Sawadee krab, also als Mann. Ob komplett umoperiert oder nur weiblich gekleidet, in Thailand werden Transsexuelle schlicht als „Ladyboys“ bezeichnet und gehören ganz normal zur Gesellschaft. Die Schlafwagen, gebraucht in Japan gekauft, bestehen aus kleinen Sitzabteilen die später zu einem Bett umgebaut werden und sie sind sehr gemütlich. Wir nehmen unser Abendessen in unserem Abteil ein und rollen bei untergehender Sonne unserem Ziel Bangkok entgegen.

In dem schaukelnden Wagen schlafen wir gut und plötzlich strahlt die Morgensonne durch das Fenster. Wir haben noch eine gute Stunde bis Bangkok, gerade noch Zeit für ein Frühstück. Am Hauptbahnhof wartet bereits ein Wagen und bringt uns durch den Morgenverkehr zum Flugplatz. Wir verabschieden uns herzlich von Ting und fliegen weiter zum relaxen nach Krabi.

Text und Fotos Josef Lindhuber
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