Die schnellsten Tiere der Welt

Tierische Superlative VI
- Die schnellsten Tiere der Welt -
SERIE Tierische Superlative VI

3,24 Meter pro Stunde schafft die Weinbergschnecke. Entkommen kann sie damit nicht. Dafür trägt sie ein gepanzertes Schutzhäuschen. Wer schnell sein will, kann sich solchen Ballast nicht erlauben. Im Reich der Supersprinter sind Kraft, Ausdauer und eine optimale Körperform gefragt. Schnelle Tiere können ihren Feinden entkommen und brauchen sich nicht zu tarnen oder verstecken. Es sei denn die Feinde sind ebenfalls schnell. Dann wird es ein Wettrüsten auf Leben und Tod. Jeder Stundenkilometer zählt!

(..) Text an dieser Stelle gekürzt, liegt komplett vor!

Gepard
Der Gepard ist das schnellste Landsäugetier der Erde. Dürfte die schlanke Großkatze bei einem 100-Meter-Lauf starten, würde der neue Weltrekord 3,61 Sekunden anstelle der derzeitigen 9,58 Sekunden lauten. Spitzengeschwindigkeiten von 122 km/h wurden gemessen: Weltspitze! Der Gepard beschleunigt innerhalb von nur drei Sekunden auf seine Höchstgeschwindigkeit. Das können selbst Formel 1 Rennwagen nicht unterbieten. Die erstaunliche Beschleunigung gelingt ihm durch Krallen, die wie Spikes von Rennschuhen in den sandigen Boden der afrikanischen Savanne greifen.

Feldhase
Hasen sind geborene Fluchtweltmeister. Sind nicht so schnell wie Geparden, Antilopen oder Gazellen, aber dafür wendiger als alle anderen Tiere. Niemand sonst kann während der Flucht vergleichbare Zick-Zack-Haken schlagen ohne Tempo zu verlieren. Der Feldhase hat weder Bau noch Höhle, seine Lebensversicherung sind die großen Hinterläufe. Die Augen stehen weit seitlich am Kopf, damit der Hase während der Flucht weit sehen kann (Panoramablick). Das ist hilfreich ist, wenn man von mehreren Feinden wie Wölfen oder Hunden eingekreist wird. Ein Entkommen ist selbst bei deutlicher Überzahl der Gegner nie ausgeschlossen.

Delfin
Delfine sind die schnellsten Unterwassersäuger. Schweinswale, Orcas und Tümmler erreichen Spitzenwerte von bis zu 80 km/h unter Wasser. Zum Vergleich: Die schnellsten U-Boote der Erde schaffen maximal 60 km/h. Delfine erhöhen ihre Geschwindigkeit durch einen schlauen Trick: Sie springen immer wieder aus dem Wasser, denn an der Luft ist der Reibungswiderstand geringer. Die Sprünge helfen zudem bei der Suche nach Futterplätzen, zum Beispiel indem man Möwenansammlungen ansteuert. Alle Delfine haben einen stromlinienförmigen Körper, der optimal an die hohen Schwimmgeschwindigkeiten angepasst ist. Auch der Mensch hat sich daran orientiert. So wurden die Bugs moderner Schiffe den Delfinnasen abgeschaut.

Eselspinguin
Kein Vogel taucht schneller als der Eselspinguin. Wer wendige Fische allein mit dem Schnabel fangen will muss auch schnell unterwegs sein. So verwundert es nicht, dass der Eselspinguin Tauchgeschwindigkeiten von bis zu 36 km/h erreicht. Seine aerodynamische Körperform und ein wasserdichtes Schmiermittel aus der Bürzeldrüse helfen dabei. Am Land wirken die Pinguine dagegen recht unbeholfen. Da es in der Antarktis keine Landsäuger gibt, kommt es nur im Wasser auf Geschick und Geschwindigkeit an. Hier lauern Seelöwen, Orcas und Seeleoparden und hier gibt es Beute. So sind die Flügel der meisten Pinguine mehr Flosse denn Fluginstrument und die breiten Füße mehr Paddel als Fuß.

Wanderfalke
Der Wanderfalke ist der schnellste Sturzpilot der Welt. Hat er ein Beutetier entdeckt, stürzt er sich mit sagenhaften 285 km/h auf sein Ziel herab. Es gab sogar schon Messungen von 322 km/h. Schneller als ein Hochgeschwindigkeitszug! Selbst bei diesen Geschwindigkeiten leitet ihn sein hochentwickelter Sehsinn noch zielsicher zur Beute. Das ist umso erstaunlicher als dass es sich hierbei meist um äußerst bewegliche Tiere handelt. Der Wanderfalke erbeutet vorwiegend Vögel. Meist sieht man ihn tagsüber auf seiner Ansitzwarte sitzen. Hier hält er Ausschau nach Enten, Tauben, Singvögeln sowie gelegentlich auch Eichhörnchen oder Mäusen. Hat er ein Opfer erspäht schraubt er sich erst langsam in die Höhe, von wo aus er dann seinen rasanten Sturzflug startet.

Gabelbock
Gabelböcke sind die schnellsten Marathonläufer im Tierreich. Sie können Geschwindigkeiten von bis zu 95 km/h erreichen. Zwar sind die Gabelböcke damit nicht schneller als Raubkatzen, aber sie können diese Geschwindigkeit viel länger halten - immerhin bis zu zwei Kilometer. Doch damit nicht genug: Die Gabelböcke können "normale" Laufgeschwindigkeiten von bis zu 40 km/h über mehrere Stunden durchhalten. Das reicht um alle Feinde abzuhängen. Nur kranke, junge oder verletzte Tiere werden erbeutet. Feinde der Gabelböcke sind Wölfe, Kojoten, Pumas und Steinadler, die in den Wüsten Mexikos und Nordamerikas beheimatet sind.


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Text: Michael Krabs
Fotos: Bildagentur Zoonar (Fotograf1, Fotograf2)
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