Gemeinsam gegen die Giftwelle im Fluss

Das ehrenamtliche Engagement während der Jagstvergiftung macht Mut
Gemeinsam gegen die Giftwelle im Fluss
Das ehrenamtliche Engagement während der Jagstvergiftung macht Mut

Der Chemieunfall in der Jagst im August 2015 löste eine Welle der Anteilnahme aus. So standen ehrenamtliche Helfer bei sengender Hitze stundenlang knietief im Wasser, um tausende tote Fische einzusammeln oder Muscheln vor der Giftfahne zu retten. An den Aufräumarbeiten und Rettungsaktion an der Jagst beteiligt waren unter anderem Bruno Fischer aus Kirchberg-Lendsiedel und Bernd Kunz aus Langenburg. Beide kommen in dem Artikel auch zu Wort, um ihre Eindrücke der Umweltkatastrophe an der Jagst zu schildern.

Tonnenweise tote Fische zogen die freiwilligen Helfer nach dem Giftunfall durch Löscharbeiten bei einem Mühlenbrand bei Kirchberg aus der Jagst. Bilder von regungslos an der Flussoberfläche treibenden Fischarten wie Barbe, Schneider, Karpfen, Aal oder Hecht brennen sich tief ins Gedächtnis der Helfer und der Öffentlichkeit – auch überregionale Medien berichteten von der tödlichen Giftblase an der sonst so idyllischen Bilderbuchlandschaft des Jagsttals. Umweltminister Franz Untersteller und Verbraucherminister Alexander Bonde von den Grünen informierten sich ebenfalls vor Ort über die schlimmste Flusswasservergiftung in Baden-Württemberg seit dem Chemieunglück 1986 bei Sandoz in Basel.

Giftiges Löschwasser
In der Nacht vom 22. zum 23. August 2015 brach in der Lobeshausener Mühle ein Feuer aus, dass einen Feuerwehr-Großeinsatz auslöste. In der Mühle wurde auch Kunstdünger gelagert – unglücklicherweise vermischte sich ein Teil des Kunstdünger mit dem Löschwasser und gelangte so in die Jagst. In Kunstdünger stecken mit Ammoniak und dem Umwandlungsprodukt Ammonium zwei Luftschadstoffe, die Ökoysteme erheblich belasten können. Die Giftwelle bahnte sich rund zwei Wochen lang ihren Weg immer weiter flussabwärts und erreichte nach einigen Tagen auch den Hohenlohekreis. Es war nur ein schwacher Trost, dass von der Giftkonzentration bei der Mündung der Jagst in den Neckar offenbar kaum noch Gefahr ausging. Denn: die Giftwelle, welche bei Lobenhausen erstmals in der Jagst auftrat, führte dazu, dass die Fische auf einem Flussabschnitt von 20 Kilometern reihenweise verendeten, weil dass Ammoniak die Kiemen verätzte. „In Mistlau stellten wir eine mehr als zweihundertfache tödliche Dosis für Fische fest“, bestätigt Bruno Fischer aus Kirchberg-Lendsiedel.

Gestörtes Ökosystem
Der Naturschützer ist sowohl im NABU Kirchberg als auch beim Fischereiverein Kirchberg aktiv. Bei dem Jagstunglück sei in seinen Augen einiges zusammengekommen. „Extrem niedriger Wasserstand, hohe Temperaturen und eine recht hohe Grundbelastung durch den Schwemmmist als Folge der Überdüngung“, so Fischer über Faktoren, die die Giftkonzentration in der Jagst möglicherweise begünstigt haben. „Aber selbst ein höherer Wasserstand hätte die hohen Giftwerte kaum verhindert“, stellt er klar. Bruno Fischer erkannte als einer der ersten die große Gefahr der Giftwelle für Flora und Fauna am Jagstfluss. Bruno Fischer und seine Kollegen vom Fischereiverein Kirchberg haben in der Woche vom 23. August bis 29. August den „Sahara-Temperaturen“ getrotzt und quasi pausenlos kieloben treibende Fische aus der Jagst geholt. „Nur so konnte ja die Menge von 10 Tonnen toter Fische hier in Kirchberg bewältigt werden“, erklärt Bruno Fischer den unglaublichen Kraftakt.

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Überwältigendes Engagement
Kraft für die Zukunft schöpft Bruno Fischer aus dem Gemeinschaftsgefühl, dass unter den Helfern während dem Jagstdrama entstand. „Nur einige Stunden nach der Entdeckung des Fischsterbens waren hier am Sonntag in Mistlau und Kirchberg rund 35 Helfer unterwegs, um die toten Fische einzusammeln. Am Samstag, den 29. August, waren zu den abschließenden Aufräumungsarbeiten sogar 60 Helfer da“, so Fischers Erinnerungen an das überwältigende ehrenamtliche Engagement.
Insgesamt sind allein im Bereich Kirchberg zirka 1200 Arbeitsstunden (!!!) von Freiwilligen aus allen Teilen der Bevölkerung geleistet worden.

