Zwei Welten

Freiwilligendienst in Mendoza, Argentinien
Zwei Welten
Freiwilligendienst in Mendoza, Argentinien

„Mendoza Maravillosa“ - wunderschönes Mendoza - heißt die neue Kampagne der Regierung der im Westen Argentiniens, direkt am Fuße der Anden gelegenen Stadt. Auf die Liste der sieben wunderschönsten der Welt soll sie kommen, und dabei sollen alle mit anpacken.

Auf den ersten Blick hin steht dem auch nichts im Wege:
Jede Straße ist gesäumt von Bäumen, der Springbrunnen auf dem „Plaza Independencia“ versprüht gerade so die gute Laune und das Panorama des im Westen gelegenen Gebirges zieht immer wieder von Neuem die Blicke auf sich. Doch nicht nur die umliegende Natur, sondern vor allem Mendozas Weinkeller locken jährlich Tausende von Backpackern und Touristen in die Stadt: Touristen aus aller Welt, mit großem Geldbeutel und Lust auf Abenteuer.
Eine Klettertour am Morgen, eine Weinprobe bei den berühmten Bodegas in Maípu am Nachmittag, und zu Abend wird in einem der Restaurants auf der angesagten „Aristides Villanueva“ gespeist. Das volle kulturelle Programm, sollte man meinen.

Was allerdings kaum ein Tourist wahrnimmt; und doch zur Realität vieler argentinischer Städte gehört, ist die andere Seite Mendozas: Nur einige Kilometer im Norden des Stadtzentrums, weit abgelegen von Hotels und Restaurants, liegt das Viertel Panqehua des Stadtteils Las Heras. In keinem Stadtführer wird dieser Ort erwähnt, und von den meisten Argentiniern wird einem davon abgeraten, sich hier nach Anbruch der Dämmerung aufzuhalten. Als „Gringo“, also als Bewohner der „ersten“ Welt, schon gar nicht. Hier wird einem erstmals das Ausmaß der sozialen Ungleichheit bewusst, über welche die Idylle des Stadtzentrums leicht hinwegtäuschen kann.

Zwischen Lehmbauten, Wellblechhütten und Rudeln von Straßenhunden befindet sich ein Haus mit der Aufschrift „Asociación Civil: Brazos Abiertos“. Seit nun mehr als 15 Jahren werden hier bedürftige Familien mit (zu deutsch) „offenen Armen“ aufgenommen und beherbergt. Ursprünglich wollte die mittlerweile erblindete 84-jährige Gründerin des Heims, Nidia Soto, nur ein paar Straßenkindern eine warme Mahlzeit bieten können, und öffnete zu diesem Zweck die Türen ihres eigenen Hauses.
Heute nennen es mehr als dreißig Personen ebenfalls ihr Zuhause, die Einen dauerhaft und die Anderen nur zeitweise.Zudem werden durch die häusliche Suppenküche täglich zur Mittagszeit über 200 Menschen aus der Umgebung satt.


Und inmitten von herumlaufenden und kreischenden Kindern, Bergen von Gemüse, das darauf wartet geschält und geschnippelt zu werden, Jugendlichen, die Hilfe bei ihren Englisch-Hausaufgaben brauchen, und einer mehr als überarbeiteten Putzfrau, befinden sich wir zwei Deutsche, die man mittlerweile bestenfalls nur noch optisch vom Rest zu trennen vermag.

Seit knapp einem Jahr leisten Sarah und ich jetzt schon im Rahmen des vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) geförderten Programmes „weltwärts“ unseren Freiwilligendienst in Argentinien. Jeden Morgen öffnet sich die Schranke des geschlossenen und eingezäunten Viertels, in dem unsere wohlhabende Gastfamilie lebt und entlässt uns in die andere, nicht ganz so heile Welt, von der sich einige Leute so sehr abzugrenzen versuchen.
Ein sicherer Schutzwall, oder ein unüberwindbares Hindernis. Hier zählt allein die Perspektive.
Wir haben das Glück, beides kennenlernen zu dürfen.

In einem Kinderheim würden wir arbeiten, hieß es letzten Sommer in dem Infoschreiben der Austauschorgansation, die unseren Freiwilligendienst organisiert. Als wir dann einige Zeit später unseren ersten Arbeitstag antraten, mussten wir feststellen, dass die Definition eines Wortes von Ort zu Ort verschiedene Dimensionen annehmen kann, und dass uns doch noch die ein oder andere Überraschung erwartete. Selbst die zwei Wochen vorgeschriebenen Vorbereitungsseminares und etliche Diskussionen über kulturelle Unterschiede konnten uns nicht auf das Bevorstehende einstellen.

Meine Vorstellung von Betreuern und Pädagogen, denen wir zur Hand gehen sollten, hat sich leider nicht als richtig erwiesen. Selbst bei den Eltern vermissen wir bis heute oftmals die Vorbildfunktion für die eigenen Kinder. Hinzu kommt besonders in den ärmeren Vierteln oft der religiöse Einfluss, der die Familienplanung von jungen Leuten erschwert. So werde ich beispielsweise immer wieder verwundert gefragt, warum ich denn mit meinen 19 Jahren noch nicht Vater wäre.

(..) Bericht an dieser Stelle gekürzt, liegt komplett vor

Fotos: Christian Ender
Text: Johannes Schweitzer

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