Schnepfen – Vögel mit langen Gesichtern

Mit 85 Arten gehören die Schnepfenvögel zu den sicherlich erfolgreichsten Gruppen der Wat- und Möwenvögel. Ihr Körpermaß erstreckt sich von Rotkehlchen- bis Krähengröße. Die Fluggewandtheit dieser Arten ist beeindruckend und befähigt sie zu weiten Wanderungen. Der Große Brachvogel ist der auffälligste unter ihnen. Er erreicht etwa das Gewicht eines Fasans. Durch die außerordentlich langen Ständer und den besonders langen Schnabel, der von der Norm eines Schnepfenstechers durch seine abwärts gekrümmte Form abweicht, wirkt der Vogel auf den Beobachter wesentlich größer. Bereits im März, wenn unsere letzten Moor- und Heidelandschaften noch winterlich fahl erscheinen, erklingen die flötenden und trillernden Rufe der Männchen bei ihren Markierungsflügen. Flatternd und flötend steigen sie auf 20 bis 40 Meter Höhe, um dann trillernd und mit ausgebreiteten Schwingen, segelnd auf den Erdboden zurückzukehren. Die Rufe des Großen Brachvogels gehören wohl zu den klangvollsten in der heimischen Vogelwelt. Der Nachwuchs wird mit 33 bis 35 Tagen flügge und ist in dieser Zeit im offenen Gelände machen Gefahren ausgesetzt. Der Große Brachvogel ist seinem Brutrevier sehr treu.

Wie häufig die Bekassine einst in Deutschland gewesen sein muß, läßt sich gut an den Schilderungen des Ornithologen Friedrich Naumann aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ablesen: "Die Sumpfschnepfe verdient den Namen "gemein" mit vollem Recht, da sie nicht allein fast über die ganze Erde... sondern auch fast überall in unglaublicher Anzahl vorkommt... Die Bekassinenjagd mancher deutschen Landesteile ist berühmt, so im Brandenburgischen, Oldenburgischen und anderen mehr, wo manche Jagdreviere Kornsäcke voll dieses Wildbrets auf einmal zu Markte schicken...".

Diese Zeiten gehören der Vergangenheit an. Moore und feuchte Wiesen sind der Lebensraum der Bekassine. Mit der Absenkung des Wasserspiegels in den Lebensräumen wurde der Boden trockener, wesentlich fester und damit auch nahrungsärmer. Mit der großflächigen Trockenlegung der landwirtschaftlichen Flächen wurden der Bekassine die Nahrungsgrundlage entzogen. Ihr langer Stecher, der an der Spitze winzige Tastsinnzellen hat, mit denen sie im Boden Insektenlarven und Würmer ertasten, kann in solchen Böden nichts mehr aufspüren. Die Bestandsentwicklung der Bekassine in Deutschland ist wie bei vielen anderen Schnepfenarten auch seit Jahrzehnten rückläufig. Die Bekassine gehört in Deutschland zu den gefährdeten Arten und genießt ganzjährigen Schutz. Die Bekassine stellt von allen bei uns vorkommenden Schnepfenarten eigentlich die geringsten Ansprüche an ihren Lebensraum. Das anlegen von Schlammbänken, die Renaturierung der Moore und die Einrichtung von Ruhezonen in Feuchtgebieten wirkt sich schon sehr schnell und positiv auf die "Himmelsziege" aus. Diesen Namen haben ihr die charakteristischen Sturzflüge während der Balz eingebracht. Dabei spreizt sie die äußeren Stoßfedern. Diese geraten im vom Sturzflug erzeugten Luftstrom in Vibration und bringen dann jenes "meckernde" Geräusch hervor, das ihr im Volksmund den Namen "Himmelziege" eintrug.

Viele Wiesenflächen müssen heute Getreide- und Maisäckern Platz machen. Auch Grünflächen wandelten sich zum Nachteil der bodenbrütenden Arten. Im zeitigen Frühjahr fällt so manches Gelege den schweren Walzen zum Opfer, die über den Wiesenboden gezogen werden. Gleicht der Vogel den Verlust des zerstörten Erstgeleges durch ein Nachgelege aus, läuft er Gefahr in die Zeit des ersten Schnitts für die Silage und Heugewinnung zu geraten. Die heutige Grünland-Landwirtschaft wirkt sich auf unsere Vogelwelt, die in diesem Biotop leben, negativ aus. Nur in wenigen, vielmals geschützten Wiesengebieten findet die Uferschnepfe noch Möglichkeiten ihre Jungen sicher aufzuziehen. Sie ist bei uns als Brutvogel selten geworden.
Schnepfen – Vögel mit langen Gesichtern
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In den Winterquartieren, vor allem südlich der Sahara, treten die Uferschnepfen sehr konzentriert und in riesigen Schwärmen auf. Im Senegaldelta überwintern zum Beispiel ca. 200.000 Uferschnepfen. 

