Zu Gast bei den Paharias

Ein Bergvolk in Nordindien
Filmdoku Hilfe für die Paharias

Zu Gast bei den Paharias
Ein Bergvolk in Nordindien

Sprecher: Mit fröhlichem Gesang und lautem Klatschen begrüßen uns die Kinder, als wir in Satia ankommen. Satia liegt in den Bergen Jharkhands, im Nordosten Indiens. Auf der Reise hierher hatten wir öfter das Gefühl bald am Ende der Welt angekommen zu sein. Im Tal unten fuhren wir noch an Reis-und Senffeldern vorbei, je bergiger es wurde, desto weniger Hütten waren am Straßenrand zu sehen.

Die einzigen Menschen, die uns begegneten, bewegten sich in die entgegengesetzte Richtung. Die Männer schoben ihre schwer beladenen, alten und klapprigen Fahrräder den Berg hinab. Früh am Morgen hatten sie sich von ihren Frauen und Kindern verabschiedet und machten sich mit ihren Räder auf den stundenlangen Weg ins Tal, immer in der Sorge, die schwere Last könnte herunterfallen. An ihrem Ziel werden sie das mühsam gesammelte Holz für einen geringen Lohn verkaufen. Ob ihnen der Verdienst zum Leben reicht? Ein unsicheres Lächeln ist die Antwort.
Hier in den Bergdörfern leben die Paharias, sie sind eine uralte Volksgruppe, die über die Jahrhunderte von den Starken und Mächtigen immer weiter ins Abseits gedrängt worden war. Sie erzählen uns davon, dass ihre Ländereien enteignet wurden und ihre Grundrechte oft ignoriert werden.

Die Paharias leben in kleinen Dorfgemeinschaften verstreut in der unwegsamen Bergregion. Ihre traditionelle Kleidung erinnert an die uns bekannten indischen Saris, aber die Farben sind die des Waldes, Tücher und Umhänge in Grün- und Blautönen schmücken die Frauen und Männer.

Die Hütten sind aus einfachsten Materialien zusammengebaut. Strom und fließend Wasser suchen wir hier vergebens. Die Dorfbewohner leben hauptsächlich von dem, was ihnen die Natur gibt. Nach und nach beginnen sie im kleinen Rahmen mit Gemüseanbau, um ihre Ernährungssituation ein wenig zu verbessern. Besonders Neugeborene und Kleinkinder leiden unter dem einseitigen Speiseplan. Doch Lebensmittel auf dem Markt im Tal zu kaufen, können sich die Eltern nicht immer leisten. Für die meisten Familien ist der Verkauf von Feuerholz die einzige Einnahmequelle.

O-Ton Deonis Baghwar SJ: Pater Chacko traf im Jahr 1983 einen Mann vom Stamme der Paharias auf dem Marktplatz. Auf dem Markt wurden die Arbeiter und Händler oft ausgebeutet. Die Paharias wurden häufig betrogen oder ihre angelieferten Waren wurden zuvor geplündert. Dies hat Pater Chacko so ergriffen, dass er beschloss, ihnen Gutes zu tun. So begann er, eine Schule zu bauen, anfangs mit sieben Schülern und jetzt – 30 Jahre später – sind es über 450 Schüler. Es gibt einen großen Andrang, mit dem Wunsch nach grundlegender Bildung für die Kinder. Leider sind unsere Kapazitäten längst ausgeschöpft. Die Schüler haben keine adäquate Unterkunft. Wir brauchen eine gewisse Unterstützng, um diesem sterbenden Volk beiseite zu stehen, ihnen Zukunft zu ermöglichen sowie ihre Kultur und Traditionen zu schützen.

