Gänseschlachten auf dem Land

Eine alte Tradition stirbt langsam aus
Gänseschlachten auf dem Land

Eine alte Tradition stirbt langsam aus

Es ist ein Freitag, Anfang Dezember; die Witterung ist mild und der Schnee lässt noch immer auf sich warten. Schon in gut zwei Wochen ist das Weihnachtsfest, an dem bei vielen Familien auf dem Festtagstisch eine gebratene Gans mit Knödeln und Kraut steht. Zeit also, für den nötigen Nachschub für die kochenden Hausfrauen oder Wirtshausköche zu sorgen. Wer nur das Beste verwendet und sich nicht mit einer gefrorenen Gans aus dem Supermarkt zufrieden geben will, der hat sich schon lange bei einem der wenigen Gänsehalter - die es heute auf dem Land noch gibt – sein Exemplar vorbestellt.

Auf einem Bauernhof in einem kleinen Dorf in der nordöstlichen Oberpfalz ist deshalb heute „Schlachttag“. Die etwa 20 Hausgänse, welche das ganze Jahr über gefüttert wurden und nur das Beste bekamen, müssen heute ihr Leben lassen. Das schon etwas ältere Ehepaar, das außer etwas Federvieh, wie Enten, Hühner und Gänse, nichts mehr hält, wird bei dieser schweren Arbeit von einer befreundeten Frau unterstützt. Alle drei haben deshalb heute ein schönes Stück Arbeit vor sich.

Noch herrscht Ruhe auf dem Hof und nur ab und zu hört man das schnattern einiger Gänse, die sich irgendwo in einem Stall befinden. Ansonsten sieht man außer einigen Hühnern, die im Hof scharrend nach Futter suchen, niemanden. Nur wenn man in die Scheune durch das offene Tor blickt, sieht man eine tote Gans die sich kopfüber in einem Behälter befindet. Neben den gemauerten Gebäuden steht im Freien ein alter eiserner Ofen mit einem langen Rohr aus dem es qualmt. Darauf steht ein großer Behälter in dem sich heißes Wasser befindet.

Jetzt kehrt plötzlich Leben ein. Die Bäuerin kommt aus einem Nebengebäude und geht in die Richtung aus der das Gänsegeschnatter kommt. Sie verschwindet in einem Stall und kommt gleich darauf mit einer Gans in den Armen, heraus. Das Tier ahnt wahrscheinlich, dass es ihm an den sprichwörtlichen Kragen geht und bringt keinen Ton heraus. Sie verschwindet in der Scheune daneben und kommt nach nicht einmal einer Minute wieder mit einer Gans heraus. Es ist diejenige, die in dem Behälter war. Ihren Platz nimmt jetzt das eben geschlachtete Tier ein und blutet dort aus. Jetzt kommt auch der Bauer aus der Scheune heraus, der das für die Gans tödliche Geschäft verrichtete.
Für Feinfühlige nur zur Information: In einem Schlachthof hängt man die Gänse lebend mit den Füßen nach oben an ein Förderband, mit dem sie dann in ein Tauchbad befördert werden, in dem sie an einem Elektroschock sterben. Es ist anzunehmen, das die Gänse auf dem Bauernhof einen schnelleren Tod sterben und auch dem Stress nicht so ausgesetzt sind, wie im Schlachthof.

In einem Nebengebäude erfolgt jetzt die weitere Verarbeitung der Gans. Jetzt folgt die langwierigste Arbeit bei einer Gänseschlachtung. In einem heißen Bad werden jetzt die Federn gerupft. Die guten Federn und Daunen werden gleich sortiert, da man sie später einmal für ein Kissen oder Bett verwenden kann. Eine Gans hat etwa 200 g verwertbare Federn. Danach werden noch etwa vorhandene Kiele aus der Haut heraus gezogen. Mit einem Gasbrenner wird die Gans dann von verbliebenen Daunenresten gereinigt und rundherum gesäubert.

Jetzt muss die Gans nur noch ausgenommen werden, was mit einem scharfen Messer geschieht. Nachdem sie innen noch mit Wasser gesäubert wird, kommen die essbaren Innereien in einen Extrabeutel. Jetzt ist die Gans fertig zum Transport oder zum Eingefrieren in eine Kühltruhe. Auch die Füße und die Köpfe der Gänse finden eine Verwendung. Es gibt nämlich Liebhaber, welche diese Teile zu speziellen Rezepten oder zu etwas anderem verarbeiten.


Glückliche Gänse

(..) TEXT AN DIESER STELLE GEKÜRZT, LIEGT KOMPLETT VOR!

Die Haltung von Hausgänsen und deren Schlachtung dann kurz vor Kirchweih, Martini oder Weihnachten war früher auf dem Land allgemein üblich. Jeder der auch nur ein kleines Stück Land sein Eigen nennen konnte, fütterte das ganze Jahr über zumindest einige Exemplare dieses Federviehs. Im Vergleich zu Tieren, die im Maststall gefüttert werden, haben diese Gänse hier ein artgerechtes und schönes Leben. Sechs bis sieben Monate lang hat die Gänseschar den ganzen Tag freien Auslauf und kann auch zu einem nahen Teich gehen. Diese alte Tradition scheint aber langsam auszusterben, denn immer weniger machen sich auf dem Land diese mühselige Arbeit mit ein oder zwei Dutzend Gänsen die auch finanziell keinen Gewinn abwirft. Es scheint, dass es bald nur noch am Fließband geschlachtete Gänse in unseren Supermärkten zu kaufen gibt, die in einem Maststall eingesperrt mit Hunderten anderen Artgenossen in beengten Verhältnissen aufgewachsen sind.

Text und Fotos: Walter J. Pilsak

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