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Als am Montagnachmittag überregionale Medien vor Ort waren und zeitnah über das schreckliche Ausmaß der Katastrophe in den Radio- und Fernsehnachrichten berichtet wurde, seien am Dienstag die Aktionen der Behörden auf einmal explodiert. Erst als für den Kirchberger Raum schon alles gelaufen sei, fand eine Krisensitzung in den Landratsämtern oder der Großeinsatz in Bächlingen statt. „Die positive Rückmeldung durch die Behörden kam erst nach ein paar Tagen, als man gesehen hat, dass die Aufräumungsarbeiten gut gelaufen sind“, so Fischer über das späte Lob der Behörden, die als „kleines Dankeschön“ im Herbst dann ein Helferfest ausrichteten, an dem auch die lokale Politprominenz teilnahm.

Großer Feuerwehreinsatz
Auch in Bächlingen – einem Stadtteil von Langenburg – engagierten sich spontan Menschen, um sich gegen die Giftwelle in der Jagst zu stemmen. So wollte der Gastronom Frieder Ziegler nicht länger auf Entscheidungen von Behörden warten. Wo normalerweise Sommergäste der Mosesmühle nach einem Essen beim Bächlinger Wehr in der Jagst schwimmen, rollte unaufhaltsam eine Giftwelle heran. Zieglers Idee, Wehre drei bis vier Meter zurückzustauen, um dann Wasser zu entnehmen und auf die umliegenden Felder zu verteilen, wurde kurze Zeit später von offizieller Seite umgesetzt. „Frischwasser wurde einerseits von Landwirten in die Jagst gelassen, die verseuchtes Wasser abgepumpt und auf die Felder gespritzt haben. Anschließend haben sie dann sauberes Wasser vom benachbarten Kocherfluss getankt und in die Jagst gelassen“, erklärt der Libellenforscher und Fledermausexperte Bernd Kunz aus Langenburg.

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Muschelrettung
Bernd Kunz beschäftigte sich während dem Jagstdrama vor allem mit der Untersuchung des Makrozoobenthos – unter diesem Begriff versteht man tierische Organismen bis zu einer Größe, die noch mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Nach einer Krisensitzung in Mulfingen war der Langenburger unter den freiwilligen Helfern, die unter Anleitung des aus Neu-Ulm angereisten Gewässerökologen Prof. Dr. Gerhard Maier mit der Umsetzung von Muscheln starteten. „In der Jagst kommt die vom Aussterben bedrohte Bachmuschel Unio crassus noch häufig vor“, erklärt Kunz. So setzten die Helfer oberhalb von Lobenhausen an einer geeigneten Stelle die Muscheln ein, um sie eine Woche später wieder zu bergen.

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Bilanz und Ausblick
Es ist nicht einfach, dem massiven Fischsterben und der immensen Schädigung eines ökologisch so wertvollen Flussabschnittes etwas Positives abzugewinnen: Aber das Jagstdrama zeigt, dass es in Deutschland nicht nur Menschen gibt, die den ganzen Tag autistisch auf ihr Smartphone starren oder passiv vor der Glotze sitzen. Trotz widriger Umstände wie Urlaubszeit und langer Hitzeperiode zeichneten sich viele Mitmenschen durch spontane Hilfsbereitschaft aus, um die ökologische Katastrophe direkt vor der Haustür zu stoppen. Auch wenn an der Jagst viele Fische tot sind – der Zusammenhalt für die Jagst ist ein wichtiges Zeichen, dass die Solidarität in unserer Gesellschaft doch nicht „tot“ ist, wie viele Kultur- und Berufspessimisten uns glauben machen wollen.

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Weitere Informationen:

Um die Renaturierungsmaßnahmen an der Jagst gezielt umsetzen zu können, wirbt der Fischereiverein Kirchberg um Fördermitglieder und hat zusätzlich auch ein Spendenkonto bei der Volksbank Hohenlohe eingerichtet.

Spendenkonto „Renaturierung der Jagst bei Kirchberg“
Fischereiverein Kirchberg/Jagst
Kreditinstitut: Volksbank Hohenlohe
IBAN: DE62 6209 1800 0032 5700 15
BIC: GENODES1VHL

KOMPLETTER TEXT UND VIELE WEITERE FOTOS SIND SOFORT LIEFERBAR !

TEXT: Andreas Scholz
FOTOS: Andreas Scholz, Bernd Kunz, Bruno Fischer
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