Sprecher: Jeevan Jyoti heißt die Schule, die die Jesuiten für die Kinder der Paharias gegründet haben. Fernab von der nächsten Stadt und der nächsten Schule ist sie für diese Jungen und Mädchen eine Chance auf Bildung. Sie sind manchmal die ersten in ihren Familien, die diese Möglichkeit haben. Die ersten, die lesen und schreiben lernen und die von Berufen wie Lehrer, Ärztin oder Anwalt überhaupt träumen können.
O-Ton Maloti: Mein Name ist Maloti Paharin. Ich bin in der sechsten Klasse. Ich bin Schülerin in der Jeevan Jyoti Schule in Satia. Ich komme aus der Siedlung Telopara, die sehr weit weg von der Schule ist. Meine Eltern haben mich im Jahr 2007 in dieser Schule angemeldet. Anfangs hat es mir hier nicht so gefallen und ich habe mich nicht wohlgefühlt. Aber nach und nach habe ich mich an den neuen Tagesablauf gewöhnt und ich habe mich immer besser gefühlt. Mittlerweile habe ich viele Freunde gefunden. Und mir gefällt es sehr gut hier. In der Zukunft würde ich gerne eine Sozialarbeiterin werden für unsere Gesellschaft.

Sprecher: In der Schule der Missionsstation lernen die Kinder der Paharias. Ebenso wichtig sind die Besuche in den einzelnen Dörfern. Hier werden die Erwachsenen über wichtige Themen zu Gesundheit und Ernährung von Sozialarbeitern aufgeklärt. Wie z. B. hier, in der Siedlung Sonadhoni, von der Mitarbeiterin Pushpa Malto. In der ganzen Region gibt es ähnliche Probleme: Mangelernährung und eine sehr schwere Form der Malaria.

Die Menschen in den Dörfern können sich nicht hinreichend gegen die Malaria-Mücken zu schützen. Es fehlt an Wissen und vor allem an Geld für Schutzmaßnahmen. Bricht die Krankheit aus, können sich die Familien keine umfassende medizinische Behandlung leisten. Die Folgen sind eine äußerst hohe Infektionsrate und viele Todesfälle durch Malaria. P. Chacko hat diese Probleme schon früh erkannt. In Satia ist Schwester Jovita für die kleine Gesundheitsstation verantwortlich. Hier stellt sie auch die berühmte Kräutermedizin nach Rezepten von P. Chako her. Die Tinkturen helfen nicht nur bei Erkältung oder Gelenkschmerzen, sondern auch bei Malaria.

Wenn die Mitarbeiter der Missionsstation die Dörfer besuchen, haben sie ihr Wissen im Gepäck. Besonders die Mangelernährung von Säuglingen und Kleinkindern konnte durch Aufklärungsmaßnahmen und langfristige Begleitung der Dorfbewohner stark eingedämmt werden.

O-Ton Mitarbeiterin Pushpa Malto im Dorf Sonadhoni: Ich arbeite mit Paharias in ihren Dörfern. Wir besuchen 13 Dörfer regelmäßig und klären die Bewohner über die Wichtigkeit von sauberem Wasser und ausgewogener Ernährung auf. Wir erklären ihnen auch, wie wichtig Schulbildung für die Zukunft ihrer Kinder ist. Wenn ihre Kinder in die Schule gehen, können sie später eine gute Arbeit finden und außerdem können sie mit ihrem Wissen auch anderen Paharias helfen. So wird es der nächsten Generation generell besser gehen. Vertrauen und gegenseitiger Respekt sind die Basis für unsere Arbeit.

Sprecher: Die abgeschiedene Lage Satias können wir nicht ändern, die Zukunftschancen der Kinder hingegen schon. Jeevan Jyoti, der Name der Schule, bedeutet übersetzt Licht des Lebens. Dieses Licht strahlt in den Augen der Kinder, wenn sie nach dem Unterricht miteinander lachen oder wenn sie von ihren Zukunftsträumen erzählen. Am Wochenende gehen sie aufgeregt nach Hause, um ihren Eltern und Geschwistern von dem vielen Neuen zu erzählen, das sie erlebt haben. Auch am nächsten Wochenende haben sie bestimmt wieder viel spannendes zu berichten.

Fotos und Filmmaterial: Christian Ender
Mit freundlicher Unterstützung der Jesuitenmission

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