Faszination Moor

Das Moor im Wandel der Jahreszeiten
Faszination Moor

"Es geht etwas Schwermütiges, ja Drohendes von ihm aus. Düstere Geschichten von gurgelnden Tiefen und von Menschen, die darin versanken, machen in Dorfkrügen die Runde. Die Leitfarbe ist Braun. Die spärlichen Bäume kriechen wie Krüppel am Boden hin und krallen sich mit den gichtigen Krummfingern ihrer Wurzeln in einen Grund, der nicht trägt. Der menschliche Fuß tritt wie auf Schwämme. Wasser steigt um ihn auf. Es riecht modrig nach Tod, und selbst unschuldigen Pflanzen haftet etwas Mörderisches an: Sonnentau, der mit glitzernden Leimfingern Insekten anzieht, um sie sich einzuverleiben."

So beschreibt HORST STERN das Moor, welches von all unseren Landschaftsformen wohl die geringste Wertschätzung durch den Menschen erfährt. Moore waren und sind natürliche Grenzen zwischen Städten, Regionen und Kulturräumen. Man ging dem Moor aus dem Weg oder versuchte es als Ödland zu klassifizieren und es nutzbar zu machen. Den Kultivierungsmaßnahmen ging der Wasserentzug und damit die Zerstörung des Lebensraumes Moor voraus.

Faszinierend ist das Moor nur für den, der sich aufmacht etwas von der Entstehung zu erfahren, die hochgradig spezialisierten Pflanzengesellschaften und ihre Lebensbedingungen kennenzulernen und die Begegnung mit der vergleichsweisen artenarmen Moorfauna sucht. Wer die "Faszination Moor" erleben will muß viele filigrane Unterschiede sehen lernen, denn Moor ist nicht gleich Moor.

Die Lebensgemeinschaft Moor ist keine endgültige Landschaftsform, sondern ein zeitlich begrenzter Lebensraum, der einem Prozess der Veränderung unterworfen ist.

Die Moore entstanden in der Nacheiszeit, als die letzten Gletscher wegschmolzen und die schwindenden Eismassen Niederungen hinterließen. Sie sind somit echte Kinder der Eiszeit. Moore wuchsen an Standorten, wo ständig bzw. zum überwiegenden Teil des Jahres ein Wasserüberschuß vorhanden war. Dadurch konnten die absterbenden Pflanzenteile nicht vollständig zersetzt werden. Es bildeten sich Torfe, wobei sich die Pflanzenreste nicht nur ansammelten, sondern auch chemisch umgewandelt wurden. In Abhängigkeit von den klimatischen Bedingungen und der Geländeform entstanden unterschiedliche Moortypen und damit verschiedene Torfarten.

Grundsätzlich unterscheidet man Hoch- und Niedermoore. Zu den Niedermooren gehören alle Moortypen, die vom Grund- oder Fließwasser versorgt werden. Diese Standorte sind relativ nährstoffreich und man findet dementsprechend ein üppiges Pflanzenwachstum vor. Abgestorbene Pflanzenteile werden aufgrund von Sauerstoffmangel in den tieferen Wasserschichten nur unzureichend abgebaut. Es bleiben Pflanzenreste, aus denen Torf entsteht.
Krickente *** Local Caption *** Krickente
Brütender Kranich im Erlenbruch, Brut, Kranich, brueten, Nest, Wachsamkeit, Jungenaufzucht
Bekassine
Moorlandschaft mit Wollgras und Wolken, Frühling im Goldenstedter Moor, Diepholzer Moorniederung, Wollgras, Wollgrasblüte, Fruchthaarstand, Norddeutschland, Wolken, Weite, blauer Himmel, Wasser, Cumulus Wolken, Wetter, Moor *** Local Caption *** Willi Rolfes, Marschstraße 25, 49377 Vechta,
Tel.: 04441/7776, willirolfes@t-online.de,
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Wollgras im Fruchtstand
Bei den Niedermoore bildet sich der Torf insbesondere aus Schilf-, Seggen- und Erlenbeständen. Ein Niedermoor, auch Flachmoor genannt, paßt sich der vorherrschenden Geländeform an.

Hochmoore entstehen, wenn sich die wachsende, lebende Mooroberfläche durch Torfanhäufung über das Grundwasserniveau anhebt und aufwölbt. Der Moorrand kann die ursprüngliche Oberfläche um mehrere Meter überragen. Hochmoore werden nicht vom Grundwasser, sondern ausschließlich von Niederschlägen gespeist. Deshalb gibt es Hochmoore nur in niederschlagsreichen Regionen mit relativ kühlen Sommern. Regenwasser ist sehr arm an Nährsalzen. Ein von der Grundwasserversorgung und ihrer Nährstoffzufuhr abgeschnittenes Hochmoor ist deshalb ein nährstoffarmer Lebensraum. Hochmoorpflanzen sind Standortspezialisten, die langsam wachsend, klein und niedrigwüchsig sind. Zur Torfbildung tragen vorwiegend Torfmoose, Heidekrautgewächse und Wollgräser bei. Torfmoose haben eine erstaunliche Wasserspeicherkapazität. Sie können das 20 - 25 fache ihres Trockengewichtes an Wasser aufnehmen. Torfmoose wachsen ständig an den Spitzen durch Sprossung weiter. Die unteren Pflanzenteile sterben infolge von Lichtmangel und unzureichender Lüftung ab, ersticken dadurch konkurrierende Pflanzenarten, die unter den Torfmoosen konserviert werden.

Ein intaktes, lebendes Hochmoor bildet in einem Jahr 1 mm Torf. Eine Torfschicht von 3 Metern benötigt für seine Entwicklung also 3.000 Jahre. Der industrielle Abbau dieses Torfpaketes vollzieht sich hingegen in wenigen Jahren.

(..) Text an dieser Stelle gekürzt, liegt komplett vor.

Moore sind aussterbende Lebensräume! Von den ehemals 250.000 ha Hochmoorfläche in Niedersachen sind nicht einmal 10 % übriggeblieben. Oft sind auch die verbliebenen Reste nicht in natürlichem Zustand, denn Faktoren wie Torfabbau, Entwässerung für die Land- und Forstwirtschaft, Zerschneidung durch Infrastruktur, Eintrag von Dünger und Giften, Schadstoffbelastung durch die Luft und Druck durch Freizeittourismus und Jagd wirken auf das Moor ein.

Wie bereits dargestellt galten die Moore lange Zeit als lebensfeindlicher Raum, den es zu kultivieren und zu nutzen galt. Hier setzt heute jedoch ein neues Bewußtsein ein. Denn Moore müssen zunehmend als letzte Rückzugs- und Lebensräume für gefährdete Pflanzen- und Tierarten und deren Lebensgemeinschaften, als charakteristische und erhaltenswerte Landschaft, als Zeugnis früherer Kulturen, Lebens- und Wirtschaftsweisen, als unersetzliches natürliches Forschungsarchiv, als letzte Reste einer naturnahen Landschaft und nicht zuletzt als "Tankstelle" für Zuvögel und Wintergäste aus dem hohen Norden verstanden werden.


Text und Fotos: Willi Rolfes
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