Bald nach ihrer Rückkehr in ihre Brutreviere im beginnden März vollzieht sie ihr vielfältiges Balzritual. Die Uferschnepfenmännchen unternehmen dann Schauflüge, wobei der Flügelausschlag eine auffallend hohe Frequenz hat. Dies wirkt wie ein Flügelflimmern, das nur in der Paarungszeit zu beobachten ist. Eine andere Form der Balz ist zum Beispiel die Flügelschauhaltung. Dabei werden die Schwingen steil über dem Rücken nach oben gestreckt. Das ganze Zeremoniell der Luft- und Bodenbalz wird von diesem phantastischen Vogel mit äußerst lauten Balzrufen begleitet, die das ganze Wiesenland erfüllen und den Beobachter erahnen lassen, dass das Frühjahr beginnt.

An der Küste sind weitere Schnepfenarten beheimatet. Der Rotschenkel liebt das küstennahe Grasland. Zur Nahrungsaufnahme sucht dieser drosselgroße Vogel Seichtgewässer auf. Der melancholisch anmutende Ruf des Rotschenkels ist weit zu hören. In der Brutsaison sieht man ihn häufig auf Weidepfählen sitzend in seinem Revier. Weiter am Küstensaum ist der Austernfischer zu Hause. Er ein mitteilungsbedürftiger Watvogel, der sich in Gesellschaft am wohlsten fühlt. Mit seinem langen roten Schnabel öffnet er problemlos Austern, Muscheln und Schnecken. Austernfischer brüten entlang der europäischen Küsten. Außerhalb der Brutsaison  halten sie sich in Gruppen auf und versammeln sich bei auflaufender Flut zu großen Schwärmen.

Der Säbelschnäbler ist ein besonders auffallender Küstenvogel. Etwa taubengroß ist er an seiner markanten schwarz - weiß Färbung und den langen grauen Ständern zu erkennen. Sei besonders Kennzeichen ist jedoch der säbelartig aufgebogene Schnabel. Die Schnabelform ist im Zusammenhang mit einer besonderen Form der Technik der Nahrungsaufnahme zu sehen. Kopf und Schnabel werden seitwärts bewegt und dabei der Schnabel an seiner gebogenen Stelle leicht geöffnet durch den Schlick gezogen. So entsteht im Takt des Vorwärtsschreitens eine Mähbewegung, die bei jedem Zug etwa 
30 cm2 Schlamm abgetastet.

Die meisten Schnepfenarten benutzen ihren langen Schnabel dazu, um in dem weichen Boden zu stochern und Kleintiere aus den obersten Schichten des Bodens herauszuholen. Die Schnabelspitze ist mehr oder minder reichhaltig mit kleinsten Tastsinnesorganen versehen, so dass die Beute mit Hilfe von feinsten Berührungsreizen wahrgenommen werden kann. Besonders spezialisierte Sondierer sind die langschnäbeligen Sumpf- und Waldschnepfen. Fast alle Arten sind Bodenbrüter. Das Gelege besteht wie bei den Regenpfeifern in der Regel aus 4 variabel gefleckten und meist hervorragend getarnten Eiern. Wie bei den Regenpfeifern sind auch hier die Jungen ausgesprochene Nestflüchter.

Verschiedene Typen lassen sich unterscheiden. Einen langen und geraden Schnabel und relativ kurze Beine besitzen die Sumpfschnepfen und die Waldschnepfen, die sich in ihrer Lebensweise vom offenen Wasser weitgehend unabhängig gemacht haben. Zu den Wasserläufern leiten über die langbeinigen Brachvögel mit gebogenem Schnabel sowie die Uferschnepfe mit langem, geradem Schnabel. Meist deutlich kleiner sind die typischen Wasserläufer, die vor allem im Schlichtkleid einander oft recht ähnlich sind. Die meisten Arten verfügen jedoch über sehr typische und auffällige Rufe, an denen sie gut zu bestimmen sind.

Klein bis mittelgroß und meist sehr viel gedrungener und kurzbeiniger als die Wasserläufer sind die typischen Strandläufer. Ihre Bestimmung ist oft noch schwieriger, weil sie sich im Schlichtkleid sehr ähnlich sehen und häufig auch laute und auffällige Rufe, wie etwa bei den Wasserläufern, fehlen. Wie bei vielen Wasserläufern, aber auch bei Ufer- und Pfuhlschnepfe, muss man bei den Strandläufern zwischen Brutkleid und Ruhekleid unterscheiden.
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