Libellen - Fliegende Edelsteine

Wer an einem heißen Sommertag im Moor spazieren geht, an einem Fluß oder See wandert, oder sich am Gartenteich sonnt, dem können die Libellen kaum entgehen, jene farbenprächtigen Insekten, die wie funkelnde Edelsteine hin und her jagen, sich kurzzeitig an einen Halm oder auf den Torf setzen, um bald darauf im reißenden Flug wieder zu entschwinden. Die Libellen könne in ihrem Stammbaum sehr weit zurückblicken. Die frühesten, durch Versteinerungen belegten Vertreter der Libellen bevölkerten in der Steinkohlezeit vor rund 250 Millionen Jahren ausgedehnte Sümpfe. Diese Urlibellen erreichten eine Flügelspannweite von bis zu 70 cm. Die heute lebenden Libellen sind in ihren Körperausmaßen wesentlich kleiner aber sonst haben sie sich kaum verändert.


Die Libellen sind existenziell an Feuchtbiotope gebunden. Die Larve verbringt oft Jahre im Wasser, bis sie sich für kurze Zeit in ein leichtbeschwingtes Fluginsekt verwandelt. Libellen sind Lebensraumspezialisten, die sich nur in bestimmten Gewässertypen entwickeln können. Außerdem reagieren sie außerordentlich empfindlich auf Veränderungen in ihrem Fortpflanzungsbiotop. Deshalb eignen sich Libellen hervorragend als Indikatoren, die Rückschlüsse auf die ökologische Qualität einer Landschaft und den Gesundheitszustand eines Gewässers erlauben. Den Libellen kommt somit eine allgemeine Bedeutung für den Natur- und Umweltschutz zu und es zeigt sich, daß der Artenschutz nur unter Einbeziehung des Lebensraumschutzes wirksam sein kann. Von den in Niedersachsen heimischen Libellenarten sind zwei Arten bereits ausgestorben, 13 Arten vom Aussterben bedroht, 9 Arten stark gefährdet und 13 Arten gefährdet.

Zusammen mit den Schmetterlingen, Käfern, Bienen und Heuschrecken gehören die Libellen zu den Insekten. Die längste Zeit ihres Lebens verbringt die Libelle als Larve im Wasser. Hier führt sie ein räuberisches Dasein. Ausgewachsen steigt die Larve aus dem Wasser und verwandet sich von einer unscheinbaren Larve in ein farbenprächtiges Landinsekt mit vier Flügel, mächtigen Facettenaugen und einem langgestreckten und gegliederten Hinterleib. Dann fallen sie durch ihre Größe und ihre Flügkünste auch dem nicht speziell interessierten Naturfreund auf.
Die Libellen werden in zwei Gruppen unterschieden.: die Großlibellen und die Kleinlibellen. Diese zerfallen in verschiedene Familien, die sich wiederum in Gattungen und Arten aufteilen lassen. Bei der Unterscheidung der Gruppen zieht man Körpermerkmale wie Gestalt, Stellung der Flügel, Kopffrom und die Gestalt der Larve zu Rate.

Die Großlibellen sind vollendete Flugakrobaten. Im Suchflug gleiten sie ruhig am Ufer eines Teiches oder Moortümpels entlang, bleiben einige Sekunden schwebend in der Luft stehen, steigen aus dem waagerechten Flug in die Senkrechte, lassen sich plötzlich ein paar Meter fallen und rasen gleich darauf im Zickzackflug über die glänzende Wasseroberfläche. Sie vermögen es sogar ein kurzes Stück rückwärts zu fliegen. Sie sind ausdauernde Flieger insbesondere bei sonnigem Wetter, wenn sie fast ununterbrochen von der ersten warmen Morgenstunde bis zum Einbruch der Abenddämmerung die Luft durchkreuzen. Ihre sagenhaften Flugkünste verdanken die Libellen dem einzigartigen Bau ihrer Flugmuskulatur, der ihnen die voneinander unabhängige Steuerung der beiden Flügelpaare ermöglicht. Bei schnellem Flug schlagen die Großlibellen beide Flügelpaare gleichzeitig in die selbe Richtung, dagegen schlagen sie phasenverschoben, wenn sie in der Luft stehen. Bei den Kleinlibellen schlagen die Flügel im Wechseltakt.

Die beiden riesigen Facettenaugen, die bei den großen Arten fast die gesamte Kopffläche einnehmen, setzen sich aus bis zu 30.000 Einzelaugen zusammen, die ähnlich wie eine Bienenwabe aufgebaut sind. Jedes Einzelauge nimmt nur einen winzigen Ausschnitt aus der Umwelt wahr. Das Gesamtbild setzt sich ähnlich wie ein Rasterfoto aus einem Mosaik von Lichtpunkten verschiedener Helligkeiten zusammen. Dadurch hat die Libelle ein außerordentlich großes Sichtfeld, das durch die Beweglichkeit des Kopfes noch erhöht wird. Darüber hinaus vermögen die Libellen schnelle Bewegungsabläufe in allen Einzelheiten zu registrieren. Das zeitlich Auflösungsvermögen ihrer Augen ist sehr ausgeprägt und erlaubt ihnen 175 voneinander getrennt Einzelbilder pro Sekunde wahrzunehmen. Die Leistungsgrenze der menschlichen Wahrnehmung liegt unter 20 Bilder pro Sekunde. Dadurch wird es der Libelle möglich Beuteinsekten in allen Flugsituationen genau anzuvisieren und bei der Jagd sicher zu schlagen.
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Die Libellen ernähren sich von Insekten. Die Großlibellen erbauten mit Vorliebe Fliegen, Bremsen und Schmetterlinge, wobei die Kleinlibellen Jagd auf Mücken, Eintagsfliegen und Blattläuse machen. Die Beute wird mit den Beinen gegriffen und meist noch im Flug verzehrt. Nur bei größeren Beutetieren setzen sie sich zum Fressen nieder. Der landläufigen Meinung Libellen hätten eine Stachel, wären giftig oder verfügten über ein zangenähnliches Kneifwerkzeug, das dem Menschen gefährlich werden könnte, muß ausdrücklich widersprochen werden. Auch wenn die Libellen oft auffällig gefärbt sind, verfügen sie gerade deshalb über eine außerordentlich gute Tarnung. Dank ihrer Farbmuster, Körperzeichnung und der transparenten Flügel verschmelzen die ruhig sitzenden Libellen förmlich in ihrer Umgebung. Meistens werden sie erst beim Wegfliegen bemerkt. Rasche Flucht und wirksame Tarntracht haben es den Libellen ermöglicht, trotz ihrer Einbindung in das Nahrungsnetz von Beutegreifern, Singvögeln und anderer Insekten, während Jahrmillionen zu überleben. Erst in unserer Zeit stellen wir Menschen durch die großräumige Zerstörung ihrer Lebensräume ihren Weiterbestand in Frage.

Die erwachsenen flugfähigen Libellen führen bis zu ihrer Geschlechtsreife einen sogenannten "Reifefraß" durch. Dann fliegen sie zurück an geeignete Gewässer und paaren sich. Die Männchen der meisten Arten bleiben während der Reifezeit jedoch am Wasser und besetzen hier Reviere, die sie ausdauernd abpatrouilieren oder von einer Warte aus überwachen und gegen Artgenossen heftig verteidigen. Hier warten sie auf Weibchen, die sie zu fangen und zu begatten versuchen. Die Begattung erfolgt in einer eigentümlichen, für die Libellen aber typischen Weise. Das Männchen fängt ein Weibchen und faßt es mit dem am Hinterleibsende befindlichen Zangen hinter dem Kopf. Es entsteht das typische "Tandem", das man such im Flug beobachten kann. Bei der eigentlichen Begattung krümmt das Weibchen den Hinterleib nach vorn und preßt sein Begattungsorgan auf das des Männchens, welches sich auf der Unterseite des Hinterleibssegmentes befindet. So entsteht das "Paarungsrad", das es nur bei den Libellen gibt. Die Eiablage erfolgt gleich nach der Paarung. Entweder werden die Eier mit Hilfe eines Legebohrers in Stengel, Blätter, Schlamm und Wasserpflanzen gelegt oder aus der Luft, oft noch im Tandemflug, abgeworfen.

Die Lebensdauer der flugfähigen Libelle ist je nach Art unterschiedlich. Die Kleinlibellen leben maximal einige Wochen, wogegen die Großlibellen bis zu drei Monate leben können. Mit den ersten herbstlichen Nachtfrösten sterben die Libellen. Den größten Teil ihres Lebens verbringen die Libellen als Ei und Larve im Wasser. Die Entwicklung vom Ei über die Verwandlung zum flugfähigen Insekt dauert in der Regel nahezu ein Jahr, bei einigen Arten jedoch bis zu fünf Jahren. Die Larven häuten sich in dieser Zeit etwa
10 - 15 mal, da ihr Außenskelett nicht mitwächst.

Der Bestand der Libellen ist im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte zusammengeschmolzen. Dies gilt für die Arten wie die Individuendichte. Einige Arten sind schon verschollen, andere regional rückläufig oder ausgestorben. Diese Situation ist nicht nur für die Libellen bedauerlich, sie spiegelt gleichzeitig auch den Gesundheitszustand unserer Lebensräume wider. Bei der Suche nach den Ursachen stößt man insbesondere auf die Gewässerverschmutzung durch Abwässer, sowie die Nährstoffzufuhr von landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen. Desweiteren trägt zu der Situation der Ausbau und die Unterhaltung von künstlichen Fließgewässern und Gräben bei, sowie deren mechanische und chemische Entkrautung. Die Trockenlegung ganzes Moore und Sümpfe läßt diesen Lebensraum in eine lebensfeindliche Steppe für die Libellen werden. Auch ist das Verfüllen und Ausbaggern von Teichen ein zu massiver Eingriff in den Lebensraum. Ein wirkungsvoller Libellenschutz muß diesen Ursachen deutlich entgegenwirken, denn die Natur ist miteinander vernetzt und so würden von einer Biotoperhaltung oder -optimierung auch zahlreiche andere Insekten, Amphibien, Vögel und Wasserpflanzen profitieren. Somit ist Libellenschutz gleichzeitig ein umfassender Natur- und Artenschutz.



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